Hilfe!!! Die Hunnen kommen!
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Total War: Attila
01.03.15 12:26 Test
Nach Frankreich, Rom und Südasien behandelt der neuste Total War Titel die Feldzüge und Geschichte der Hunnen und die Vorfahren der Wikinger. Wir haben den Titel und das DLC angezockt und bewertet.
Creative Assembly haben mit ihrer Reihe nicht nur die Geschichtsstunde für Interessierte neu gestaltet, nein auch Strategiefans auf der ganzen Welt begeistert. Die Total War Reihe zählt schon seit Jahren mit zu einer der besten Strategiespielen auf dem Markt, auch wenn der letzte Teil mit vielen Fehlern und umständlichen Gameplay nur bedingt bei den Fans ankam. Leider zu spät reagierten die Entwickler damals mit Patches und Fixes auf die enormen Fehler von Rome 2. Mit Attila möchten Creative Assembly den Echtzeit- und rundebasierenden Strategiespielern etwas interessantes und ausgereiftes bieten. Der Schlüssel zum Erfolg sind nicht nur die komplexen Spielabläufe auf der Übersicht, sondern auch die spektakulären Schlachten auf dem Schlachtfeld selbst. Zudem müssen auch Bereiche bespielt werden, die der Wirtschaft, der eigenen Macht des Reichs, dem Volke und den allgemeinen Aufgaben gerecht werden. Mit neuen Features sollen die hohen Ansprüche der Fans nun endlich genüge getan werden. Im neuen Titel geht es nicht zuletzt um die Hunnen und Attila. Natürlich zu einer Zeit, wo die große Völkerwanderung einsetzte. Zusätzlich gab es in der Limited Edition den DLC „Vorfahren der Wikinger“. Wir hatten die Ehre beide Titel voll und ganz zu testen.


Geschichtliche Großpalette
Total War Attila setzt in etwa 600 Jahre nach dem letzten Titel Rome 2 an. Mittlerweile hat das römische Reich seine Glanzzeit hinter sich und ist ein Schatten seiner selbst. Das ehemals große Reich ist nun geteilt in Ost- und West. Es ist im allgemeinen die Zeit der Völkerwanderungen, was damit auch den Hunnenkönig Attila uns sein Gefolge auf den Plan ruft. Creative Assembly versuchen mit Total War Attila die Fehler der Vergangenheit auszumerzen und mit einem möglichst fehlerfreien und gut organisierten Gameplay die Fans wieder zu begeistern. Bereits bei den Prologen können gleich zwei Kapitel gewählt werden. Beide verfügbaren Kapitel, die Schlacht von Olbia und die Invasion der Hunnen, werden unter die Gotenkriege aufgeführt. Für mich als Gelegenheitsspieler ist der Prolog mein Startpunkt, da hier auch das Tutorial verbaut ist. In beiden Kapiteln spiele ich die Westgoten, welche sich gegen ihre Rivalen und die hunnischen Verbündeten auflehnen. Die Aufgaben sind meistens recht klar Erläutert und als folge der vielen kriegerischen Kreuzzüge mischen sich auch die Hunnen, samt Attila mit ein.


Gerade als Gelegenheitsspieler ist es nicht immer einfach sich schnell in ein aufwändiges und komplexes Strategiespiel zu stürzen. Dank eines ordentlichen Tutorials, samt Berater und eigener Enzyklopädie, werden alle wichtigen Elemente beleuchtet. Abseits des Prologs, kann ich natürlich noch die Großen Kampagnen starten, eigentlich die Herzstücke des Spiels. Du wirst dir jetzt denken, warum schreit er in der Mehrzahl?! Durchaus bietet der Titel gleich mehrere Kampagnen zur Auswahl. Babarische Königreiche, Grosse Wanderer, Nomadenstämme, Römisches Reich, Östliche Reiche und natürlich das DLC Nordische Männer sind einzelne große Kampagnen. Das geniale ist, das jedes Volk seine eigenen Grundziele verfolgt und besondere Eigenschaften besitzen. Natürlich folgen im Laufe des Spiels auch immer weitere Missionsziele und Aufgaben. Der geschichtliche Ausgang eines Volkes kann so neu geschrieben werden. Sehr beeindruckt hat mich mal wieder die geschichtlich korrekte Nennung von Städten, Ländern und natürlich den Völkern und ihren Ausrüstungsgegenständen. Hinzu kommt die sehr schöne Gestaltung der Länder, Karten und auch der Einheiten selbst. Aber komme ich noch schnell zurück zu den Spielmöglichkeiten. Des weiteren besitzt der Titel Benutzerdefinierte Gefechte, also Schlachten in dem ich einfach so die Einheiten verteilen und kommandieren kann, ohne auf Ressourcen achten zu müssen. Historische Schlachten boten mir die Gelegenheit epische Schlachten noch einmal selbst zu leiten. Leider ist hier das spielbare Volk vorbestimmt. Der Vorteil bei den historischen Schlachten ist, das ich nur auf einem Schlachtfeld mit Einheiten bin und mich somit voll und ganz auf diese konzentrieren kann.


Ausgiebige Strategieschlachten auch im Mehrspieler
Eigentlich schiebe ich in einem Artikel nie den Mehrspieler soweit nach vorne, doch wo ich gerade oben bei den Spielmodis angesetzt hatte, blieb mir hier wohl keine andere Wahl. Auch im Mehrspieler kann eine große Kampagne gespielt werden und mit den richtigen Gegnern macht das sehr viel Spaß. Die Mehrspielerkampagne richtet sich dabei nach dem Regelwerk der normalen Kampagne. Das heißt der Spieler kann gegen einen anderen oder zusammen mit jemanden gegen die KI den geschichtlichen Verlauf neu schreiben. Durch das rundenbasierende Voranschreiten auf der Kampagnenkarte, kann sich jeder genau auf seine Feldzüge und seine Ländereien konzentrieren. Eine etwas nicht so zeitintensive Mehrspielerlösung ist dagegen noch das Mehrspielergefecht. Hier kann der Host alle Rahmenbedingungen und Kartenattribute festlegen und dann mit bis zu Fünf weiteren Spielern in den Kampf ziehen. Natürlich stehen den Spielern in beiden Mehrspielermodis alle 10 Völker (Mit dem DLC sind es halt 13) zur Verfügung. Übrigens verfügt das Spiel auch über die Möglichkeit sein Gefecht für Zuschauer zugänglich zu machen. Diese können sich dann ins Spiel einklinken und das ganze Spektakel beobachten.


Arbeiten auf zwei Ebenen
Nach den Modis komme ich nun zum eigentlichen Gameplay. Das Spiel baut, gehe ich nun mal von der Kampagne aus, auf zwei Spielebenen auf. Zum ersten gibt es die Schlachtkarten, welche halt auch in den Gefechten genutzt werden. Auf diesen werden die eigentlichen Kämpfe in Echtzeit ausgetragen. Je nach Schwierigkeitsgrad und Volk variiert die Spielzeit zwischen 5-60 Minuten. Zusätzlich steht mir am obigen Rand noch eine Anzeige zur Verfügung, die mir aufzeigt welche Fraktion, wie viele Einheiten noch auf dem Platz hat. Die Benutzeroberfläche ist trotz der vielen Einheiten immer noch sehr übersichtlich und einfach strukturiert. Für einen erfolgreichen Kampf zählt bei diesem Titel allerdings nicht nur die Größe der Streitmacht, sondern auch die Art der Aufstellung, die Nutzung der geografischen Umgebung, ja selbst das Wetter hat seinen Einfluss auf den Spielverlauf. Die Beachtung dieser Einflüsse ist gerade in der Kampagne elementar, da hier Krieger und Ausrüstungen nicht auf den Bäumen wachsen. Die wichtigste und zugleich größte Spielebene ist die Kampagnenkarte. Hier schiebe ich nicht nur meine Kompanien hin und her, hier wird auch wirtschaftlich gearbeitet. Jede Stadt wird auf einer großen Europakarte aufgezeigt, vorausgesetzt ich habe die verdeckten Gebiete erkundet. Auf dieser Übersicht kann ich meine Städte ausbauen, was mir wiederum Einnahmen und Nahrung bringt aber auch die einfachere Rekrutierung von Militärs und Gerätschaften ermöglicht. Selbst die Zufriedenheit des Volkes muss beachtet werden. Ist dies bei meiner Heimatstadt noch recht einfach, wird es bei besetzt Städten schon viel Schwieriger dort Ordnung aufrecht zu erhalten. Hier helfen nur Truppenpräsenz, Ausbau der Stadt und natürlich ein Stadthalter. Dieser kann auch besondere Erlasse verhängen, welche dann bestimmte Punkte der Stadt verbessert. Als Beispiel kann die Forschung zu einen gewissen Prozentsatz beschleunigt oder Baukosten reduziert werden. Reparierte oder neu gebaute Gebäude können ebenfalls den Wohlstand, die Ordnung und weitere Parameter fördern oder auch Nahrung und Waren herstellen. Zum Thema Forschungen gibt es übrigens noch die Möglichkeit der allgemeinen Entwicklung. Jedes Volk verfügt über einen Technologiebaum, wo halt neue Waffen, Ausrüstungen und auch die Verbesserung von Wirtschaftszweigen erforscht werden können. Die Forschungen werden nach absolvieren von angegeben Rundenzahlen dann abgeschlossen. Sehr gut finde ich das die Forschungen nichts kosten, sondern nur an Runden gebunden sind.


Über den Familienstammbaum, welcher sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt und ich diesen beeinflussen kann, können verschiedene Ämter belegt werden. Dies hat wiederum einige Vorteile für die Stadt, sofern diese bereits eine gewisse Größe erreicht hat. Die kleinen Völker benötigen für gewöhnlich keine große Amtsstrukturen. Anders sieht es bei dem Römischen Reich aus, was in meinen Augen sowieso eine der schwersten Kampagnen des Spiels beinhaltet. Durch die Spaltung in West- und Ost Römisches Reich sind auch die Kräfte und Mittel des ehemaligen Empires stark beschränkt worden. Die großen Staatsstruckturen und Ämter blieben allerdings bestehen. Über die Kampagnekarte kann ich also auch die Städte ausbauen, Steuern zu- und Ämter verteilen. Pro abgeschlossene Runde vergeht im Spiel ein Quartal des Jahres. Das bedeutet; es gibt also Sommer, Herbst, Winter und Frühling. Alle Angriffe und Truppenbewegungen werden auch durch die Jahreszeiten beeinflusst. Egal ob nun Angriffe oder Bewegungen auf der Karte, der Winter kostet Menschenleben auch ohne gegnerisches Einwirken. Daher sollten die Einheiten auch Schutz im eigenen Dorf suchen. Auf der Karte selbst werden übrigens auch nur die einzelnen Kompanien angezeigt. Diese können nur durch Kommandanten angelegt und geleitet werden. Ob ich nun darauf eigene Einheiten rekrutiere oder Söldner kaufe, das ist nur eine Frage des Geldbeutels. Der Kommandant hat noch eine weitere Bedeutung in diesem Titel, denn stirbt dieser im Kampf, so kann es vorkommen das die Moral der restlichen Einheiten singt und diese dann die Waffen niederlegen.


Via Talentbaum können die Kommandanten, sowie die Kompanie als ganzes, weiterentwickelt werden. Das hat wiederum zur folge, das sich bestimmte Eigenschaften und Fähigkeiten von Kampf zu Kampf verbessern. Für Angriffe auf Städte gibt immer zwei Optionen. Die Belagerung oder der direkte Angriff. Mit der Belagerung ging ich persönlich immer auf Nummer sicher und erwirkte somit zugleich eine Zermürbung des Gegners. Hinzu kommen noch die Faktoren Wetter, Jahres- und Tageszeit. Alles kann vor einem Angriff (In einem bestimmten Rahmen) der Stadt bestimmt werden. Zusätzlich analysiert das Spiel dann noch die Gewinnchance für beide Fraktionen. Damit kann ich bereits beim Betreten sehen, ob ich eine Chance habe diese Schlacht zu gewinnen. Sollten die Chancen gut für mich stehen, so kann ich die Schlacht selbst leiten oder von der KI leiten lassen. Auch sehr schön sind die Animationen der beiden Kommandanten auf der Kampagnenkarte beim Kampf. Hat meine Kompanie gewonnen, so darf ich bestimmen was mit der eingenommenen Stadt passiert. Plündern, Vernichten oder Einnehmen sind ein paar der Möglichkeiten. Natürlich können Aktionen wie Plündern oder die Gefangenen töten auch negative Eindrücke gegenüber anderen Völkern hinterlassen. Die wichtigste Frage an dieser Stelle für alle Rome 2 Spieler wird wohl sein, ob sich alles wirklich so gut spielen lässt, wie von mir beschrieben. Ich kann sagen: „Ja das tut es in der Tat und es macht süchtig!“.


Forschung und Diplomatie, das eigene Reich und die Armee
Krieg ist nicht immer die optimale Lösung. Wichtig in diesem Titel ist, gehe ich nun einzig und allein von der Kampagne aus, die Diplomatie mit anderen Völkern. Das unerlaubte betreten von fremden Ländereien ist durchaus ein Kriegsgrund und wird nicht selten mit Verachtung geahndet, was wiederum zu einem Problem mit anderen Völkern führt. Im Diplomatiemenü kann ich dies halt mit anderen Völkern vorher abklären und auch die Lage prüfen. Die Frage auf „Welche Fraktion ist mit welcher Verbündet“ wird so ohne große Schwierigkeit beantwortet. Fakt ist, greife ich ein Land an, so ziehe ich auch die Wut und Zorn dessen Verbündeten auf mich. Eine direkte Kriegserklärung verhindert dann noch weiteres verachten anderer unabhängiger Völker. Je schlechter mein Stand bei den anderen ist, um so schwieriger werden erfolgreiche Verhandlungen. Da reicht auch kein großer Reichtum. Zusätzlich bietet mir dieser Menüpunkt die Möglichkeit verschiedene Handelsverträge, Bündnisse für einen Krieg, sowie weitere nützliche Abkommen bei anderen vorzulegen. Da die diplomatischen Gespräche keine Limits besitzen, konnte ich ruhig öfter mal versuchen meine Interessen durchzusetzen, selten mit Erfolg. Übrigens haben auch Einflüsse über die Familie ein großes Gewicht. So kann ich den Sohn meines Reichs anweisen, zu versuchen die Tochter eines anderen Reichskönigs zur Heirat zu bewegen. Auch Eheversprechen auf diplomatischer Basis sind somit vorhanden. Jede helle Seite hat aber auch ihre Schattenseiten. So können familiäre Umstände ohne Handlung von mir, negative Folgen mit sich bringen. Egal ob nun bei den anderen Völkern oder bei meinem Eigenen. Alles bleibt ein enger, wenn auch gut programmierter, Grad zwischen Aufstieg und Fall eines Reichs.

Einheiten mit Problemen auf dem Schlachtfeld
Den britischen Entwicklern Creative Assembly ist mit diesem Titel wahrlich gelungen einen soweit fast fehlerfreien Titel zu veröffentlichen, nachdem es ja mit Rome 2 nicht sonderlich gelang. Dennoch tauchten, gerade bei den Schlachten, einige Ungereimtheiten auf. Zum Beispiel folgten meine Einheiten noch feindlichen Truppen, nachdem diese bereits aufgaben und quer übers Schlachtfeld das Weite suchten. Hatte ich einmal nicht aufgepasst, waren meine Einheiten bereits am anderen Ende der Karte und standen untätig in der Gegend rum. Auch die Formationsänderung läuft selten wie ich es mir eigentlich gedacht hatte. Die verschiedenen Einheitsgruppen fächerten nach Anweisung weit auseinander, statt eng zusammen zu bleiben. Einen speziellen Befehl hierfür gibt es nicht, obwohl die Aufstellung der einzelnen Gruppen auf „eng Formiert“ oder „Frei“ gestellt werden kann. Die Kompanie, mit allen verschiedenen Einheitsgruppen zusammen, hat diese Einstellungsmöglichkeit leider nicht. Weiterhin machten mir auch die Katapultbesatzungen zu schaffen. Nicht selten entfernten sich diese von ihren Gerätschaften, um in den Kampf zu ziehen. Dabei war der Angriffsbefehl mit den Katapulten auf das Ziel direkt angegeben. Stattdessen zogen sie einfach so mal los. Das ärgerliche an allem ist jedoch, das sich die Einheiten fast nur langsam fortbewegen, sodass eine gute Planung und ordentliche Zuteilung sehr wichtig ist. Der kurze "Laufboost", womit die Einheiten für kurze Zeit etwas schneller laufen können, kommt eigentlich kaum richtig zur Geltung. Einheiten die mehrere Kilometer vom Rest der großen Gruppe entfernt sind, brauchen eine bestimmte Zeit ehe sie wieder im Kampfgeschehen teilnehmen. Das ist wieder die Zeit, in der die im Kampf befindlichen Einheiten schwächer sind. Von diesen Fehler einmal abgesehen, erwarten den Spieler sehr viele Spielstunden mit einem tollen Gameplay und sehr vielen Kampagnen. Eines trübt das Bild dann allerdings doch noch. Das Spiel benötigt für die vollkommene Grafik (Alles auf Ultra) den möglichst stärksten High-End Performance Rechner den man sich aktuell zusammenstellen kann. Der Titel ist wahrlich sehr sehr Hardware fressend, belohnt dies aber durch atemberaubende Großschlachten der Geschichte. Gerade bei diesen, wo hunderte von Einheiten aufeinander treffen, könnten selbst manche guten Systeme an ihre Grenzen gelangen. Zum Glück besitzt der Titel einen ordentlichen Benchmarktest, der die Grafikeinstellungen bis auf das kleinste optimieren lässt.


Da unser Artikel so ausführlich geraten ist, möchten wir dich nun nicht unbedingt noch mit einem Ellen langen Video aus unserer Redaktion aufhalten. Das folgende Gameplay-Video wurde von den Entwicklern veröffentlicht und vermittelt eben so gut die ganzen Spielabläufe von Total War: Attila.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
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01. 03. 2015 um 12:26
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