Kratos und sein Rachefeldzug
God of War 3 - Article - Kratos und sein Rachefeldzug
God of War 3
30.03.10 11:56 Test
"Hoffnung macht uns Stark, darum sind wir hier, damit kämpfen wir wenn alles andere verloren ist!" sagte Pandora zu Kratos, bevor sie ein weiteres Mal die Truhe öffnete und somit den Dingen ihren La ...
Der neueste Teil der God of War Reihe knüpft nahtlos an den vorangegangenen Teil an. Für alle die, die den zweiten Teil nicht gespielt haben: Der Spartaner Kratos hat sich mit den Titanen verbündet um die Götter des Olymps zu stürzen und sich somit an ihnen zu rächen.

Nach dem einlegen des Spiels und als ich den wirklich langen Vorspann hinter mich gebracht hatte, ging es auch gleich mittendrin los. Auf dem Rücken der Titanin Gaia klettern wir dem Olymp entgegen und dort werden wir nicht mit Freude erwartet, sondern das Gegenteil ist der Fall. Zeus schickt einem gleich sein Gefolge von Göttern entgegen.

Und es ist einfach nur fantastisch wie das Ganze Spektakel auf mich einprasselt. Es kommt einem so vor, als kämpfe man auf festem Boden, aber wir erinnern uns Kratos befindet sich auf einem Titanen, dessen Körper sich die ganze Zeit über bewegt.



Die Erde wackelt, die Arme schlagen nach dem Gegner und ich befinde mich mitten im Kampf gegen Poseidon, der als erster der Götter gegen mich antreten will. Es geht also von der ersten Minute an schon gegen einen Boss-Gegner! Was soll da noch kommen im Laufe des Spiels, frage ich mich.

Diesen Gedanken verwerfe ich allerdings umgehend wieder, da auf dem Bildschirm einfach zu viel Aktion meine ganze Aufmerksamkeit fordert. So dreht sich nun auch mal mitten im Fight der Arm von Gaia - auf dem ich mich momentan ja gerade befinde - und nun hängt Kratos Kopfüber und es geht weiter gegen dieses monströse Wesen, welches Poseidon mir entgegen gesandt hat. Eine Art Pferd mit Tentakeln und Krebsscheren, die sich immer und immer wieder in der Titanin fest greifen.

Von Beginn an faszinieren mich die geballte Action, die Kameraführung und somit die gesamte Atmosphäre, die dieses Spiel auszumachen scheint.

Bis dato hat es meines Erachtens nach kein Spiel geschafft eine solch gelungene Mischung aus brachialen Kämpfen, kniffligen Rätsel- und intensiven und fordernden Jump & Run-Elementen hervor zu bringen. Ich spreche bei dem Thema Rätsel auch nicht von simplen Dingen a la Tomb Raider, Hebel umlegen und fix auf die andere Seite, bevor sich die Felswand wieder senkt. Nein, ohne viel spoilern zu wollen, gibt es unter anderem eine Passage in Heras Garten.

Diese ist nur zu bezwingen wenn man mit Geschick und Verstand vorangeht. So müssen z.B. Treppenelemente so bewegt und platziert werden, dass dadurch wiederum verschiedene Gefäße mit Wasser gefüllt werden, welche durch das Gewicht dann einen neuen Weg öffnen. Um aber überhaupt gewisse Dinge zu sehen, muss ich erst mal einen im Boden befindlichen Druckknopf dauerhaft beschweren, sodass dieser ein Art Geisteransicht von oben ermöglicht. Und dabei kommen zwischendurch natürlich immer mal wieder Gegner auf einen zu, die bekämpft werden wollen. Man merkt absolut,dass sich die Entwickler Gedanken gemacht haben und mit God of War 3 mehr abliefern wollten, als das bei manch anderem Spiel der Fall ist.



Eine geniales neues Feature in God of War 3 ist der Kopf von Helios! Hat man diesen erst einmal vom Körper des einstigen Besitzers - wie auf dem oberen Bild zu sehen ist - abgetrennt.

Dient er einem primär als Taschenlampe in den vielen, wirklich sehr dunklen Passagen des Spiels. Aber der Kopf kann einem nicht nur Licht ins Dunkle bringen, durch längeres Drücken der Dreieckstaste lade ich den Kopf quasi auf und eine Lichtflut wirkt beim loslassen der Taste auf die komplette Umgebung ein. Schwächere Gegner werden umgehend getötet und Stärkere entweder verletzt oder aber für einen Bruchteil von Sekunden so betäubt, dass es nun leichter ist sie außer Gefecht zu setzen. Dabei ist der Kopf des Helios allerdings nicht wirklich als Waffe zu bezeichnen, denn davon gibt es 4 primäre und wirklich gewaltigere, die im Laufe der Zeit erst frei gespielt bzw. einzelnen Gegner abgenommen werden müssen. Der Kopf ist neben einem Bogen, denn ich nach einer Weile erhalte, allerdings als nettes Extra zu bezeichnen, welches aber an bestimmten Stellen unverzichtbar ist. So bringt mich der Lichtstrahl des Kopfes an manchen Passagen überhaupt erst weiter, weil dieser zeigt mir versteckte Türen oder im dunklen unsichtbare Kisten überhaupt erst an

Auch ohne viel spoilern zu wollen, muss ich auf die Waffen des Spiels noch unbedingt eingehen. Startet Kratos am Anfang noch mit voller Energie und voll aufgerüsteten Waffen, so werden diese ihm erst mal wieder weggenommen, nachdem Poseidon gefallen ist - naja wäre ja auch irgendwie langweilig sonst. Als erstes erhalte ich von Hera die Verbannungsklingen. Diese Art von Waffe kenne ich ja bereits aus den ersten Teilen von God of War. Im Laufe der Zeit kommen daneben noch einige sehr feine Metzelwerkzeuge dazu. Da wären die Hades-Klauen, die Panzerhandschuhe des Herkules und zu guter Letzt die Nemesis-Klingen. Außerdem erhalten wir noch Apollos Bogen, den besagten Kopf des Helios und die fliegenden Schuhe des Götterboten Hermes.



Das wirklich gut gemachte dabei ist, dass sich im Laufe des Spiels alle genannten Waffen noch aufrüsten und verbessern lassen. So erhalte ich zum Beispiel für den Tod eines Gegners fortwährend eine unterschiedliche Anzahl an Erfahrungspunkten, die so genannten Orbs, die ich wiederum in die Waffenaufrüstung investieren kann und dies sollte man auch stetig berücksichtigen, denn dadurch schalten die verschiedenen Waffen immer weitere mächtige Kombo-Angriffe frei und erzeugen auch mehr Schaden, den ich im Laufe des Spiels gut gebrauchen kann. Des weiteren brauche ich die verschiedenen Waffen auch, um so manches Rätsel zu lösen und um an bestimmten Stellen des Spiels weiter zukommen. Der aufgeladene Bogen bringt so manches Gebüsch, welches mir den Weg versperrt zum brennen. Der Kopf zeigt mit versteckte Passagen an. Die Schuhe des Hermes lassen mich schwierige Stellen mit Highspeed überwinden oder Wände erklimmen. Die Panzerhandschuhe des Herkules zerschlagen eine bestimmte Art von Kristallen oder die Schilder von fiesen Skelettgegnern, die sonst nicht klein zu kriegen wären.



Außer den Waffen im eigentlichen Sinn, erhalte ich auch noch verschiedene Arten von Magie, die Hades-Klauen zum Beispiel ermöglichen mir das Beschwören von Seelen. So kann ich bei einer übermäßigen Anzahl von Gegnern den Geist einiger Kreaturen herbeirufen, der mir kurzzeitig im Kampf zur Seite steht. Dies alles verbraucht natürlich Energie. Dafür gibt es drei Balken auf der linken Seite des HUD. Der grüne Balken ist wie gehabt für die Gesundheit zuständig, der blaue Balken für die Magie und der gelbe Balken für die Items. Ich kann zum Beispiel schneller Pfeile verschießen als der Elb Legolas im Herr der Ringe, aber auch nur solange der gelbe Balken voll geladen ist. So lassen sich am Anfang 3-4 Pfeile in schneller Folge verschießen und dann muss der Balken in 1-3 Sekunden erst wieder aufgeladen werden - dies geschieht allerdings automatisch. Um die ständig gefüllte Gesundheit und die Magie, muss ich mich allerdings selber kümmern.

Dafür stehen im Spiel allerdings genug Kisten herum und wie bereits erwähnt, erhalte ich von den Gegner auch immer wieder Energie, wenn ich sie erledigt habe. Hierbei interessant ist, wenn ich bestimmte Gegner auf eine bestimmte Art und Weise erledige, erhalte ich z.B. nur Gesundheit. Dieses Feature macht durchaus Sinn, wenn es eine Horde von Gegner zeitgleich auf einen abgesehen hat und man dringend Lebensenergie oder Magie braucht. Tötet man einfach einen mit einer bestimmten Kombo, hat man wieder ausreichend Lebensenergie um nicht Gefahr zu laufen vorzeitig zu sterben.



Die letzte und mächtigste Klinge die es zu erwähnen gilt, ist die Klinge des Olymps. Ein brachiales Schwert von beeindruckender Größe. Durch das erledigen der verschiedenen Gegner, füllt sich noch eine weitere Anzeige am rechten unteren Bildschirmrand (keine Angst der Bildschirm ist niemals überladen, die Anzeigen blenden sich sehr schnell immer mal wieder aus, wenn man sie wirklich nicht braucht) die wenn sie voll ist, mir ein Rage ermöglicht. Durch drücken der beiden Analog-Sticks, färbt sich das komplette Bild in düstere aber sehr heftig schimmernde Farben und Kratos ist nicht nur unverwundbar für kurze Zeit, sondern schlägt mit dem Schert eine derartig heftige Breitseite, dass es kaum einen Gegner noch lange auf den Beinen hält. Sehr nützlich, wenn viele schwere Gegner auf mich zukommen

Grafisch ist God of War 3 ein feines Spektakel. Die Texturen sowohl der Figuren als auch der gesamten Umgebung wirken sehr stimmig und wie aus einem Guss. Licht und Schatten sind genau da wo sie sein sollten. Die Detailtreue und Abwechslungsreichheit der Gegner ist ständig gegeben. Und die Umgebung, die die Entwickler geschaffen haben, lässt einen auch nach dem Spiel so manche Szene nicht vergessen. Selten war mal der ein oder andere Ruckler zu sehen, dies fiel allerdings fast nicht auf und störte den Spielfluss in keinster Weise. In Kombination mit dem wirklich guten Soundtrack, den sehr stimmigen Umgebungsgeräuschen und den massiven Klängen die im Kampf erzeugt wurden, erzeugt God of War 3 eine wirklich fantastische und atemberaubende Atmosphäre.



Es kracht und poltert an allen Ecken und Enden, die Musik zu den einzelnen Passagen passt das komplette Spiel über an jeder Stelle. Mein Subwoofer muss teilweise wirklich einiges durchmachen und das ein oder andere Mal habe ich mich echt erschrocken, wenn aus dem Rear-Speaker plötzlich ein kreischender fieser Gegner zu hören war. Auch bei der deutschen Sprachausgabe gibt es meines Erachtens nach nichts zu beanstanden, es kam kein monströser Riese im Spiel vor der die Stimme eines Eunuchen hatte. Nein, jeder Protagonist wirkte einfach authentisch. Die englische Version klingt an manchen Stellen natürlich ein wenig besser, aber alles in allem ist die deutsche Umsetzung als sehr gelungen zu betrachten.

Nachdem ich das Spiel durchgespielt hatte, war auf jeden Fall die Lust nach mehr vorhanden. Aber auch an diesem Punkt machen es die Entwickler einem durchaus leicht. Nach erfolgreichen beenden des Spiels wird nicht nur ein neuer von vier Schwierigkeitsgraden freigeschaltet, sondern auch noch die "Prüfungen des Olymp". Hierbei handelt es sich um abwechslungsreiche Minispiele, mit denen man zusätzlich noch einige Zeit verbringen kann.

Ich hoffe mal das mit der Rache an Zeus die Abenteuer des Kratos noch nicht vorüber sind. Von mir aus können die Entwickler ihn gegen wen auch immer in den Kampf schicken, denn es wäre wirklich sehr schade, wenn diese Spielfigur vom Bildschirm verschwinden würden, dafür macht es einfach zu viel Spaß, sich mit ihm durch Horden von Gegner zu kämpfen

Fazit
Hat mich X-Men Origins Wolverine auf der PlayStation bisher am meisten fasziniert, aufgrund der Action und der Spannungsgeladenen Handlung, so ist es nun God of War 3, dass meinen bisherigen Favoriten anstandslos ablöst. Kein Spiel hat es bisher geschafft, bei mir persönlich solch eine Begeisterung auszulösen. Ich rede hier nicht nur von der Splatterhandlung, die wirklich absolut gewaltig ist. Nein, die Mischung aus brachialer Action, mit sehr vielen spannenden Rätseln und wirklich teilweise schwierigen Jump & Run-Elementen, ist einfach absolut gelungen.

War es in dem letzten Spiel, welches ich auf der PS3 getestet habe (Heavy Rain) noch die Neugierde die mich umgehend ein zweites Mal spielen ließ, so ist es bei God of War 3 der absolute Spielspaß, der mich zu dem sofortigen Neustart gezwungen hat.

So schnell denke ich, wird es momentan keinen kommenden Titel geben, der GOW3 auf meiner Favoritenliste ablösen wird und ich werde jedem, bei dem ich von seiner Affinität zu Spielen weiß von God of War 3 berichten und mich dann still und leise freuen, wenn ich als Antwort erhalte, dass mein Gegenüber gar keine PS3 zu Hause hat. Also habe ich den ganzen Spaß für mich alleine - "mein Eigen, mein Schatz!"
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von smeezo
Zuletzt online: 12 Jahre 8 Monate
Kategorie:
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30. 03. 2010 um 11:56
30. 03. 2010 um 11:56
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