Don't Fear The Reaper
Mass Effect 3 - Article - Don't Fear The Reaper
Mass Effect 3
24.03.12 19:42 Test
Mit Mass Effect 3 liegt uns nun der dritte und letzte Teil zum erfolgreichen Science-Fiction-Rollenspiel vor. Auch wir ließen uns ein weiteres Mal in die unendlichen Weiten des Weltalls entführen, u ...
Obwohl man Unmengen an Spielstunden in das Mass Effect Universum investieren kann, ist die Geschichte doch relativ einfach auf den Punkt zu bringen.
Nachdem die Menschheit im 21. Jahrhundert ein Netzwerk von uralten kosmischen Portalen entdeckt, dringt man endlich weiter ins Universum hervor und wird somit ein Teil vieler weiterer raumfahrender Zivilisationen. Wie sich jedoch herausstellt, gibt es einen ewigen Zyklus der Zerstörung, welcher alle 50000 Jahre organisches Leben vernichtet. Diese Auslöschung wird von einem Maschinenvolk namens Reaper durchgeführt, die es nun irgendwie aufzuhalten gilt.

Wie vom Entwickler angekündigt, dürfen Fans der Spielreihe wieder ihren Charakter aus dem Vorgänger ins neue Spiel importieren, um getroffene Entscheidungen aus Mass Effect 2 bzw. auch Mass Effect 1 im dritten Teil der Spielreihe einfließen zu lassen. Wer dies in Erwägung zieht sollte jedoch bedenken, dass man mitunter nur mit einer relativ kleinen Gruppe an Mitstreitern über die Runden kommen muss, sofern man sich in vorrangegangenen Teilen in Sachen Opferbereitschaft doch eher großzügig ausgetobt hat. Mein Mass Effekt 3 Abenteuer blieb übrigens, durch zuvor sowie im neuesten Teil getroffene Entscheidungen, auf eine kleine Vierer-Gruppe begrenzt, die für alle verfügbaren Landungsausflüge bereit stand. Ein paar zusätzliche Zwangsrekrutierungen hätten hier seitens des Entwicklers nicht geschadet.
Neueinsteiger werden mit diesem Problem hingegen weniger konfrontiert und dürfen somit im gesamten Pool des Mass Effect Universums nach Mitstreitern fischen.


Um den Vorlieben einzelner Spielergruppen gerecht zu werden, darf man zum Start des Titels aus drei Möglichkeiten zum Spielen von Mass Effect 3 wählen. Zur Auswahl stehen dabei die Optionen Action-Modus, Rollenspiel-Modus und Story-Modus. Hier sollte natürlich jeder selbst am besten abwägen können, ob ihm mehr Action, mehr Rollenspiel oder ein Mix aus beidem am ehesten zusagt. Was garantiert keinem schmecken dürfte, ist ein ständiges Disc-Wechsel-Erlebnis. Da die Xbox 360 Fassung mit zwei Disc aufwartet, empfiehlt sich auf jeden Fall eine sofortige Installation beider Scheiben. Damit bleibt man zwar nicht gänzlich davon verschont, muss aber nicht jede halbe Stunde an seiner Konsole herumwerkeln. Nur so als kleiner Tipp nebenbei.

Was Fans der Sci-Fi-Reihe nach kurzer Spielzeit sofort auffallen wird, ist der Wegfall einiger nerviger Features. So muss man seine Zeit jetzt nicht mehr mit ständig wiederholenden Minispielchen oder dem drögen, umfangreichen Scannen von Planeten vergeuden. Gegenüber den Minispielchen gibt es das Scannen zwar immer noch, kommt aber nun wesentlich effektiver zum Einsatz. Auch die nicht besonders gut bei den Fans weggekommenen Fahrstuhlfahrten, nehmen nun keinen großen Platz mehr im Spielverlauf ein. Es gibt natürlich auch einige kleinere Neuerungen zu entdecken. So darf man sich unter anderem bei den Kampfeinlagen auf eine Gegner-KI einstellen, welche nun etwas vielfältiger zu agieren weiß. Diese greift im neuesten Teil recht häufig auf dichte Rauchgranaten zurück oder kommt mit hartnäckigen Schild-Soldaten auf einem zu. Auf Techniker ist besonders zu achten, da jene einem gern automatische Geschütztürme in den Weg stellen. In Sachen roter Pixeleinlagen hat man meiner Meinung nach auch eine Schippe mehr drauf gelegt. Jedenfalls sind mir solche expliziten Headshots aus einem der Vorgänger nicht im Gedächtnis geblieben.


Gut das man beim Selektionsrad, mit welchen man jederzeit Waffen und Kräfte zuweisen kann, weiterhin auf das bekannte Menü des Vorgängers trifft. Aber auch Neueinsteiger sollten sich damit recht schnell zurecht finden. Anders schaut es da beim guten, alten Deckungssystem aus. Wie aus der Serie schon gewohnt, geht es dabei leider weiterhin etwas hakelig zur Sache.
Selbstverständlich wartet auch Mass Effect 3 mit einem Level-Menü auf, um Shepard sowie alle Gruppenmitglieder regelmäßig mit Kräfte-Upgrades zu versorgen. Dort hat sich zwar auch einiges verändert, hält sich im Großen und Ganzen aber an das bekannte System der Mass Effect Reihe. Einzig beim höheren Verlauf der ausgebauten Stufen, muss man sich nun immer zwischen zwei Optionen entscheiden.
Beim Waffenarsenal gibt es ebenfalls einige, kleine Updates. So lassen sich die Wummen nun noch besser, was Schaden, Kapazität & Co. angeht, miteinander vergleichen.


Das restliche Programm ist für Fans der Reihe ansonsten Standard geblieben. Sei es nun Sternenkarte, Normandy oder die Citadel. Wie gewohnt, hat Entwickler Bioware auch diesmal eine nette Geschichte zusammengestrickt, bei der es abermals jede Menge Entscheidungen zu treffen gilt. Zusammengesetzt ist das Spielerlebnis wieder aus einen guten Mix von eingespielten Videosequenzen und selbstgeführten Ausflügen, die zumeist aus Shootereinlagen bestehen.

Was noch nicht zum Standard der Mass Effekt Reihe gehört ist der nun mitgelieferte Multiplayer, der als reines Koop-Erlebnis für vier Spieler daher kommt. Der Mehrspielerpart nennt sich zwar nicht so, ist aber mit dem bekannten Horde-Modus gleichzusetzen, bei dem man als Team möglichst viele Gegnerwellen abwehren muss. Das alles findet auf Kriegsschauplätzen des Singleplayers statt und beinhaltet natürlich auch ein umfangreiches Erfahrungs -sowie Bonussystem. Von Fans und Presse im vorhinein eher als überflüssig und von geringem Wert eingeschätzt, entpuppt sich jener doch als durchaus motivierend und braucht sich vor der Konkurrenz nicht zu verstecken. Abgesehen davon, dass dieser durch sein Bonussystem für längere Zeit bei Laune hält, kann sich das Ganze auch vom Gameplay her sehen lassen. Ganz klar kein Call of Duty, aber nicht Meilenweit entfernt und somit eine mehr als nette Alternative im Mehrspieler-Dschungel.

Gegenüber dem Vorgänger, konnte man grafisch noch einiges mehr herauskitzeln, was aber vornehmlich nur in den gescripteten Zwischensequenzen zum tragen kommt. Fehlende Emotionen in den Gesichtern und manch hölzerne Animation, haben sich auch bei Mass Effect 3 wieder heimlich mit an Bord geschlichen. Die deutsche Ausgabe des Spiels kommt hingegen mit einer wirklich überraschend guten Synchronisation daher, wenn man einige kleine Nebenaufträge mal außen vor lässt, denen man augenscheinlich weniger Gewichtung eingeräumt hat.


Nach den erfolgreich veröffentlichten ersten beiden Teilen der Mass Effect Trilogie war natürlich nicht damit zu rechnen, dass Entwickler Bioware jetzt großartig etwas am Gesamtkonzept ändern würde. Somit gibt es in Sachen Gameplay auch nur wenige Änderungen, bei denen BioWare aber durchaus auf die Community gehört hat.
Viele zeitraubende und überflüssige Features gehören damit der Vergangenheit an, was vor allem dem Storyverlauf zu Gute kommt. Ein paar neue Rassen und Charaktere hätten dem Ganzen jedoch schon etwas mehr Frische verliehen. Zum Ausgleich bekommt man zum Abschluss der Sci-Fi-Trilogie, wie es sich gehört, nun das komplette Brett an cineastischen Weltraum-Schlachten. Kurz gesagt: Trotz einiger Mängel und wenigen Neuerungen, hält Bioware auch mit Mass Effect 3 die Fahne in Sachen Referenz für das Action-Rollenspiel-Genre weiterhin verdammt hoch.

Dieses positive Fazit kann man jedoch nur ziehen, wenn man zu der Gattung Spieler gehört, für denen der Weg das Ziel ist und man dem Schreiber einer Geschichte auch alle Freiheiten einräumt, sein Werk so zu beenden, wie er es für angemessen hält.
Alle Anderen werden nach dem Abspann wohl eher zur Seite der zahlreichen Spieler wechseln, die vom Entwickler ein neues, würdiges Ende der Trilogie fordern. Was ich durchaus nachvollziehen kann. Schließlich hat man als Spieler auch unzählige Stunden in dieses Universum investiert.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von LidoKain
Zuletzt online: 8 Jahre 8 Monate
Kategorie:
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24. 03. 2012 um 19:42
24. 03. 2012 um 19:42
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