Es wird eng auf dem Hack-&-Slay Podest
Torchlight 2 - Article - Es wird eng auf dem Hack-&-Slay Podest
Torchlight 2
03.10.12 20:42 Test
Nach dem recht erfolgreichen Erstlingswerk schickt Entwickler Runic Games mit Torchlight II nun den nächsten Anwärter für den Hack-&-Slay-Thron ins Rennen. Kann Torchlight II vielleicht jetzt noch ...
Nach dem recht erfolgreichen Hack-&-Slay-Titel Torchlight, beschert uns Entwickler Runic Games nun den Nachfolger zum offensichtlichsten Diablo-Konkurrenten in diesem Genre. Natürlich muss sich Torchlight II daher jetzt auch zusammen mit dem etwas früher ins Rennen geschickte Diablo III auf den Prüfstand stellen lassen. Mal abgesehen von den wirklichen Hardcore-Spielern bei Dibalo III, die das Game bis auf das letzte ausreizen, konnte das Spiel doch wieder zahlreiche Spieler für sich gewinnen und Top-Wertungen einheimsen.

Was den Konkurrenten Diablo III anbelangt, war die dortige Hintergrundgeschichte auch schon nicht gerade die Spannung vor dem Herrn. In diesem Punkt muss Torchlight II aber eindeutig die weiße Fahne schwenken und kapitulieren. Was nicht nur an der wenig opulenten Darstellung der Zwischensequenzen liegt, welche Blizzard im Gegensatz dazu bei Diablo III auffährt. Ein Alchemist, der durch das Herz eines Oberfieslings verdorben wird und nun den Kontinent Vilderan unsicher macht, welchen man sich als Held natürlich entgegenstellen bzw. hinterher jagen muss, kann nicht wirklich die Spielspass-Motivation für sich beanspruchen.


Schon gar nicht, wenn zahlreiche Nebenquests und Dungeons zum verlaufen darauf drängen, die Geschichte schnellstens aus den Augen zu verlieren. Aber mal ganz ehrlich, wer legt bei einem echten Hack-&-Slay-Abenteuer darauf schon viel Wert. Daher wechseln wir am besten gleich zur wahren Essenz des Titels.

Zum Start stehen ganz klassisch vier spielbare Klassen zur Auswahl: Embermage, Berserker, Ingenieur und Outlander - jeweils in einer weiblichen und männlichen Ausgabe. Diese haben im weiteren Verlauf natürlich ihre speziellen Talentbäume und Spezialeigenschaften, welche es auszubauen gilt. Um jene etwas individueller zu gestalten, können einige Veränderungen a Gesicht und Haaren vorgenommen werden. Dies ist auch bei den Begleittieren Panther, Wolf, Bulldogge, Frettchen, Falke, Katze und Chakawary (Drache) möglich.

Neben der Kampfunterstützung kommt der ausgewählte Begleiter vor allem dann zum Einsatz, wenn einem das Inventar mal wieder überquillt. Statt wie bei anderen Titeln dieses Genres, muss man sich zum Verkaufen nicht selbst zum nächst gelegenen Händler begeben, sondern kann seinen „besten Freund“ damit beauftragen. Was beim spielen von Torchlight II nicht selten der Fall sein wird. Bei den Schwierigkeitsstufen sollte mit Casual, Normal, Veteran, Elite und Hardcore auch für jeden etwas dabei sein.


Was dem heutigen, grafikverwöhntem Spieler sofort auffallen wird, ist die doch recht polygonarme Grafik von Torchlight II, die leicht an einem Comic-Stil erinnert, aber trotz alledem keine wirklich scharfen Texturen vorweisen kann. Wer sich zuvor zum Beispiel zig Stunden im Diablo III-Universum herumgetrieben hat, wird da wohl erst mal etwas Schlucken müssen. Was den Spielspass bei mir im nachhinein aber nicht wirklich getrübt hat. Schließlich wird einem beim Kauf bereits bewusst, dass sich hier kein Werft-mit-Geld-nach-uns-Unternehmen a la Blizzard dahintersteht. Für nicht mal 20 Euro, die man aktuell dafür berappen muss, kann sich der Grafik-Auftritt von Torchlight II nämlich durchaus sehen lassen. Und bei der Spielzeit, um das mal vorweg zu nehmen, Steht ein Torchlight II einem Diablo III in Nichts nach.


Beim Gameplay sollten sich Spieler dieses Genres sofort heimisch fühlen. Ohne auf passive Skills zurückgreifen zu müssen, lässt sich das Ganze wie gewohnt nur mit der Maus steuern. Damit kommt man aber bekanntermaßen nicht weit, womit wir auch schon beim Talentbaum und den speziellen Fertigkeiten unseres Helden wären. Um den Heerscharen an Goblins, Zombies und Gargoyles auch wirklich was entgegensetzen zu können, ist der Ausbau des Talentbaumes und der Fertigkeiten unerlässlich. Während es bei den vier Fertigkeiten Stärke, Geschicklichkeit, Magie und Vitalität noch recht übersichtlich zugeht, kann man sich im Talentbaum schon ein wenig die Übersicht verlieren.

Um seinen Charakter nicht komplett zu „verskillen„, sollte man sich vorweg auf ein paar wenige Talente spezialisieren. Was nicht wirklich einfach ist, da der Talentbaum umfangreich ausgestattet ist und somit geradezu zum austesten einlädt. Wer dies jedoch tut, wird letztendlich von allem zu wenig haben und bei Bossgegnern schnell alt aussehen. Dem Begleit-Tier geht es leider im gesamten Spielverlauf so, da man jenes keine individuellen Skills und Fertigkeiten, mal abgesehen von nicht mal einer Hand voll Zaubern, zukommen lassen kann.

Was mir besonders positiv im Gedächtnis geblieben ist, dass man bei Torchlight II zum einen mal wirklich nah ins Geschehen hineinzoomen und jederzeit auf zwei vorgefertigte Waffensets zugreifen kann. Zwei nette Features, welche man beim aktuellen Diablo immer noch vergebens sucht. Leider legt man auch Runic Games ebenfalls noch keinen Wert auf eine umfassende Übersichtkarte, welche den Kontinent Vilderan als Ganzes aufzeigt. So befindet sich auch in diesem Hack-&-Slay-Abenteuer wieder überall und nirgends und muss sich allein darauf verlassen, das die automatische Speicherfunktion nicht in die Nähe von Herrn Bug und Frau Freeze kommt.


Eines kann man den Entwicklern bei der Erstellung ihrer Schauplätze nämlich nicht vorwerfen - und das wäre: Geradlinigkeit und Einfallslosigkeit. Diese sind doch recht abwechslungsreich gestaltet und fahren zahlreiche Szenarien auf. Hin und wieder leidet jedoch die Übersicht speziell in verwinkelten Dungeons darunter. Besonders wenn jene obendrein noch in mehreren Ebenen unterteilt sind. Dann hilft auch die verfügbare Minimap nur bedingt weiter.

Gegenüber dem Vorgänger verfügt Torchlight II jetzt auch über einen Mehrspielermodus. In diesem können sich bis zu 6 Spieler via LAN oder Peer-to-Peer gemeinsam auf Monsterjagd begeben. In großen Teilen funktioniert dieser soweit auch ganz ordentlich. Leider vermisse ich hier noch die Auswahlmöglichkeit, in einen bestimmten Dungeon direkt einzusteigen. Aktuell kann man sich nur Spielern eines bestimmten Levels anschließen, egal wo diese sich gerade befinden. Beim Wechsel aus den Mehrspieler heraus ins Menü, kam es auch noch regelmäßig zu Spielabstürzen. Da Torchlight II zudem über kein Auktionshaus für gesammelte Objekte verfügt, muss zudem damit gerechnet werden, hin und wieder auf einen Server-Host zu landen, wo sich Spieler treffen, die über den Tausch ihrer Objekte verhandeln.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

KommentareInhalt:Kommentare

Satarius05.10.12 20:01
Ist aber ein coole Spiel.
Seb6612.10.12 10:53
Dem stimme ich bei. Habe schon den ersten Teil gespielt und war von Anfang an ziemlich begeistert, auch wenn die Grafik nicht an Diablo ran reicht.
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Erstellt von LidoKain
Zuletzt online: 8 Jahre 8 Monate
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
03. 10. 2012 um 20:42
03. 10. 2012 um 20:42
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