Doctor, doctor, please!
Surgeon Simulator 2 - Article - Doctor, doctor, please!
Surgeon Simulator 2
20.09.20 10:29 Test
Der Chirurg-Simulator ist zurück und wir haben ihn für dich getestet.
Rund sieben Jahre nach dem ersten Surgeon Simulator, welcher im Nachhinein einen großen Erfolg feiern konnte (nicht zuletzt auch durch eine gute VR-Umsetzung), erschien vor kurzem aus dem Hause Bossa der langersehnte zweite Teil. Leider hatte ich den ersten Teil nur in der frühen Entwicklungsphase gespielt, sodass es schon einige Tage her ist. Mit diesem Titel steige ich erstmalig in die Thematik eines Chirurgen ein. Doch damit nicht genug! Als großes neues Feature können erstmals drei weitere Mitspieler an den Missionen und Schnelles Spiel Sitzungen teilnehmen. Macht das Spaß? Findet man schnell andere Leute? Und wie stressig ist dieser Titel wirklich? Ich stelle dir Surgeon Simulator 2 hier nun vor.

Ansage ans Lager: Bitte ein Arm!

Eines muss dir bei diesem Spiel von vornherein klar sein: Nichts ist bei diesem Titel wirklich tot ernst gemeint. Um zum Beispiel eine Mission zu bestehen, reicht es für gewöhnlich nur das eigentliche Ziel zu absolvieren. Egal ob nun andere Organe außerhalb des Körpers liegen und eigentlich wieder reingestopft werden müssten. Das Hauptziel ist der Fokus! Doch alles auf Anfang. Bevor ich jemanden aufschneiden oder gar zerstückeln kann, geht es an eine kleine Einweisung. Als neuer Doktor muss ich mich erstmal mit der Umgebung und auch der Steuerung vertraut machen. Und dies geht am besten, wenn man nach Schlüsselkarten oder Schalter, zum Öffnen der nächsten Tür, sucht. Im Grunde funktioniert die Steuerung wie beim ersten Teil auch. Laufen, Ducken und mit gedrückter Shift-Taste und der Maus, den Arm bedienen. Mit rechts gedrückter Maustaste kann ich die Hand drehen und wenden, sowie mit der linken Taste zugreifen. Zugegeben… Es benötigt schon etwas Übung, damit die Abläufe halbwegs gut von der Hand gehen. Apropos… Es gibt nur eine Hand mit der du arbeitest. Das gilt für alle Spieler und das ist auch irgendwie Typisch für diesen Titel. Es ist auch eine Art Herausforderung, denn wie im richtigen Leben, ist die Zeit bei einer Operation der Feind. Nach ein paar Bewegungsgrundlagen geht es direkt weiter zu meinem ersten Opfer. Okey… Bob ist halt der Standardpatient im Spiel und wird mich auch bei den Missionen immer wieder auf Trab halten. Das Spiel verlangt nun von mir, den rechten Arm abzureißen und durch einen neuen zu ersetzen. Einfach packen und mit einem Ruck in eine Richtung abreißen. Dann schnell eine Spritze gegen die Blutung geben und den neuen Arm heranstecken. Speziell hier funktioniert das automatische “feine“ Placement sehr gut.

Bei Organen hatte ich da nicht so viel Glück. Am besten man schmeißt es einfach in den Körper. Das erkranke Körperteil wandert dann in den Abfallschacht. Elementar in diesem Spiel ist in erster Linie der Blutverlust. Diesen kann ich mit einer Spritze stoppen und mit einer Blutspritze sogar wieder geringfügig aufstocken. Es gilt jedoch: Je gröber ich arbeite, zum Beispiel ohne entsprechendes Werkzeug, umso schneller verblutet der Patient. Dies gilt auch für das willkürliche Einstechen in Körperteile. Je mehr verletzte Stellen vorhanden sind, umso höher ist der Blutverlust. Sobald ich das mit den Gliedmaßen recht gut draufhabe, geht es zur letzten Einführung: Dem Tausch von Organen. Was ich schon etwas komisch finde, ist die Tatsache, dass Bob immer mit vollständig geöffneten Oberkörper auf dem Tisch liegt. Egal ob es sich nur um kranke Arme oder Beine handelt. Bob ist immer offen für alles. Was die Zulieferung von neunen “Teilen“ angeht: Nicht nur Gliedmaßen werden via Schacht geliefert, sondern auch Organe und Spritzen. Die Gliedmaßen und Organe lagern häufig in einer Kühlkammer, direkt neben dem OP, oder in einer Kühltasche. Übrigens kannst du in diesem Spiel wirklich alles anfassen und durch die Gegend werfen. Speziell hier gibt es keine Grenzen. (Du kannst auch eine Tasse in den Körper von Bob stopfen.) Allerdings musst du bedenken: Alle Objekte sind recht statisch. Also du kannst keine Unterlagen durchschauen oder Bücher aufklappen/durchblättern. Alles bleibt mehr oder weniger statisch. Die nächste Aufgabe im Rahmen des Tutorials ist der Tausch von zwei Lungenflügel. Zuerst den Brustkorb mit einem Hammer zertrümmern und dann mit einem Stich durch das Messer, das Organ sorgsam herausholen. (Beziehungsweise vorher versuchen mit einem gekonnten Schnitt, die Lungenflügel von der Luftröhre zu trennen. Dies ist extrem schwierig, da einem immer ein “etwas näher heranbeugen“ fehlt.) Alternativ genügt auch der bloße Griff und Riss, jedoch mit den entsprechenden Folgen. Nur noch schnell einen linken und rechten Lungenflügel in den offenen Körper geworfen und zack: Fertig! Wie bereits erwähnt: Man sollte hier alles nicht so ernst nehmen.

9 spaßige Missionen – Nicht nur für mich allein

Surgeon Simulator 2 ist eine Art Zeiten- und Punktejagd mit einem Hauch Präzisionsarbeit. Dabei rauscht man förmlich an dem Berufsfeld vorbei. Die 9 Missionen (mit den beiden Tutorial-Missionen sind es 11) stellen mir drei Grundziele in Aussicht. Zum Beispiel wäre da: Blutverlust unter 700ml halten oder auch die OP unter 10 Minuten absolvieren. Zugegeben: Auf Anhieb habe ich nie eines dieser Ziele erreicht, da man sich nicht nur eine gewisse Übersicht vom Patienten verschaffen muss, sondern auch weil sich die räumliche Umgebung immer wieder ändert. In der ersten richtigen Mission muss ich für die Freischaltung der Kühlkammer im obigen Büro eine Keycard finden und sie in den Scanner packen. Danach braucht es nur noch das kranke Herz, damit sich die Tür öffnet. In einer anderen muss ich zum Öffnen der Tür für den Entsorgungsraum ein Objekt durch eine kleine Öffnung in der Wand werfen, damit auf der anderen Seite der Türöffner aktiviert wird. Du merkst, es sind also auch kleine Hindernisse vorhanden, die den gesamten Spielbetrieb etwas interessanter gestalten.

Je effizienter ich arbeite und mehr Ziele ich absolviere, umso höher fällt auch meine Punktebewertung aus. (Auch ein Messen meines Könnens via Rangliste ist vorhanden.) Und so erstreckt sich das Spielerlebnis über die weiteren Level, mit teils sehr heftigen Aufgaben und einer immer größeren Palette an To-Do Aktionen. Neue Level schalten sich im Übrigens nur durch den Erfolg der vorherigen Mission frei. An vielen Stellen, innerhalb der Level, ist sehr schön zu erkennen, dass der Arbeitsprozess mit weiteren Ärzten durchaus schneller von statten gehen kann. Oder zumindest nicht alles etwas in Stress ausartet. Weiterhin muss man ja auch beachten, das bei jeder Tätigkeit am Patienten der Blutverlust folgt und er recht instabil wird. Achja… Und die erwähnten Spritzen zum Aufpeppen des Blutwertes und Stoppen der Blutung selbst, sind auch nicht unendlich und von Level zu Level unterschiedlich limitiert. Etwas offengelassen habe ich im obigen Text auch die Analyse des Patienten selbst. Zwar gibt es einen Eintiegstext mit einer kleinen Diagnose, doch im Eifer des Gefechts kann man schon mal die Übersicht verlieren. Hierfür gibt es am Fußende es Patienten einen kleinen Computer, der die kranken Körperteile anzeigt. Wiederum andere Monitore an den Seiten zeigen den Blutstand und die Blutungsmenge an. Wie du siehst… Doch etwas professioneller.

Wähle aus vier Charakteren, Kostümen und weiteren Dingen

Vor der ersten richtigen Mission geht es in die Spiellobby. Hier kann ich Missionen auswählen, eine Lobby starten oder einer beitreten. Dementsprechend laufen dann bis zu drei weitere Mitspieler in der Gegend umher. Weiterhin kann ich in einer Ecke das Aussehen und den Charakter auswählen. Das Spiel selbst bietet vier Charaktere zur Auswahl. Jeder vom Erscheinungsbild und Wesen etwas anders, aber alles wirklich nur äußerlich. (Abgesehen von der kleinen Background-Story jedes einzelnen.) Zusätzlich können vor dem Spiegel verschiedene Kleidungsstücke angelegt/gewechselt werden. Zuerst gibt es nur zwei Kittel, eine Brille und einen Hut. Durch das Absolvieren von Missionen und weiteren Matches, steigt mein persönlicher Erfahrungslevel. Und pro Stufenaufstieg schaltet mir das Spiel ein Item für den Kleiderschrank frei. (Dies passiert auch, wenn ich bei einer Story-Mission eine überaus gute Wertung erreiche.

Was für ein Item es ist, das sehe ich in der Missionsübersicht.
) Wie das Spiel selbst, sind diese Items recht witzig gehalten. Zum Beispiel gibt es einen Topf als Hut oder einen brennenden Kittel. Die Entwickler haben hier und da wirklich Humor bewiesen. Speziell beim Thema Erfahrungspunkte gibt es nicht nur welche für erfolgreiche Missionen, sondern auch Tägliche Herausforderungen sorgen für einen kleinen XP Boost. Sobald ich mich fertiggemacht habe, geht es über die Lobby zu den Transportröhren, die mich zur nächsten Mission transportieren. Vor den Röhren steht ein Controlpanel, über das ich dann die Art der Sitzung bestimmen oder anderen beitreten kann. Das Connecting selbst läuft recht gut und auch die Sitzungsstabilität ist hervorragend. (Zumindest hatte ich bei meinen Spielen kaum große Negative.) Einen Ingame-Chat habe ich leider nicht gefunden, allerdings laden die Entwickler alle Spieler herzlich dazu ein, den offiziellen Discord-Server von Surgeon Simulator 2 zu benutzen. Dort findet man im Übrigen auch recht schnell gute Mitspieler und man kann sich noch besser absprechen, was das Abarbeiten der Aufgaben angeht.

Kreiere deine eigenen Missionen und Teile sie

Der neue Teil des Surgeon Simulator bringt nicht nur Mehrspielerspaß durch weitere Hände, sondern auch einen neues Community-Feature. Mit diesen kann ich meine eigenen Level und OP-Missionen erstellen und in der Community teilen. Es erklärt sich von selbst, das ich auch auf die freigegebenen Werke anderer zugreifen kann. Der Editor selbst ist etwas anspruchsvoll aber vom Umgang her recht einfach. Wer direkte Hilfe braucht, dem steht ein Tutorial via Youtube-Link bereit. Darin erfährst du alles, was du über den Editor und seine Funktionen wissen musst. Zum Beispiel ist das alles mehr als nur stupides zusammensetzen von Räumen. Funktionen wie Statusübersicht oder Lichtverbindungen können über eine unsichtbare Verbindung geschaffen werden. Ja es gibt sogar die Option, das zusammenhängende Strukturen geschaffen werden können. Und auch wenn sich das jetzt umfangreich anhört, so ist die Übersicht und Steuerung des Editors sehr einfach und verständlich. Alles in allem ein tolles Feature, was aktuell auch sehr gut genutzt wird.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 5 Tage 4 Stunden
Kategorie:
Test
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Aktualisiert
20. 09. 2020 um 10:29
20. 09. 2020 um 12:50
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