Bereit für die schnellsten Drohnen?
Liftoff: Drone Racing - Article - Bereit für die schnellsten Drohnen?
Liftoff: Drone Racing
18.01.21 16:40 Test
Mit Vollgas durch enge Gänge, vorbei an Bäumen und allerlei Hindernissen. Ich stelle dir hier die rasante Drohnen-Racing Simulation vor.
LuGus Studios haben im November 2020, nach knapp zwei Jahren Entwicklung und dem Release der PC-Version, die Konsolenfassung des auf dem PC sehr erfolgreichen LiftOff: Drone Racing Spiels veröffentlicht. In dieser Review stelle ich das Spiel etwas vor.

Übung, Übung, Übung…

Eine normale Drohne zu steuern, setzt etwas Übung voraus. Ich persönlich habe in der Realität mit Mini-Drohnen angefangen. Die Steuerung, die Prozesse und das Flugverhalten müssen letztendlich in Fleisch und Blut übergehen, um sein Fluggerät nicht in einen Haufen Schrott zu verwandeln. Und um Action-Fans nun etwas den Wind aus den Segeln zu nehmen: Auch in dieser virtuellen Version des Drohnenfliegens, braucht es Übung, Übung und nochmals Übung. Die Grundtätigkeit in diesem Spiel sollte klar sein: Ein Rennen gegen andere KI-Spieler, im Mehrspieler auch gegen andere. Dabei zählt nicht nur Übung, sondern auch eine hohe Konzentration. Das Ziel innerhalb der Karriere ist es, dem Filmer Joshua eine nette Story zu liefern und zwar wie ein Newbee wie ich, zum Meister der größten Drone-Racing Meisterschaft aufsteigt. Überraschenderweise ist Joshua auch ein Spezialist in Sachen Drohnen Racing und steuert selbst welche. Er wird es auch sein, der in kurzen Abschnitten die einzelnen Steuerungselemente vorstellt und mit mir trainiert. Die Übungen sind kurz und können immer wieder Wiederholt werden. So lange halt, bis man sich sicher fühlt. Zur Steuerung und die beiden Arten komme ich später noch. Joshua stellt mir am Anfang auch die Community vor. Innerhalb einer kleinen Clique stelle ich mein Können unter Beweis. Der Aufstieg zu den Meisterschaften ist halt lang und beschwerlich. Allerdings auch sehr lehrreich. Denn die Strecken am Anfang der Karriere sind recht einfach und bieten viel Platz und Möglichkeiten sich mit seinem Arbeitsgerät vertraut zu machen. Außerdem winken pro Rennen immer Erfahrungspunkte und Belohnungen. (Erfahrungspunkte gibt es auch bei einem sofortigen Wiederholen des Rennens. Belohnungen werden jedoch nur einmal ausgegeben.)

Auch auf diese Art wird die Menge meiner Komponenten für Drohnen immer größer. Die Geschichte der Story bewegt sich in einem optimalen Mittelmaß. Sie ist nun zwar kein Blockbuster, bietet jedoch so viel um informativ zu sein. (Viel mehr zeigt sie den aktuellen Verlauf der Rennen und eine Art Communityleben.) Ganze fünf Saisons stehen innerhalb der Karriere an, mit jeweils 12 Folgen. Erst ab der dritten Saison bin ich in richtigen Turnier-Rennen mit dabei. Geflogen wird im Übrigen mit der eigenen Drohne. Die Basisdrohne vom Start weg, kann ich bereits nach kurzer Zeit mit neuen Teilen ausstatten und somit optimieren. Das ist auch bitter notwendig, denn auch die KI legt stätig nach. Zwischendurch bekomme ich neue Entwürfe und sogar mal eine neue Drohne geschenkt. Selbstverständlich ist sie schneller als die Vorgängerversion. Nun heißt es, etwas mit den Geräten zu schaffen. Objektiv gesehen bietet der Einzelspieler die Modi “Erste Schritte“ (die Einführung), “Zufällig“ (Ein Rennen, was das Spiel dir zusammensetzt. Betrifft Strecke, Drohne und Einstellungen), “Schnelleinrichtung“ (Ein Rennen das nach meinen Vorgaben gespielt wird) und zuletzt noch die “Karriere“ selbst. Erste Schritte und die Karriere überschneiden sich am Anfang. Natürlich… Man muss das Fliegen auch erstmal erlernen. Das Spiel bietet dir 60 verschiedene Streckenverläufe bei Tag und Nacht, sowie 12 unterschiedliche Umgebungen. Was die Drohnen angeht, so darfst du dich auf mehr als 100 offiziell lizenzierte Drohnen, Teile, Lackierungen und Kameras der besten Marken und Hersteller wie Rotor Riot, Armattan und ImmersionRC freuen. Damit zieht die Konsolenversion zumindest mit der PC Version fast gleich.

Und wo ich gerade bei den Spielmodi war, so kann ich auch sofort auf den Mehrspieler eingehen. Dieser bietet mir Bestenlisten und einen direkten Kampf gegen andere. Dabei bietet das Spiel ein übersichtliches Lobby-System mit vielen Einstellungsmöglichkeiten und Spielmodi. Es gibt Rennen, Rennen – Verfolgungsjagd, Unendliches Rennen und Freier Flug. Außerdem können Features wie Batterieverbrauch, Schaden und Zurückspulen aktiviert oder deaktiviert werden. Leider (und deshalb diesmal keine eigene Rubrik.) konnte ich den Mehrspieler nur zwei Mal testen. Leider fanden sich sehr selten andere LiftOff-Spieler für eine anständige Sitzung. Und nach einer Beobachtung über mehrere Tage hinweg muss ich sagen, es ist leider etwas mehr als Leer. Die zwei Sitzungen, bei denen sogar noch nicht einmal die Maximalzahl von sechs Spielern erreicht wurde, waren sehr spannend und lustig. Allerdings reichten diese Sitzungen nicht ganz für mich aus, um da eine genaue Beobachtung durchzuführen.

Als letzten Menüpunkt in diesem Spiel geht es zu “Werkzeuge“. Hier darf ich mir Wiederholungen ansehen, Angebote von zusätzlichen Inhalten betrachten und über die Werkbank sogar an meiner eigenen Renndrohne arbeiten. Nein… Sogar noch besser! Ich kann meine eigenen Drohnen bauen und Entwürfe von real nachempfundenen übernehmen. (Und dann sogar auch optimieren!) Ganze sieben Komponenten kann ich bei meiner Drohne austauschen oder verbessern. Über eine kleine Leiste unter den Komponenten können Parameter wie Gesamtgewicht, Flugverhalten, Geschwindigkeit und Schubkraft abgelesen werden. Es ist grundsätzlich wichtig, das Gesamtgewicht in einem guten Einklang mit Schubkraft und Geschwindigkeit zu halten. Am Rande sei angemerkt, dass es rund 25 verschiedene Rahmentypen gibt. Und jede dieser ebnet bereits den Weg des Endgültigen Drohnen-Typs. (Also wird es eine Freestyle, Drift- oder Racing Drohne) Für Levelaufstiege meines Profil kassiere ich Teilekoffer. Nach öffnen dieser Loot-Boxen steht mit immer eine von drei Komponenten zur Auswahl bereit. Dabei handelt es sich nicht um neue Komponenten, sondern viel mehr um Lackierungen und Designs. Der Hintergrund dafür ist eigentlich genauso klar, wie die Funktion der Werkbank. Baue dir DEINE Renndrohne mit den Gestaltungsmöglichkeiten, welche dir gegeben sind. So kannst einzelne Bereiche der Komponenten mit verschiedenen Farben ausstatten, die LED Beleuchtung auf verschiedene Farben pulsieren lassen und einiges mehr. Sobald meine neue Drohne fertig ist, kann ich sie über diesen Modus auch direkt testen. Du merkst, man bekommt sehr viele Möglichkeiten sich an seine Drohne zu gewöhnen. Einen Community-Workshop HUB gibt es übrigens nicht. Du kannst also deine Kreation nicht mit anderen Teilen oder von anderen übernehmen. Übrigens hat das Erstellen seiner eigenen Drohne einen weiteren gewissen Vorteil: Bis zu einem gewissen Punkt kann ich die Komponenten auf meine Steuerungsvorlieben abstimmen. Dies braucht zwar wirklich etwas Zeit, aber dafür hat man dann ein super abgestimmtes Fluggerät.

Arcade oder doch eher Simulation? (Und die passenden Features)

Die grundlegende Frage in diesem Spiel ist doch: Wie realistisch möchte man es haben, ohne nun in ein tiefes Loch der Enttäuschung zu landen. Fakt ist: Das Spiel bietet uns gleich zwei Physiksimulationen zur Auswahl. Zum einen Arcade für Racing. Das bedeutet eine einfache Steuerung der Höhe und Richtung via linken Dualstick, Gas und Bremsen via Schultertasten und mit dem rechten Stick die leichte Kurvenneigung. (Zudem ist es möglich eine Höhenhilfe hinzuzuziehen.) Und nicht zu vergessen die diversen Hilfs-Features, die zugeschaltet / abgeschaltet werden können. Wer die wahre Simulation sucht, der kann sich mit dem ACRO Modus anfreunden. Hier gibt es keine Hilfen mehr, eine zwingende Ansicht aus der Kamera heraus (also keine Verfolgeransicht) und eine noch umfangreichere Steuerung. Zum Beispiel Neigung nach rechts oder links, die Neigung (alles via rechter Stick) für die Beschleunigung und das Abbremsen, sowie die Lenkneigung müssen bei dieser Einstellung selbst getätigt werden. Die Schultertasten regeln nur noch die Drehzahl der Propeller. Das Gamepad wird mit diesem Modus zum richtigen Drohnen-Controller. Der ACRO Modus wird auch für Freestyle Events genutzt, da es dem Fluggerät die volle Steuerungsfreiheit übermittelt. Gleichzeitig stellt dieser ACRO Modus die größte Herausforderung des Spiels dar. Welche von den beiden Modi dein Favorit ist, das bleibt dir selbst überlassen und ist generell eine Geschmackssache. Jedenfalls finde ich die Auswahlmöglichkeit, als auch die Darstellung der Simulation, mehr als fair und gut gelungen. Abrunden tuen das Ganze noch diverse Features unter dem Menüpunkt Optionen. Zuerst kann ich die Primäre Unterstützungshilfe aussuchen. ACRO Modus, Beschränkter ACRO Modus oder doch lieber Volle Unterstützung (also Arcade)?

Von hier ab kann ich noch die Höhenunterstützung und Höhenanpassung (also mit welchem Stick diese getätigt werden soll) bestimmen. Zuletzt in der Sektion Flug-Settings lassen sich die Höhen der Kontrollpunkte vergrößern und verkleinern. Glaube mir… Das ist bei manchen Events sehr hilfreich. Im Bereich des Spielablaufs selbst, bietet das Spiel noch einmal eine fette Palette an Hilfen und Features. Batteriesimulation, Unverwundbarkeitsmodus (Bei abgeschalteten Modus kann die Drohne Schaden erleiden und sogar ganz ausfallen! Das gleiche gilt auch für die Entleerung der Batterie.), Kamerarauschfunktion, sowie diverse Anzeigefunktionen. Weiterhin lassen sich auch Anzeigen bestimmen: Geistermodus bei Zeitrennen, Drohnenstreifen, Triggerpunkte, Rennwegweiser und die Maßeinheiten können zu-/abgeschaltet und bestimmt werden. LiftOff bietet im Allgemeinen sehr viele Wege sowohl das virtuelle Drohnenfliegen zu erlernen, als auch optimal umzusetzen. Und dass mit der Simulationsart, die du bevorzugst. Die Unterschiede zwischen den beiden Steuerungsarten sind dabei größer als man denken mag. Ich bevorzuge mittlerweile die Arcade-Variante, da die Rennen doch recht hektisch und ohne vorherige Streckenbegehung/Training ausgetragen werden. Also keine Chance für eine Vorbereitung. Einzige Option: Die Rennen immer wieder Neustarten und dann hoffen, dass die Strecke rasch ins Hirn übergeht. Am Ende möchte ich noch dezent Hinweisen, dass es im laufenden Spiel die Möglichkeit gibt, die Empfindlichkeit der Sticks einzustellen. Leider haben die Entwickler es tatsächlich nur in diesem Menü verbaut. Über das Hauptmenü und der Rubrik Optionen ist diese Einstellungsmöglichkeit leider nicht vorhanden. Für dich ist nur wichtig zu wissen, dass man sehr wohl die Eingabeempfindlichkeit der Sticks noch etwas anpassen kann.

Randnotizen und nerviges

Das umherfliegen gegen andere Drohnen-Racer entlang, teils sehr geiler, Locations macht in LiftOff definitiv sehr viel Spaß. Vorausgesetzt natürlich, man absolviert die Ersten Schritte, man trainiert etwas und versucht rasch die Steuerung und die Reaktion der Drohne zu verstehen. (Du musst dich wirklich mit dem Spiel etwas befassen. Ein „Ich setz mich jetzt ran und bin gleich der Beste!“ – kannst du hier gleich vergessen.) Und trotz der überaus guten Simulation (egal welche der beiden Arten), der netten Grafik, den umfangreichen Werkbankmodus und vielen Effekte, hat das Spiel auch seine Schattenseiten. Da wären die nervigen Ladeprozesse, selbst zwischen den Sequenzen und Menüsprüngen. Sie sind nicht lang, aber dafür echt etwas reichlich. Weiterhin gibt es innerhalb der Karriere keine Möglichkeiten, die Strecke kennenzulernen oder überhaupt zu sehen. Man startet immer irgendwie im Blindflug ins neue Event. Auch eine Art Qualifikation für einen guten Startplatz wäre recht interessant gewesen. Leider fehlt dies. Sonst ist LiftOff eigentlich genau das, was es sein soll: Eine Rennsimulation mit Drohnen in der man auch seine eigene Drohne bauen und fliegen kann.

Übrigens besitzt die Konsolenversion auch schon die Erweiterung Night Fever, bei der es mehr Strecken bei Nacht und Leuchtelemente für die Drohnen gibt. Sieht extrem geil aus, ist aber auch schwieriger zu fliegen. Weiterhin sind mir kleinere Fehler bei der Kollision mit Objekten aufgefallen. Manchmal klebt sich die Drohne an dem Objekt fest und man bekommt diese nicht mehr so schnell davon ab. Trotz dieser paar Punkte ist das Spiel soweit fehlerfrei und spielt sich auch extrem flüssig auf der Xbox One X. Es gibt keine Bildrateneinbrüche oder ähnliches, trotz 4K. Die allgemeine Präsentation ist gut und auch der Sound passt sich optimal ins Spiel ein. Was den Soundtrack angeht, so nimmt man sie irgendwie nicht richtig war, weil sie etwas monoton klingt. Da bringt einen auch die Auswahloption von Musikstücken nichts. Der Umfang der Karriere ist schon recht groß und auch sonst bietet das Spiel viel Abwechslung. Leider zeichnet sich im Mehrspieler eine gähnende Leere ab. Woran das liegen mag, kann ich nicht sagen aber ein gutes Zeichen ist dies leider nicht.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
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18. 01. 2021 um 16:40
19. 01. 2021 um 10:54
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