Mit Tiny Tina in eine neues Gearbox Abenteuerland
Tiny Tina's Wonderlands - Article - Mit Tiny Tina in eine neues Gearbox Abenteuerland
Tiny Tina's Wonderlands
18.04.22 16:45 Test
Bereit für die Wonderlands von Tiny Tina? Ich zeige dir, was das Spiel so erfolgreich macht und wie es sich im Test schlägt.
Man kreuze Borderlands mit den Mythen des Mittelalters, einem RPG Brettspiel und nimmt dazu noch mehrere bekannte Charaktere des Borderlands-Universums und schon hast du Tiny Tina's Wonderlands! Ob diese Kombination und auch die Nutzung neuer Elemente im Spiel, den Entwicklern von Gearbox Software gelungen ist, das erfährst du in meiner Review.

Willkommen bei Tiny Tina und ihrem Rollenspiel

Da sitzen wir, in einer düsteren Höhle irgendwo… Tiny Tina, Valentine, Frette und meine Wenigkeit. Alle sitzen an einem quadratischen Tisch. Auf diesem ist, wie bei einer Spielzeugeisenbahn, eine kleine Welt aufgebaut. Natürlich nicht so Akkurat und mit einigen alltäglichen Dingen verziert. Tiny Tinas Wonderlands! Auf den ersten Blick verbindet diesen Titel recht viel mit den erfolgreichen Borderlandstiteln. Da wären die Grafik, die Steuerung und viele Gameplay-Elemente. Der Vorteil hierbei ist einfach und klar: Fans von Borderlands werden sich, auch trotz der massiven Veränderung der Szenarien und einer Story der anderen Art, von Anfang an wohlfühlen und ein vertrautes Spielerlebnis bekommen. Da ist das gleiche schnelle Gunplay, die vielen Kisten mit Munition, die Loot-Wut überall und natürlich massig an verschiedenen Gegnern. Und um die Frage schon im Keim zu ersticken: Natürlich beziehen sich die Gegner auf Fabelwesen, übernatürliches und Mythen! Kobolde, Trolle, Drachen, Assassinen, Königen Arschgaul… Neben dem Gunplay ist auch die Steuerung genauso überzeugend wie beim “großen“ Bruder (Borderlands 3). Um es abzukürzen: Es ist wirklich genauso gut wie Borderlands 3, nur mit viel mehr Mittelalter, entsprechenden Waffen und einigen neuen Features. Die Geschichte selbst entführt uns in eine Kombination aus Mittelalter und Fantasy-Abenteuer.

Bereits in den ersten Spielminuten wusste ich: Diese Spielwelt entspricht genau meinen Geschmack. Zugegeben, die Spielwelten von Borderlands sind zwar ebenfalls wirklich klasse, aber ich fand die Orte und Level immer etwas… zu Badlands mäßig. (Teilweise auch zu trist.) Die Welt von Tiny Tina ist dagegen schon sehr farbenfroh und wirkt mit der Cel-Shading Grafik auch ganz anders, als wie bei anderen „normalen“ Mittelalterspielen. Dank vieler überzeugender Effekte (zum Beispiel Nebelschwaden, Lichtbrechung und fliegende Partikel) die hinzukamen, sieht das Spiel einfach nur megamäßig gut aus. Doch nun aber endlich zum eigentlichen Thema: Worum es hier geht! Tiny Tina, Valentine, Frette und ich treffen uns also zu einem munteren Spielen eines Rollenspiels - "Bunkers & Badasses". Ganz klassisch auf einer Spielwelt, welche auf dem Tisch ausgebreitet wurde. Doch so ein einfaches Rollenspiel wäre total lahm. Und genau hier kommt die Phantasie aller Beteiligten ins Spiel. Tiny Tina ist Spielleiterin und erzählt die Geschichte. Valentine und Frette liefern nebenher immer wieder ihre Kommentare und Meinungen dazu. Das reine Spielerlebnis basiert auf die Phantasie meines Charakters.

Genau! Gearbox Software haben sich bei der Entwicklung auf das bezogen, was allen von uns in der Kindheit immer viel Freude gemacht hat: Eine Geschichte in der Welt der Phantasie zu erleben. In einer, wo man fast alles machen kann und die Welten schier unendlich scheinen. Okey… So unendlich ist es im Spiel natürlich nicht, da Tiny Tina alles mehr oder weniger beschreibt. Der Start des Abenteuers geschieht auf einer wunderschönen Landschaft. Ich kann mich in Ruhe mit der Steuerung vertraut machen. Ganz im Sinne der Geschichtenerzählung sorgt die Storyline dafür, dass ich in alle wichtigen Punkte eingeführt werde. Irgendwann treffe ich auf einen kleinen fiesen Gegner, der es letztendlich auch schafft, den mächtigen Drachen Lord zu befreien. Und ab dem Punkt, geht das Spiel mächtig voran. Denn dieser macht einen Abstecher zum Prachthuf, dem Zuhause von Königen Arschgaul. Was dann alles passiert, das erzähle ich dir nicht, denn irgendwo muss ja der Reiz zum Spiel noch bleiben. Eines sei aber gesagt: Die Geschichte ist recht spannend und besitzt eine ordentliche Länge. Davon ab, gibt es auf der Oberwelt sehr viele verschiedene Bereiche zu entdecken und zu tätigen. Und ja… Der typische Witz von Borderlands ist hier ebenfalls enthalten. Egal ob es nun Objektnamen, Charakternamen oder gar die Erzählung selbst ist. (Viele Dialoge sind immer wieder richtige Lacher.) Es ist im Kern einfach nur sehr lustig und unterhaltsam.

Umfangreiche Charaktergestaltung und Rollenspielelemente

Tiny Tina´s Wonderlands besitzt drei Schwierigkeitsgrade und kann sowohl alleine als auch im Kooperativ gespielt werden. Und wie bereits seit Borderlands 3 auch schon, kann ich bestimmen, ob jeder seinen eigenen Loot oder alle einen gemeinsamen bekommen. Bei Letzteren sollte man sich schon etwas untereinander verstehen. (Ich spreche hier aus Clan-Erfahrung.) Nach diesen Einstellungen geht es an die Erstellung der Klasse. Es gibt den Killomant, Klauenbringer, Zauberschuss, Grabspross, Sporenhüter und BRR-Serker. (Das Ganze auch auf weiblicher Ausschreibung angesetzt.) Was ich bereits hier sehr schätze, ist der typische Boderlandswitz, selbst in den Klassen. Und das bleibt nicht nur dort so! Egal ob Objekte, Personen oder die Geschichte selbst… Immer wieder gibt es Sachen zum Lachen. Alle Klassen kommen mit jeweils drei Skill-Bäumen daher. Manche Klassen haben noch einen zusätzlichen Begleiter, andere besondere Features. Sobald die Klasse ausgewählt wurde, kann ich den Charakter nach meinem Belieben gestalten.

Dabei griffen die Entwickler auf eine Fülle an Costumizing-Optionen zurück. Gesicht, Haare, Bärte, Kleidung, Körperbau und sonst eigentlich alles, was zu einer Erstellung eines Charakters gehört, kann ich bestimmten. Einem Kollegen habe ich das wie folgt beschrieben: Es ist wie die Erstellung eines Charakters bei The Elder Scrolls Online. Es nimmt einfach kein Ende. Du merkst, es ist ein ganzer Gegensatz zu dem, was Gearbox bisher bei ihren Titeln boten. Nach der Klasse und der Gestaltung des Charakters folgt der Charakterhintergrund. Dieser bestimmte die Grundverteilung von den “Heroischen“ Attributen: Stärke, Geschicklichkeit, Intelligenz, Weisheit, Konstitution und Einstimmung. Je nach Hintergrund, wird der Charakter seine Stärken und Schwächen haben. Im Spielverlauf bekommt man nach und nach neue Heldenpunkte, die auf die aufgeführten Attribute verteilt werden können. Es empfiehlt sich natürlich immer, den bereits gewählten Weg weiter auszubauen, statt auf ein “Gleichen“-Level aufzubauen. Sobald dass alles abgeschlossen ist, geht es in die wundervoll lustige und abenteuerreiche Geschichte von Tiny Tany´s Wonderlands. Kleiner Hinweis am Rande: Das Spiel passt die Stufen der Gegner, auch abhängig vom gewählten Schwierigkeitsgrad, dem des Schicksalsbringers an. Das bedeutet, du bist immer irgendwie im gleichen Levelrahmen wie die Gegner. Leider hat die Wahl des Schwierigkeitsgrades keine direkten Auswirkungen auf die Intelligenz der Gegner. Diese Stürmen fast immer, direkt auf einen zu.

Die Oberwelt und die Spielwelt im Wechsel

Wie Eingangs schon erwähnt, spielt sich die wahre Action eigentlich im Kopf aller vier beteiligten ab. Doch das ist noch nicht alles. Außerhalb der eigentlichen actionreichen Spielwelt, gibt es noch die Oberwelt. Diese erinnert mich immer wieder etwas an eine Reisewelt, wo der Charakter ohne direkte Kämpfe von einem Punkt zum anderen wandern kann. Hier und da gibt es noch geheime Wege zum Erkunden und Kisten zu öffnen, aber grundlegend wird hier nur gewandert. Die Ansicht der Oberwelt ist keine Ego-Ansicht, sondern eher eine Draufsicht. Questgeber, Missionen und Orte werden beim Herantreten und aktivieren abgerufen. Technisch genial hierbei gelöst, ist auch die recht geringe Ladezeit. Denn sobald ich einen Ortspunkt anklicke, wird sofort die Spielwelt geladen. Die Wanderschaft durch die Oberwelt ist aber nicht immer harmlos: Der Charakter kann im Wasser oder dem Brausefluss ertrinken und kann sogar im hohen Gras spontan angegriffen werden. Mit einem beherzten Schlag zum richtigen Moment, kann ich den Angriff abwehren. Wer sich vor keiner Auseinandersetzung scheut, der kann den Angriff einfach hinnehmen. Sollte dies passieren, gelange ich in einen Areal-Kampf.

Eine kleine Umgebung aus der aktuellen Szenerie mit einem Haufen an Gegnern, die mich töten wollen. Die Umgebung macht zwar den Eindruck, dass es hier und da weitergeht, aber im Grunde ist sie nur eine Art Arena. Umgebungen wie Bergwerke, gegnerische Lager und Portale haben übrigens ebenfalls solche Areal-Kämpfe, nur ist es mit einem Kampf nicht getan. Hier gibt es mehrere “Etagen“ bei den ich mich durchkämpfen muss. Habe ich solch einen Kampf/Ort erfolgreich absolviert, gibt es viele Goldmünzen und auch kleine Belohnungen. (Manchmal auch Schreinteile, die beim Vervollständigen einen dauerhaften Buff liefern.) Diese spontanen Kämpfe, mit dem Sprung in extra Areale, erinnern mich immer wieder an Pokemon von früher. Dort wurde man im hohen Gras auch immer wieder angegriffen. Unter dem Strich bin ich von dieser Idee sehr begeistert und muss die Entwickler dafür offen Loben. Auch die Gestaltung der Oberwelt ist dem Thema entsprechend gut umgesetzt und fällt auch nicht sonderlich aus der Rolle. Übrigens brauchst du nun keine Angst haben: Umfangreiche normale Level/Orte gibt es natürlich auch noch. Nur halt mit dem Unterschied, dass nicht jeder Ort auf der Oberwelt wirklich ein richtiger Level ist.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 5 Tage 8 Stunden
Kategorie:
Test
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Aktualisiert
18. 04. 2022 um 16:45
13. 06. 2022 um 21:51
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