Dein eigener Actionfilm
Ninja Blade - Article - Dein eigener Actionfilm
Ninja Blade
16.05.09 14:27 Test
Mit Ninja Blade findet der Kampf gegen das Böse dieses Mal ganz exklusiv auf der Xbox 360 statt. Versprochen werden uns packende Actioneinlagen und kinoreife Zwischensequenzen. Kann das Action-Advent ...
Tokio, 12. August 2015. Auf den Strassen der japanischen Metropole herrscht reges Treiben. Etwas Abseits in einer dunklen Gasse lässt sich ein leichtes Wimmern vernehmen. So gut wie niemand der Passanten nimmt dieses wirklich war, bis auf einem älteren Mann, der anscheinend noch zu einem der Wenigen zählt, die sich nicht selbst der Nächste sind. Nach wenigen Schritten ins Innere der engen Gasse, entdeckt er dort eine am Boden kauernde junge Frau. Mehr als die kurze Frage ob er ihr irgendwie helfen könne, kommt ihm aber nicht mehr über die Lippen. Nach einer kurzen Fahrt der Kamera in die Gedärme der Frau, in denen es vor Würmern nur so wimmelt, lassen auch meine Wenigkeit nichts Gutes erahnen. Na gut, man könnte jetzt auch spekulieren die Dame habe vielleicht nur verunreinigte Lebensmittel zu sich genommen und leidet zudem an einem leichten Juckreiz im Analbereich. Diese Vermutung wird aber sofort in der darauf folgenden Einspielung entkräftet. Dieser Parasit scheint doch etwas aggressiver zu sein, da sie sich umgehend in ein wildes Monster verwandelt und ihren guten Samariter ins Jenseits befördert.

Die Kunst des Quickies
Szenenwechsel. Tokio, 13. August am späten Abend. Mehrere Flugzeuge durchqueren den Himmel der Millionen-Metropole. An Bord einer der Maschinen machen sich gerade mehrere Ninjas zum Absprung bereit. Vorerst gibt es noch eine kurze Einweisung des anwesenden Meisters zum Einsatz. Er spricht davon, dass die japanischen Truppen die Schutzzone nicht länger halten können und der Premierminister unsere Hilfe benötigt. Auf solche Ansprachen legen aber anscheinend nicht alle Wert, denn einer der Kämpfer winkt sogleich ab und stürzt sich ohne Umwege sofort aus der offenen Ladeluke des Fliegers. Kurze Zeit später machen auch alle anderen Ninjas den Absprung - außer einem. Dieser nennt sich Ken Ogawa und wird ab sofort mein Alter Ego sein. Zu meiner Überraschung springt der Meister vor mir von Bord und drückt mir zuvor kurzerhand noch ein, wie es scheint, besondertes Schwert in die Hand. Nun wird es aber auch für mich höchste Eisenbahn meinen Kollegen zu folgen...ohne Fallschirm versteht sich. Gerade erst wenige Sekunden im freien Fall unterwegs, kommt mir auch schon ein beflügeltes Etwas entgegen. Im nächsten Moment zoomt die Kamera rasch auf Kens Auge, was im weiteren Verlauf des Spiels immer wieder passiert und ein bevorstehendes Quick-Time-Event ankündigt.



Nun heißt es schnelle Reflexe an den Tag legen und rechtzeitig die eingeblendeten Controller-Tasten drücken. Dabei nehmt ihr zwar nur eine eher passive Rolle ein, bekommt dafür aber jede Menge kinoreifer Actioneinlagen geboten. Nach den abgewehrten Angriffen mittels der x bzw. y Taste werde ich bei diesem Quick-Event auch gleich durch die Fensterscheibe eines Hochhauses auf den Boden der Tatsachen geschleudert. Dort warten auch schon die ersten blutrünstigen Mutanten auf mich und haben das dringende Verlangen meinem Schwert, der Onischlächterklinge, vorgestellt zu werden. Diesem komme ich natürlich gerne nach und lege dank einfacher Steuerung sogar ein paar erste ansehnliche Moves hin. Schwieriger wird es da schon bei dem nach kurzer Zeit auftauchenden Pockenriese, der es sogar schafft, den Wolkenkratzer zum Einsturz zu bringen. Soweit erstmal ein kleiner Ausflug direkt in die erste Mission des Actionspiels Ninja Blade.

Bis zum bitteren Ende
Meine Befürchtung, dass es im Bezug auf die Story des Titels bereits schon alles gewesen sein könnte, ist zum Glück nicht eingetreten. Zwischen den Missionen bekommt ihr noch reichlich weitere Informationen und Videosequenzen geboten, die sogar einige Überraschungen enthalten. Hier sei nur soviel gesagt: Im Jahr 2010 wurde ein kleines Dorf von wilden Tieren angegriffen. Bei den Überlebenden wurde danach eine unklassifizierte Hakenwürmerart entdeckt, welche man den Namen "Alphawürmer" gab. Jene vermehren sich recht schnell, machen gewalttätig, deformieren ihren Wirt und springen auf keinerlei Behandlungsmethode an. Nachdem das Gebiet von der Landkarte gefegt wurde, gründete man eine spezielle Eingreiftruppe, um bei weiteren Ausbrüchen gerüstet zu sein. Und zu diesem so genannten G.U.I.D.E.-Team gehört auch ihr. Diese Story wird zwar nicht den Innovations-Preis des Jahres erhalten, bietet aber trotzdem jede Menge Spannung und Action.



Leider enthält Ninja Blade aber auch einen großen Frust-Faktor, der sich im wohl übelsten Speicherssystem befindet, das mir je unter die Augen getreten ist. Eigentlich müsste hier ein großer Aufkleber auf dem Cover prangern mit der Aufschrift: "Nur für ungestörte Stunden" oder "Bestens für die einsame Insel geeignet". Während es innerhalb einer Mission zahlreiche und faire Speicherpunkte gibt, enthält die komplette Mission nur einen - und zwar am Ende. Habt ihr euch also entschlossen eine Mission zu beginnen, solltet ihr diese auch ohne wenn und aber bis zum bitteren Ende durchziehen. Ganz egal, ob dieses nun eine oder bis drei Stunden dauert. Wer das Spiel verlässt, wird die komplette Mission ein weiteres Mal durchspielen müssen. Bei nicht selten hackeschweren Bossgegnern und fordernden Mauerlauf-Passagen werdet ihr euch ein vorzeitiges Aussteigen kaum verzeihen können.

Freie Sicht für Ninjas
Was das verfügbare Waffenarsenal betrifft, gibt es bei diesem Ninja-Szenario natürlich keine dicken Wummen oder ähnliches. Hier erwartet euch daher das übliche Inventar bestehend aus speziellen Schwertern und Wurfgeschossen, wie zum Beispiel der Onischlächterklinge, Doppelfalkenschwerter und Shuriken-Wurfsternen. Diese könnt ihr im Laufe des Spiels aufleveln, was euren Waffen nicht nur eine verbesserte Schadenswirkung zukommen lässt, sondern auch neue Kombos frei schaltet. Neben Schwertern und Wurfgeschossen verfügt euer Ninja auch über besondere Fähigkeiten wie dem "Ninjutsu", welches es euch ermöglicht die Umwelt zu manipulieren. Dadurch bekommt euer Angriff mehr Durchschlagskraft und ihr könnt präziser zielen.

Neben dem Ninjutsu, das speziell bei Shuriken-Wurfsterne zum Einsatz kommt, gibt es noch eine weitere Fähigkeit. Hierbei handelt es sich um die so genannte Ninjasicht, was euch nicht nur die Umwelt anders wahrnehmen lässt, sondern auch eure Reflexe verbessert. Mithilfe der Ninjasicht könnt ihr beispielsweise die Umgebung nach wichtigen Informationen untersuchen und unsichtbare Objekte entdecken. Beide Fähigkeiten sind aber nicht zu jeder Zeit abrufbar, sondern richten sich nach dem Status eurer auf dem Bildschirm aufgeführten Chi-Anzeige. Ansonsten heißt es außerdem noch alles einsammeln was euch vor die Füße fällt. Dabei handelt es sich zumeist um Heil- und Blutkristalle. Erstere sind für eure Gesundheitsanzeige und zweit genannte für eure Chi-Anzeige, also zum verbessern der Waffen und dem Ninjutsu, von Bedeutung. Ach ja, auch das Outfit eures Ninja-Kämpfers lässt sich nach belieben verändern. Hier könnt ihr euren Held vom Schnürsenkel bis zur Augenbinde ein entsprechend farbliches Design verpassen.

Fazit
Kinoreife Videosequenzen, fordernde Bosskämpfe und coole Kombos machen Ninja Blade zu einem wirklich erstklassigen Actionspiel. Das Waffenarsenal ist auf dem ersten Blick zwar recht mager, entpuppt sich aber dank den ständigen Verbesserungsmöglichkeiten als völlig ausreichend. Dass die Story bei diesem Spiel in Richtung 08/15 tendiert und die Missionen etwas zu linear verlaufen, stört eher weniger. Das größte Manko von Ninja Blade ist ganz klar das miserable Speicher-System und die teilweise unverschämt hackeschweren Einlagen. Hier schickt der Frust-Faktur den Spielspaß knallhart auf die Bretter.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von LidoKain
Zuletzt online: 8 Jahre 8 Monate
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
16. 05. 2009 um 14:27
16. 05. 2009 um 14:27
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