Dunkle Zeiten, Schlechte Zeiten
Necrovision - Article - Dunkle Zeiten, Schlechte Zeiten
Necrovision
28.02.09 20:03 Test
NecroVisioN ist aktuell ziemlich diskutiert. Ohne Altersfreigabe landet das Spiel aktuell auf dem Index. Übrig bleibt da meistens nur der Import. Aber ob dieser Titel aus dem Hause 1C Company und 505 ...
Wir schreiben das Jahr 1916. Der erste Weltkrieg ist gerade am toben. Ihr werdet als junger amerikanischer Soldat an die Front zitiert. Euer Ziel ist ganz einfach, schlagt die Deutschen hinter ihre Linien zurück. Klingt eigentlich recht simpel, wäre da nicht dieser Vorfall.
So steht es jedenfalls in der Beschreibung des Titels, welcher sich nun aber erstmal einen Weg auf meinen Rechner bahnen muss. Nach der Installation, die glatte 6 Gigabyte auf die Festplatte transportiert, brauche ich ansonsten keine großen Einstellungen vorzunehmen. Nach jeder Menge Logos und dem Intro komme ich nun endlich zum Menü-Screen. Dieser ist sehr übersichtlich strukturiert. Von Single- über Multiplayer und Challenge bis hin zum Quit ist nur alles nötige aufgestellt. SP und MP sind hinreichend bekannt, so das ich gleich zur Challenge übergehen kann. Dieser Spielmodus ist eine schöne Sache, denn dort kann ich einfach die einzelnen Kapitel erneut spielen und somit auch ohne großes Gehetze nach geheimen Räumen und Artefakten suchen. Dazu gibt es noch Spezial Challenges. Dort darf dann geballert werden bis zum umfallen. Ich gehe wie gehabt auf Singleplayer und somit in die Schlacht.



Die Hölle auf Erden
Ich werde unsanft von meinem Vorgesetzten geweckt. Ein kleiner Joke über Amerikaner und schon gehe ich in das fliegende Tutorial. Dabei werden mir immer wieder wichtige Infos zur Steuerung vermittelt. Nachdem ich das wichtigste durch habe, nehme ich den erste Hilfebeutel und eine Lee-Enfield Mk III(SMLE) samt Granaten. Bewaffnet trete ich aus dem Bunker. Für Ego-Shooter Liebhaber wird die Steuerung nichts Neues sein. Einhandwaffen wie Pistolen, Messer oder Granaten können mit beiden Händen benutzt werden. Dabei ist egal ob man nur eine Pistole nimmt oder eine Pistole mit Messer oder oder oder. Der Kombination sind keine Grenzen gesetzt. Hauptsache es sind Einhandwaffen. Praktisch ist das beide Maustasten rechts und links für die Hände dienen. Es fällt einem gleich auf, dass die Grafik-Engine nicht die Neueste ist. Gerade bei Figuren sticht dieses einem sofort ins Auge. Man versuchte anscheinend mit der Bewegungsunschärfe und den verschiedensten Effekten alles etwas zu glätten. Aus dem Bodenbunker raus, betrachte ich die mit Graben durchzogene Gegend. Umgeben von Holzblockaden, Explosionen und damit einer typischen Kriegsstimmung, bewege ich mich in Richtung des Kommandanten. Dieser weist mich und noch andere Kameraden an, die Stellung der Deutschen an diesem Abend zu überrennen. Gesagt getan. Durch den Graben folgen ich im strammen Laufschritt meinen Kameraden, bis an die Feindeslinie heran. An dieser Stelle sollte gesagt sein, das ihr nicht wirklich viel freien Raum in diesen Spiel hat. Die Story ist ziemlich linear aufgebaut. Neben ein paar geheimen Räumen könnt ihr euch nicht wirklich frei in der Gegend bewegen. Kurz bevor ich an die deutsche Stellung heran komme, führen die Axis mit ihren Flugzeugen einen Gasangriff durch. Beim Ansturm aus dem Graben werden durch den Bomben- und Kugelhagel alle meine Kameraden getötet. Ohne Steuerung stolpere ich schwer verletzt über Leichen bis kurz hinter den deutschen Linien, wo ich dann bewusstlos zusammenbreche. Es folgt ein kurze Videosequenz, die meines Erachtens nicht wirklich irgendwie mit dem Charakter zu tun hat. Im Grunde sieht man darin nur, dass die Hölle auf Erden ausbricht. Nach diesem Video beginnt der Spaß aber erst richtig.

No Mans Land
Nach dem missglückten Angriff erwache ich in einem Keller. Nicht sonderlich gemütlich, aber in Sicherheit. Bis zu jenem Moment, wo ich auf einen britischen Soldaten treffe. Dieser ist leicht von der Rolle und fuchtelt mit seiner Lee-Enfield immer vor meiner Nase herum. Die Diskussion die sich dabei entfaltet, handelt vom Gegenangriff der Deutschen und dem in Stich lassen von Kameraden des 4ten Bataillons, die ebenfalls in den Keller des Hauses wollten. Diese wurden aber beim Angriff vor der Tür dahin gemetzelt. Mit den gestohlenen Papieren eines deutschen Offiziers will sich dieser Soldat dann heimlich aus den Staub machen. Ich möchte ebenfalls diese Papiere und somit entbrennt ein Streit. An dieser Stelle übernehme ich das Ruder. Der Soldat geht auf uns los, ich muss mich wehren und ihn den Laufpass geben. Soweit erledigt sprengen ich mir den Weg durch die verschanzte Tür frei. Die Explosionseffekte sind recht spektakulär, können aber bei High-End Umgebungseinstellungen zu mächtigen Leistungseinbußen führen.
Vorsichtig wie ich bin, taste ich mich aus dem Keller heraus. Prompt bekomme ich einige Kugeln um die Ohren geschossen. Ein paar Treffer machen mir nix aus. Bei der Rifle ist wie immer rechte Maustaste gleich anvisieren. Ein Schuss und Treffer. Leider können die Soldaten mehr aushalten als nur ein oder zwei Treffer in tödliche Zonen. Schnelle Ruhe kehrt erst ein, wenn ihr gut geübt in Headshots seid. Diese sorgen für schnelle Stille und fördern zudem noch euren Adrenalinpegel. Dieser ermöglicht es mir für kurze Zeit einen Zeitlupeneffekt aufzurufen. Genauere Treffer sind somit garantiert. Viel bringt mir dieses aber nicht, denn in kommenden Missionen gibt es mehrere Hinterhalte der Deutschen, wo mehr als drei Mann gleichzeitig aus ihren Deckungen feuern. Dort könnt ihr noch so viele von denen ausschalten - es gibt kein Ende. Es kommen immer wieder neue, sodass ich mich gezwungen sehe auf Kamikaze-Angriff umzuschalten.

Schnell stelle ich fest, das ich so gut wie gar nicht sterben kann. Geht die Lebensanzeige mehr als dreiviertel nach unten, so heilt sich mein Soldat in kurzer Zeit von selbst bis zur Hälfte, ohne einen Verbandsbeutel zu brauchen. Vorteilhaft bei nur einzelnen Gegnern. Bei mehreren Leuten und Stellungsfeuer bringt diese Selbsthilfe aber nicht viel. Leider wird einem diese Eigenschaft nicht sofort klar. Erst im Nachhinein bekomme ich mit, das mir Vampire bei der großen Herausforderung gegen die Unterwelt zu kämpfen, mit Artefakten und Eigenschaften zur Seite stehen. Zurück ins Geschehen. Ich suche nun vergebens nach einen vorgefertigten Weg. Ich muss kräftig gegen ein altes Holzpodest treten, damit dieses zusammenkracht und ich somit endlich weiterkomme. Immer wieder nehmen mich die Einheiten des deutschen Kaisers aufs Korn. Mal von vorne, dann von oben oder auch direkt mal aus dem Hinterhalt. Ich bin auf dem Weg zur Befestigungsanlage der Deutschen nie ganz Sicher. Dennoch solltet ihr überall die Augen offen halten. Jede Wellblechwand könnte eine Tür in einen geheimen Raum oder ideal für einen Hinterhalt sein. Bei der ganzen Action die vorkommt, könnt ihr aber so gut wie nie den Überblick verlieren. Die Wege sind vorgefertigt und freie Schlachtfelder kommen kaum vor. Nachdem ich mich nun bis zum Lazarett-Bunker vorgekämpft habe, muss ich mir schnellstens eine Gasmaske ergattern. Denn aus Sicherheitsgründen vor den Untoten, haben die Deutschen Giftgas ins Lazarett geworfen und den weiteren Weg zur Festung zugebaut. Im Lazarett-Bunker allerdings befindet sich ein Zünder zum Sprengen der Barrikade. Neben ein paar nützlichen Munitionspaketen und Heilbeuteln, finde ich auch den Steckbrief eines Soldaten. Solche findet ihr häufig im Spiel. Sie vermitteln euch ein paar persönliche Eindrücke der Leute zu dem Zeitpunkt, als die Hölle auf die Erde kam. Bis zur Sprengung waren mir bisher aber noch keine Untoten begegnet. Nach dem betätigen des Zünders geht es wieder aus dem Lazerett heraus, in Richtung Barrikade. Kurz darauf sehe ich vier Deutsche, die aus ihrer Stellung aufs Schlachtfeld auf irgend etwas feuern, bis sie von einer Übermacht getötet werden.



Nette Zeitgenossen und blaue Wolkenbällchen
Plötzlich erscheint am Himmel eine Geisterfratze. Sie erzählt mir das dass Ende bald kommen wird und wir alle verdammt sind. Etwas verwundert laufe ich weiter. Immer wieder solltet ihr versuchen Holztüren oder Wellblechwände einzutreten. Meistens gelingt das nach fünf mal zutreten. Nach dem durchqueren einiger kleinerer Bunker, mit neuen Waffen und gutem Munitionsvorrat, gelange ich endlich auf eine etwas größere Fläche mit vielen zerstörten Ruinen und dem Teil eines weiteren Bunkers.
Es bleibt mir gerade noch genug Zeit die Umgebung wahrzunehmen, da steht auch schon der Endgegner dieses Kapitels vor mir. Ein blauer Geist, den der Soldat zuerst als einen Engel wahrnimmt, lässt mit seiner Kraft nette Zeitgenossen aus dem Boden sprießen. Leichen die in der Gegend liegen erwachen und straucheln auf mich zu. Sie werfen Steine oder auch Schaufeln, was mir bei einem misslungenen Ausweichen reichlich Lebensenergie kostet. Sind diese etwa fünf Meter von euch entfernt, nehmen jene an Geschwindigkeit zu und versuchen euch per Hand einige heftige Schläge zu verpassen. Diese Zombies sind allerdings etwas hartnäckig. Mit drei oder vier Schüssen in den Torso sind sie noch nicht bedient. Es sind schon eher neun bis dreizehn Treffer von Nöten, bis diese endlich aus den Latschen kippen. Schneller geht das natürlich mit der "Headshot"- Methode. Leider mischt sich der Geist auch des öfteren mit ein. Mit blauen Wolkenbällen richtet dieser meinen Soldaten ebenfalls heftig zu. Darum verziehe ich mich für das erste in den restlichen Bunker und locke die Zombies hinein. Dort finde ich auch, wie praktisch, einen Hilfebeutel und sogar ein Geheimversteck der Vampire, worin ein Vampir-Artefakt versteckt ist.

Den ersten Endboss könnt ihr in die Knie zwingen, indem ihr seine kompletten Zombies und Flugdrachen vernichtet. Keine leichte Aufgabe. Die Flugdrachen kommen zwar nicht in den Bunker, sind allerdings mit ihren Feuerbällen genauso gefährlich wie der Geist mit seinen blauen Wolkenbällchen. Nachdem ich den Geist stark geschwächt habe, dieses sehe ich durch die Lebensanzeige des Bossgegners, schickt dieser mir noch einen netten Zombiesoldaten samt MG. Es wird brutal, da dieser sehr viel vertragen kann. Aber mit etwas Deckung und viel Munition bekommen ich auch diesen niedergestreckt. Der Geist sieht das er keine Chance hat und sucht letztendlich das Weite. Nicht sonderlich originell, aber mich soll es nicht stören. Nach einer kurzen Verschnaufpause werde ich von einigen deutschen Soldaten gestellt und in einen weiteren Bunker geschafft. Genauer gesagt zu der ersten Voranlage der Befestigung. Damit endet das erste Kapitel. Und weiter?
Je mehr ihr euch durch die Kapitel schlagt, um so mehr Einblicke bekommt ihr von der Thematik was dort vorgefallen sein könnte. Neben einigen Zetteln oder Briefen finden sich immer wieder Hinweise und Vermutungen dazu. Es fällt aber schon sehr schnell auf, das ihr hier nur einen sehr sehr begrenzten Munitionsvorrat habt. Daher solltet ihr euch vorher gut überlegen, wie ihr welche Aktion ausführt. Neben den Zombies kommen auch andere nette Kreaturen vor, die ich hier aber noch nicht verraten möchte.

Fazit
Die Story des Spieles ist auf der Basis des ersten Weltkrieges recht originell. Leider verfällt das Spiel in viel Zombie Schießerei mit jeder Menge rotem Pixelsaft, worin sich auch der Indizierungsgrad des Spieles widerspiegelt. Viel Taktik steckt nicht dahinter und selbst als Horror-Survival würde man es nicht einordnen können. Abgesehen von der verwirrenden Anfang und der nur leicht verbesserten "Painkiller-Engine", lässt sich die Story aber gut spielen. Die Spiellänge beläuft sich auf cirka 13 bis 16 Stunden. Je nach dem wie gründlich sich die Level anguckt. Mit der Spezial Challenge werden die Stunden natürlich noch um einiges erweitert.
Sollte dieses Spiel als geschnittene Version auf den Markt kommen, wird es gegen andere aktuelle Ego-Shooter bzw. Horrorspiele wohl den Kürzeren ziehen.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 1 Tag 10 Stunden
Kategorie:
Test
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28. 02. 2009 um 20:03
28. 02. 2009 um 20:03
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