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Officers World War II - Article - Leitende Führungskraft gesucht
Officers World War II
01.12.08 20:00 Test
Mit Officers World War II verspricht der Hersteller bisher unerreichte Dimensionen im Genre der Echtzeit-Strategie zu eröffnen. Ob der Titel dieses letztendlich auch einlösen kann, soll euch unser T ...
Lange Zeit sah es so aus, als würde man dem Echtzeit-Strategiespiel Officers World War II den Weg in die Händlerregale gänzlich verwehren, war der Release doch schon für 2006 geplant. Hieß es das eine Mal, der Titel kommt jetzt, aber ohne einen Mehrspielermodus, gab man ein anders Mal an, dass Officers eigentlich schon fertig ist und nur noch nach einen passenden Termin gesucht werde. Erst mit Peter Games, einem Label des Spiele-Publishers Morphicon, konnte der ungewisse Lauf des WW2-Games für Strategen vorerst beendet werden. Zwar kam es auch dort zu einer kleinen Terminverzögerung, was dem Spieler aber einen komfortablen Map- und Mod-Editor zum erstellen eigener Szenarien bescherte. Soviel zum nicht ganz gewöhnlichen bzw. ungewollten Verlauf, den Officers hinter sich bringen musste, bevor es seinen Weg in unsere für ewig verschlossenen Zellen fand.

Was geschah eigentlich am C-Day?
Nach unserem ausführlichen Trip ins Land der Tutorials, um welches Spieler mit einer ausgeprägten Leseschwäche wohl besser einen großen Bogen machen, schickt uns die erste der insgesamt sechs Kampagnen zurück ins Jahr 1944, an einen Strand, der mit bombiger Stimmung und granatigen Wetter nur so glänzt. Ja, wir befinden uns wieder einmal in einem dieser ausgelutschten zweiter Weltkrieg Szenarien, die es nach Meinung vieler Experten schon längst nicht mehr geben dürfte. Mit der ersten Kampagne unser noch recht jungfräulichen Offizierskarriere, die sich "Landung am Omaha Beach" nennt, durchleben wir somit zum wiederholten Male den D-Day, also die Landung alliierter Truppen in der Normandie, dieses mal nur halt aus gehobener und ausführender Position - als Offizier. Laut Hersteller stehen uns nun Schlachten mit mehr als 1500 Einheiten auf bis zu 26 Quadratkilometern bevor, die historisch korrekt umgesetzt wurden. Vorerst müssen wir uns aber mit einem kleineren Verband begnügen, der den Befehl erhält, in die deutschen Linien vorzudringen. Gegenüber dem im Spiel enthaltenen Multiplayer, wo einem vier Nationen zur Auswahl angeboten werden, darf man in den Einzelspieler-Kampagnen übrigens nur als Amerikaner agieren.



Bei unserem Versuch schnellstmöglich die Feindeslinie zu durchbrechen, wird uns binnen einiger Minuten sofort klar, das die Entwickler doch recht viel Wert auf taktisches Vorgehen gelegt haben. Nun ist es an der Zeit, auf die im Tutorial vorgestellte Minikarte und dem Befehlsfeld zurückzugreifen. Mit der Karte könnt ihr jederzeit ein Auge auf das Geschehen der Schlachtfelder werfen, was sich im weiteren Verlauf der Kampagnen als unverzichtbar erweisen wird. Noch wichtiger ist aber das sogenannte kleine Befehlsfeld, mit dem ihr schnell und einfach alle nötigen Befehle an eure Einheiten weitergeben könnt. Dort kann man neben den normalen Strategie-Anweisungen wie Formation einnehmen, in Deckung gehen oder Angreifen, auch auf Spezialbefehle zugreifen. Zu diesen gehören unter anderem solch nette Features wie Artilleriefeuer und Fliegerbomben, mit denen man seine auserwählten Ziele eindecken kann. Darauf greifen wir für unseren Einstieg natürlich, sofern verfügbar, auch gleich zurück. Nachdem wir mehr oder weniger heldenhaft die ersten kleinen Stellungen der Deutschen erobern konnten, stehen uns Optionen zum Verstärken der Einheit zur Verfügung. Bei einem Blick auf die riesige Kampagnenkarte, bei der man mehrere strategische Punkte einnehmen muss, scheint dies auch zwingend notwendig zu sein. Von nun an gilt die Losung: Vorwärts immer, rückwärts nimmer, sofern man seine hart erkämpften Punkte auch nachhaltig absichert, da die feindliche KI nämlich keinen Versuch auslässt, seine verloren Stellungen bei passender Gelegenheit wieder an sich zu reißen. Für Strategie-Einsteiger kann die Eroberung einer gesamten Karte dadurch schon mal gut zwei Stunden in Anspruch nehmen.
Hat man sich in der Normandie als gestandener Offizier erwiesen, führt euch der Einsatz gegen die deutsche Westfront im weiteren Verlauf des Spiels über Cean und der französischen Maginot-Linie bis nach Deutschland, wo dann auch die alles entscheidenden Endschlacht stattfindet.



Offizier am Steuer
Hat man sich schon mal an einem Strategie oder auch Aufbauspiel vergangen, sollte man im Großen und Ganzen auch sofort mit der Steuerung von Officers zurechtkommen. Einheiten lassen sich durch einfaches Anklicken anwählen und per Aktionssymbole auf dem Befehlsfeld einer gewünschten Aufgabe zuweisen. Bei größeren Einheiten geht man wie gewohnt mit gedrückt gehaltener linker Maustaste vor und zieht so einem Rahmen um alle zum Einsatz bestimmten Trupps. Wer kein Klickfreund ist, kann seine Einheiten auch mit der STRG und Nummerntasten abspeichern und durch ein angelegtes Symbol schnell und bequem abrufen. Die Kamera-Ansicht kann verschoben, geschwenkt, gezoomt und gekippt werden, was einem jederzeit den optimalen Durchblick bietet, vorausgesetzt man hat jenen bei den fast permanent stattfindenden Massenschlachten noch nicht gänzlich verloren. Die einfache Steuerung ist kurz gesagt eine der hervorzuhebenden Stärken dieses Strategiespiels. Weniger überzeugen kann hingegen die etwas in die Jahre gekommene Grafik, was aber nicht verwundert, wollte man das Spiel doch bereits 2006 das erste Mal zum Release freigegeben. Seitdem wurde augenscheinlich nicht mehr an der Schönheitsschraube gedreht. Überzeugte Taktiker werden diesem Punkt aber eh keinen Vorrang einräumen, sondern sich in erster Linie nach den enthaltenen strategischen Möglichkeiten richten, welche Officers zu bieten hat. Hier sollte auch erwähnt werden, das die Einheiten ihre Fähigkeiten nach jedem gelungenem Einsatz weiter ausbauen. Dadurch werden zum Beispiel Schussgenauigkeit und Wachsamkeit stetig verbessert. Auch als Spieler selbst geht man nicht ganz leer aus und so bekommt ihr für jede erfolgreich absolvierte Kampagne auch einen Orden an eure stolze Offiziersbrust genadelt.

Mehr Zeit für Siege
Wie es sich für ein echtes Strategiespiel heutzutage gehört, beinhaltet auch Officers einen Multiplayermodus. Um dort eure Einheiten gegeneinander antreten zu lassen, wird entweder eine Direct IP Verbindung oder ein Lokales LAN-Netzwerk benötigt. Steht der Server, könnt ihr euch für einen der zwei verfügbaren Spielmodis entscheiden. Zum einen wäre das der Gametype Victory Point Control (VPC) und zum anderen ein Modus mit der einfachen Bezeichnung Zeitlimit, welche sich aber nicht groß voneinander unterscheiden. Gebt ihr VPC den Vorrang, besteht eure Aufgabe darin, soviel strategische Punkte wie möglich zu erobern und jene so lange wie möglich zu halten. Das gleiche Spielprinzip findet im Zeitmodus statt, nur das hier die Dauer des Gefechtes vorher zeitlich begrenzt wird.
Der Mehrspielermodus für bis zu acht Spieler, gibt euch im Gegensatz zum Singleplayer die Möglichkeit, auch mal die Führung von alliierten, russischen und deutschen Verbänden zu übernehmen.

Fazit
Ein reichlich verzögerter Release-Termin dürfte bei jedem Spieletitel seine Spuren hinterlassen. So muss auch Officers World War II nun einige Federn lassen, besonders im Bezug auf zeitgemäßer Grafik. Das sich das Szenario des Zweiten Weltkrieges von Tag zu Tag weiterhin wachsender Beliebtheit erfreut, kann man ebenfalls nicht behaupten. Wobei man hier sagen muss, das es für Strategiespiele mit historischen Hintergrund keine allzu große Auswahl gibt. Trotz alledem, dürfte Officers seine Fans unter den anspruchsvollen Taktik-Spezialisten finden. Auf riesigen Karten mehrere Frontlinien mit bis zu 1500 Einheiten im Auge zu behalten, einer fordernden Gegner-KI zu strotzen und nebenbei noch die Versorgung nicht den Bach heruntergehen zu lassen, erfordert schon ein gewisses Maß an taktischen Kenntnissen. Mit der gut durchdachten Steuerung macht man aber auch Anfängern den Einstieg zur Echtzeit-Strategie relativ einfach.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

KommentareInhalt:Kommentare

kecks03.12.08 14:50
Wie fällt denn der direkte Vergleich zu CoH aus? Das würde mich am meisten interessieren - ob es sich überhaupt lohnt Officers WW2 zu kaufen wenn man alle Teile von CoH gespielt hat ,)

Edit:
Hab Officers nur mal angespielt. Mir fehl die Coop-Fähigkeit im Multiplayer. Alle macht dieses Spiel keinen spass. Zusammen mit ein paar Kollegen würde es sicher mehr laune machen, auf den großen Karten, eine Taktik zu fahren.
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Erstellt von LidoKain
Zuletzt online: 8 Jahre 8 Monate
Kategorie:
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Aktualisiert
01. 12. 2008 um 20:00
01. 12. 2008 um 20:00
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