Neue Stadt, neuer Charakter, neue Story. Ein ehrenvolles Hacker-Abentuer?
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Watch_Dogs 2
01.12.16 23:12 Test
Ubisoft brachte vor kurzem den zweiten Teil vom Open-World Hackerspiel Watch_Dogs auf den Markt. Wir haben uns diesen einmal genauer angesehen.
Über zwei Jahre nach dem ersten Teil erschien vor kurzem die Fortsetzung von Watch_Dogs, allerdings mit neuem Ort und neuen Charakter. Ist das vielleicht der Grund, warum sich der Titel in den letzten Wochen so schlecht verkaufte? Ich habe dazu leider keine direkt Antwort, doch ich mache mich nun für noch unentschlossene Spieler auf den Weg nach San Francisco (der neuen Spielwelt) und hacke mich durch die Systeme der gesamten Stadt. Übrigens das ganze ohne einmal den Vorgänger gespielt zu haben.

DedSec gegen Korruption, Überwachung und Unterdrückung
Gestatten?! Marcus Holloway. Sohn der bekannten Stadt San Francisco und bekannter Hacker unter dem Nicknamen Retr0. In den ersten Spielminuten sehen sie, wie er sich aus dem Strafregister von ctOS heraus hackt. Beobachtet wird er via Live-Stream von der Hacker-Rebellion DedSec, welche feststellen muss, das dieser junge Mann viel mehr drauf hat als zuerst gedacht. Doch genug von der Vorstellung, den die Facts sind nun bekannt. Die allererste Mission mit Marcus ist die soeben beschriebene Situation. Sein Ziel? Endlich unerkannt durch die Menge gehen. Doch bereits die erste Mission gestaltet sich interessanter als von mir zuerst gedacht. Bewaffnet mit einer Elektroschockpistole schleiche ich mich vorbei an den Wachen. Entlang an der Landerampe, rauf aufs Vordach, das Sicherheitssystem umgehen und zack ist er auch schon drin. Im inneren lerne ich die Nähkampffähigkeit von Marcus kennen. Mit einer Art Gummi-Schleuder, oder so etwas ähnliches, kann dieser dann die Gegner erwürgen oder K.O. schlagen. In der Serverfarm muss ich aber aufpassen. Es wimmelt überall von Sicherheitskräften und einige können sogar Verstärkung rufen. Die einzigen Hilfsmittel die Marcus hat, sind die Überwachungskameras und diverse elektronische Geräte, welche er kurzschließen, unter Strom setzten oder gar explodieren lassen kann. Das alles geschieht, je nach Aufwand, mal mit dem Laptop oder Smartphone. Für Spieler des ersten Watch_Dogs ist das wahrlich nichts neues. Weiterhin muss ich mit Marcus ganz nach oben der Serverfarm, damit dieser eine spezielle Brücke installieren kann. Trotz der paar Sicherheitskräfte gestaltet sich das Unternehmen etwas schwer, denn nachdem einer der Sicherheitskräfte den anderen Bewusstlos auf dem Boden gefunden hatte, rief dieser den Alarm aus. Übrigens ist ein Wegschleppen oder Schleifen von "schlafenden" Personen nicht möglich.

Nun durchsuchen diese das ganze Gebiet. Wie bei fast jedem Spiel dieser Art gibt es sowohl einen Aufmerksamkeitspfeil, welcher mir zeigt in wie fern mich der Gegner erkannt hat, als auch mehrere Fahndungsstufen und verschiedene Handlungsweisen der Einheiten. Ubisoft verzichtete bei diesem Spiel übrigens auch auf einen nervigen Lebensbalken. Der kritische Zustand von Marcus Gesundheit wird in dem Fall durch blutige Flecken und einer entsprechenden Umrandung hervorgerufen. Sollte Marcus mal sterben, so lädt das Spiel beim letzten Kontrollpunkt. Diese sind durchgängig gut angesetzt, allerdings wird während der Missionen nicht gespeichert. So kam es, das ich bei einer Mission mindestens vier mal von vorn anfangen musste. Insgesamt bietet der Titel vier verschiedene Schwierigkeitsstufen, welche sich nicht nur auf das entsprechende Verhalten und die Zielgenauigkeit der Gegner auswirkt, sondern auf die Schadensempfindlichkeit von Marcus. (Der Schwierigkeitsgrad Realistisch ist übrigens wirklich wirklich wirklich mit Vorsicht zu genießen.) Soweit die Aufmerksamkeitsanzeige, Schadensempfindlichkeit und weitere Features im Zusammenhang mit Marcus. Manche Gebiete in der sich Marcus bewegt geben allerdings nicht wirklich viel Platz für eine ausgedehnte Flucht frei. In der Serverfarm zum Beispiel gab es keine Versteckmöglichkeit, sodass ich mich dank der NetHack-Ansicht (Eine Art wie Röntgenblick oder bei Assassins Creed der Adlerblick, bei dem man alle erkannten feindlichen Einheiten, Modulverbindungen und besondere auffindbare Sachen angezeigt werden können.) immer mit den Einheiten bewegen musste. Letztendlich kühlte sich die Situation ab und ich gelang endlich zum Schacht. Dort installierte er die Brücke. Danach folgte der einfache Einbruch ins Kontrollzentrum. Hier geht das Spiel über in eine Ingame-Sequenz, wo erstmals mehr über Marcus aufgedeckt wird. Er ändert sein Strafregister und nimmt sich komplett aus dem System heraus. Lustig finde ich die anschließende Möglichkeit, eine andere Person durch mein gelöschtes Profil zu ersetzten. Wem darf ich die Strafen seines Profils anhängen? Danach gilt es wieder aus dem Gebäude zu fliehen, doch ich werde entdeckt und muss mich mit den geklauten Waffen der Sicherheitskräfte durchschlagen.

Ich entfliehe mit Marcus aus dem Blume Gebäude und kann mir danach eine Sequenz ansehen, wie Marcus entführt wird. Doch er wurde nicht von irgendjemanden entführt, sondern von der kleinen Hacker-Gruppe DedSec. Nach einem kurzen Dialog gehört Marcus dazu und so beginnt das Abenteuer. Doch was sind die Ziele der Gruppe? Im Fokus steht die Abschaffung der Datensammlung, Überwachung und den Verkauf dieser Daten an Dritte. Im Spiel werden hierfür zwei Technologiekonzerne bekannt: Blume und ctOS. Letztere stellen die komplette Vernetzungstechnik für alle Einwohner bereit und hosten diese auch. Im fiktiven San Francisco gibt es keinen Menschen, kein Haus, kein Auto, ja selbst kein Roboter welcher nicht mit ctOS vernetzt ist. Widerstand der Bevölkerung? Fehlanzeige. Alle glauben den Versprechungen, Ankündigungen und Anpreisungen der neuen Technik. Und genau da klinkt sich DedSec ein, welche es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Menschen aus der Geißel der Überwachung, Kuroption, Datenschiebereien und anderen "nicht ordnungsgemäßen" Aktivitäten zu befreien. Doch bevor das kleine Team sich mit den großen Anlegen kann müssen sie Zuspruch und das Gehör der Bevölkerung bekommen. Das vorerst wichtigste Ziel ist also, mit vielen Missionen genügend Follower zu gewinnen. Und genau an dieser Stelle verliert der Titel seine Enge zur Geschichte, was nicht nachteilig ist.

Mit Waffengewalt, Einfallsreichtum und dem Smartphone gegen die Großen

Eigentlich spielt sich der Titel wie jedes andere Open-World Spiel was man mittlerweile so kennt. (Grand Theft Auto, Mafia 3....) Doch Watch_Dogs 2 kristallisiert sich durch seine Möglichkeiten heraus. Mit dem Smartphone und seinem Laptop kann sich Marcus nicht nur in Systeme von Gebäude hacken, sondern er hat Möglichkeit auch mit einem Jumper (eine kleine fahrende Drohne) oder dem Quadrocopter die Sperrgebiete auskundschaften, sowie ebenfalls Systeme überbrücken. Mit mehr Forschungspunkten, worauf ich auch noch komme, können diese kleinen Helfer auch großes bewirken. Doch zum größten Teil wird alles mit den beiden ersten Komponenten abgehandelt. Egal ob nun am Straßenrand, direkt in einem Gebäude oder während der Fahrt. Mit dem Smartphone kann ich zum Beispiel diverse Informationen über vorbei laufende Personen aufrufen, das BotNet System aufladen oder einfach ein bisschen Geld von deren Konto transferieren. Dank dem BotNet ist aber noch viel mehr drin. So können die Ampeln manipuliert, andere Smartphones angeklingelt oder zum Kurzschluss gebracht werden. Die Möglichkeiten nehmen übrigens mit dem Ausbau des Fähigkeitsbaumes ungemein zu. Dies geht dann bis hin zu kurzen Befehlen an X-Beliebigen Fahrzeugen, selbst die von den Cops. Neu sind die Möglichkeiten und das tun mit dem Smartphone/Laptop allerdings nicht, denn das war bereits bei Watch_Dogs das wohl elementarste. Das Hacken mit dem BotNet ersetzt bei den Missionen allerdings nicht die Cleverness des Spielers. Egal ob Sperrgebiete (Also Bereiche die nicht betreten werden dürfen und für gewöhnlich mit schießwütigen Sicherheitspersonal besetzt sind) oder gefährliche Gebiete innerhalb einer Mission, das Vorgehen sollte gründlichst durchgegangen und überprüft werden.

Marcus ist nicht der Rambo, welcher vielleicht zig hunderte Kugeln einstecken kann, sondern man muss mit ihm recht dezent durch die Missionen und Aufträge schleichen. Ein gewisses Ungleichgewicht sorgt bei diesem Titel allerdings die Nutzung von Waffen. Das Hauptquartier von DedSec besitzt einen 3D-Drucker mit dem es möglich ist nicht nur den Quadrocopter und den Jumper zu bauen, sondern auch Waffen. Diese kosten zwar einiges an Geld, sind aber durchaus hilfreich. Interessanterweise haben Angriffe mit Waffen kaum irgendwelche Auswirkungen auf die Geschichte selbst. Klar werden diese nach Fahndungsstufen geahndet aber nach Ablauf der Fahndung ist alles so, als sei nie etwas passiert. Von der Schrotflinte bis zum schallgedämpften Schnellfeuergewehr, es kann eine breite Palette an Waffen mit verschiedenen Lackierungen hergestellt werden. Und auch wenn es teilweise mit Waffengewalt einfacher zu sein scheint, muss man immer noch darauf achten die Sicherheitskräfte auszuschalten, welche Verstärkung rufen können. Schafft es erst einmal einer einen Notruf abzusetzen, so kommen noch mehr Einheiten zu meiner Position. Trotzdem empfinde ich die Balance zwischen Schusswaffen und Hacker etwas unausgeglichen in Richtung der Waffengewalt ausgelegt.
Auch ohne richtigen Storyverlauf überzeugend gut

Ich habe es oben bereits schon erwähnt; anders als andere Open-World Titel verzichteten die Entwickler auf einen festen Storyverlauf. In meinen Augen eine gute Entscheidung, denn zu oft musste ich bei den anderen Titeln das "zerreißen" der Story durch Nebenaufgaben und sammeln von Bonussachen bemängeln. Dies trifft hier nicht zu, denn das Ziel von Marcus ist umfassender und größer als nur eine Storyline. Das Sammeln von Followern steht ganz oben im Kurs. Neue Missionen bekomme ich übrigens nicht nur durch Zwischenfälle und Auffälligkeiten bei DedSec, sondern auch durch Personen die Informationen oder Sorgen haben. Um da Aufträge zu bekommen, muss ich diese erst einmal aufsuchen und ihr Smartphone hacken. Zwar tauchen diese Personen nur sporadisch mal auf der Karte auf, jedoch lässt der Titel nie direkt zu viel Leerlauf zu. Das alles ermöglicht es mir, meine Spielzeit so einzuteilen wie ich will und welche Mission ich auch gerade spielen will. Es hat allerdings noch eine weitere Bewandtnis, das es keine zusammenhängende Storyline gibt und zwar die Online-Mehrspielerfeatures, worauf ich noch eingehe. Trotz das man keine richtige Storyline verbaut hat, können sich die einzelnen Sequenzen sehen lassen. Dabei geht nicht immer alles so ernst her, wie man glauben mag. Öfters kommt das „nerdige“ bei den einzelnen Figuren durch und es dauert nicht lange bis die ersten kleineren Lacher kommen.

Innerhalb dieser Sequenzen, welche es mal vor und mal nach der Mission gibt, besticht vor allem die super gelungene Grafik. Generell macht der Titel von der Grafik her einen tollen Eindruck. Leider leidet auch Watch_Dogs 2 auf der Xbox One öfter an leichten Bildrateneinbrüchen. Diese tauchen vor allem beim schnellen Fahren innerhalb der Stadt auf. Im Vergleich zu Mafia 3 sind diese Bildrateneinbrüche nicht sooo schwerwiegend. Grafik, Sound und die Inszenierung der einzelnen Gespräche sind kurz und bündig super gelungen. Übrigens tauchen entlang der verschiedenen Missionen auch nette Anspielungen auf bekannte TV-Serien auf. Zum Beispiel deutet CyberDriver auf das bekannte Knight Rider hin. Ebenfalls ein Auto mit diversen Computerfeatures. Darüber hinaus gab es auch eine Mission bei dem ich in das Entwicklerstudio von Ubisoft eindringen musste, um einen noch nicht fertigen Trailer zu klauen. Damit profitierte am Ende natürlich DedSec mit einem Haufen an neuen Followern.

Forschungspunkte, Autoservice, Freizeitaktivitäten und weitere Extras
Die Spielwelt von Watch_Dogs 2 ist sehr groß. Insgesamt gibt es vier große Stadtabschnitte die sehr stark den echten San Francisco und der Umgebung nachempfunden wurden. Markante Stationen wie Alcatraz, die Golden Gate Bridge oder das Silicon Vally sollte man bei einer freien Fahrt durch San Francisco nicht versäumen. Übrigens: Lange habe ich darauf gewartet bei einem solchen Titel auf die ehemalige Gefängnisinsel Alcatraz zu kommen und hier ist dies sogar möglich. Garniert wird das mit einem umfangreichen Zugang zum Hauptgebäude und diversen Nebengebäuden. Doch Watch_Dogs 2 glänzt nicht nur durch die sehr authentische Spielwelt, sondern auch von den vielen Nebentätigkeiten. (eine 1:1 Nachbildung wäre natürlich undenkbar, doch was Ubisoft hier geleistet hat ist einen super authentische Umsetzung!) Das Smartphone von Marcus besitzt eine Vielzahl an Apps. Die Multi Media App ermöglicht es mir ständig diverse Musiktracks anzuhören. Sortiert nach verschiedenen Genres kann ich meine eigene Playlist erstellen. Während meiner Abenteuer finden sich dazu noch immer neue Songs. Des weiteren gibt es die Driver SF App. Bei dieser gibt es eine gewisse Anzahl an verschiedenen fahrtechnischen Herausforderungen zu absolvieren. Renn-Events und Taxifahrten sorgen nicht nur für einen kleinen Nebenverdienst, sondern auch für weitere Follower. (Zu den Rennevents zählen auch Schiff- und Motocross Rennen.) Ja und wenn man gerade so durch San Fancisco fährt, findet man immer wieder verschiedene Fotopunkte. Dank Scout X weiß ich genau, wo es etwas besonderes zum fotografieren gibt. Wie ich vor Ort ein Foto mache (ob nun Selfi oder normal) spielt keine Rolle. Hauptsache Foto machen und hochladen. Zack bekomme ich auch dafür Follower. Doch was ist nun mit Geld?! Marcus kann schließlich auch Fahrzeuge, Kleidungsstücke und Waffen kaufen. Überall in der Stadt verteilt, finden sich hierfür Tüten mit Wertsachen, welche ich in den Pfandhäusern verkaufen kann.

An diese heranzukommen ist manchmal nicht wirklich einfach. Sicherheitssysteme, abgelegene Orte oder Verstecke machen es mir nicht einfach an das schnelle Geld zu kommen. Übrigens räumt Marcus automatisch auch das Handschuhfach eines gestohlenen Fahrzeugs leer. Der Protagonist verschwendet keine einzige Möglichkeit um an Geld zu kommen. Ebenfalls versteckt sind dann noch Kleidungsstücke und Forschungspunkte. Letztere bekomme ich daher nicht nur durch das überschreiten einer bestimmten Followerzahl, sondern kann diese auch einzeln finden. Dabei gestaltet sich das Auffinden fast genauso schwierig, wie die Wertsachen. Bei all diesen Aktionen ist es Ratsam die beiden Gadgets zu nutzen. (Jumper und den Quadrocopter) Doch was kann man mit den Forschungspunkten anstellen? Insgesamt gibt es sieben Forschungsbereiche in denen ich meine Punkte gegen neue Fähigkeiten eintauschen kann. Darunter fallen sowohl Bomben, Verkehrssteuerung, die Erweiterung der BotNet Möglichkeiten, Steuerung von Maschinen und einiges mehr. Jetzt könnte man meinen das es nicht lange braucht, ehe ich alles freigeschaltet hatte, schließlich gibt es viele Forschungspunkte. Tatsächlich steigt der Preis an Forschungspunkten an. Doch um den Strang zu komplettieren muss letztendlich die Kerndatei besorgt werden.

Diese speziellen Dateien sind nicht so einfach zu kaufen, sondern lassen sich in ganz San Francisco finden. Habe ich keine Kerndatei, so sind weitere oder die letzten Stränge, gesperrt. Diese "Sperre" zieht sich übrigens durch alle sieben Forschungsbereiche. Allerdings muss ich erwähnen, das die Fähigkeiten recht mächtig sind und die Entwickler tatsächlich einen Grund hatten, dafür den Spieler auf die Suche nach einer Kerndatei zu schicken. Ich möchte hier aber noch einmal zurück zum Thema Geld kommen, denn nicht nur die Wertsachen und Nebenaufträge geben Geld, sondern ich kann auch von vorbei laufenden Passanten immer etwas Geld überweisen lassen. Nach der Freischaltung einer Fähigkeit werden mir sogar Personen mit einem hohen Geldbetrag angezeigt. Dabei muss ich nur in ihre Nähe und via Smartphone das Geld auf mein Konto überweisen. Wer sich viel in der Spielwelt herumtreibt, der wird garantiert kaum Geldprobleme bekommen. Doch was bekomme ich für mein Geld? Zuerst stehen im Spiel eine große Anzahl an verschiedenen Modeboutiquen bereit. Vom Geschäftsmann bis hin zu Fanartikel einer Sehenswürdigkeit kann ich Marcus alles verpassen.

Schuhe, Brille, Tasche, Halstuch, Hut, Hose, Shirt und Brillen stehen zu Auswahl. Ich kann Marcus also so gestalten, wie ich es möchte. Jedenfalls von den Klamotten her. Nicht selten fand ich auch andere Geschäfte an denen Marcus etwas Trinken konnte. Jedoch haben diese keine große Bedeutung in diesem Titel und dienen eher als Spielerei. Viel interessanter ist dagegen der Besuch in einem der vielen Autohändler. Auch diese wurden von Luxus über Muscle bis hin zu Bikes in verschiedene Abteilungen unterteilt. Nicht jeder Autohändler besitzt auch gleich alle Fahrzeuge des Spiels, sodass ich durchaus mal einige abklappern musste. Habe ich endlich ein paar Autos gekauft, so kann ich mir diese auch direkt an fast jeden Ort der Spielwelt bringen lassen. Leider werden die Fahrzeuge oft mehr als 300 Meter von einem weg abgestellt. Manchmal kann das doch etwas nerven. Mit mehr Fähigkeiten durch die Forschungspunkte wird das Klauen von Fahrzeugen aber auch zunehmend einfacher, sodass ich nur selten noch auf diesen Dienst (welchen ich über das Smartphone abrufen kann) zurückgriff. Ähnlich wie bei den Waffen können auch Fahrzeuge mit verschiedenen, vorgegebenen, Lackierungen ausgerüstet werden. Ist zwar nicht immer billig aber HEY, was soll man schon mit der Kohle groß anstellen?! Soweit also alles was du ums drumherum wissen solltest.
Das dezente Online Paket

Watch_Dogs 2 ist natürlich kein reiner Einzelspielertitel. Mit Kooperativ-Events, Hacker-Invasion und Kopfgeldjäger gibt es drei nette Online-Features im Spiel. Unter den allgemeinen Einstellungen können diese und noch weitere Sachen zum Thema Online-Spiel eingestellt werden. Dies ist auch wichtig, denn sind die kompletten Komponenten eingeschaltet, so können dich gerade Features wie Hacker-Invasion, wo ein anderer Spieler deine Daten klauen kann und du ihn in deiner Umgebung ausfindig machen musst noch bevor die Zeit abläuft, bei der Suche von sammelbaren Sachen richtig nerven. Damit ich dies bei anderen machen darf, muss ich zum Hacker-Invasion Verteilerpunkt, wo ich meine Zielperson bekomme. Kopfgeldjäger verstrickt mich dagegen öfter mal in Verfolgungsjagden zwischen einem fremden Hacker und der Polizei. Ab einer bestimmten Fahndungsstufe wird der andere Spieler (gilt auch für mich) bei mir oder auch anderen Spielern angezeigt. Meine Aufgabe ist es dann ihm die Flucht zu vermiesen. Dies geht natürlich mit allen Hacker-Möglichkeiten die ich besitze. Wird er durch mein Eingreifen verhaftet oder getötet, so profitiere ich von einer großen Anzahl an Followern. Das gleiche kann aber auch bei mir passieren. Eingeschaltete Online-Features haben aber auch ihre Vorteile, so ist die Anzahl der Follower immer recht groß. Während nun diese beiden Mehrspieler-Features fast nahtlos ineinander gehen, muss bei einem Kooperativ-Event einmal eine Verbindung aufgebaut werden.

Diese Events sind Missionen in dem ich mit anderen Hackern zusammen irgendwelche Daten, Pakete oder ähnliches aus einem Sperrgebiet mit vielen Sicherheitskräften stehlen muss. Dieses Feature gefiel mir am meisten, da man sich durchaus als kleine besondere Gruppe fühlte. Neben den Einstellungsmöglichkeiten, im Bezug auf das spontane erscheinen von Kopfgeldjäger und Hacker-Invasion, bietet das Einstellungsmenü noch weitere Parameter zum verändern. Sprach-Chat, treffen von anderen Mitspielern oder den Beitritt von Freunden erlauben. Das alles kann manuell von mir eingestellt werden. Aber Achtung! Der Titel verhängt nach dem ändern dieser Parameter eine zeitliche Sperre von mehr als 10 Minuten. Das heißt, wenn ich Hacker-Invasion abgeschaltet habe, kann ich das Feature für einige Minuten nicht erneut freischalten oder nutzen. Keine Ahnung was die Entwickler damit verhindern wollten, aber benutzerfreundlich ist was anderes. Trotzdem möchte ich Watch_Dogs 2 dafür nicht schlecht machen, denn im Grunde reichen diese Online-Features locker aus und wenn man weiß wie damit umgegangen werden muss, dann besitzt man eine freie Wahl für sein eigenes Spielerlebnis. Ein kleiner Tipp noch am Rande. Ubisoft Club Mitglieder profitieren bei Watch_Dogs 2 beim Anmelden von besonderen Kleidungsstücken und einer guten Finanzspritze für Marcus. Klingt gut oder nicht?

Sehr gelungene Umsetzung einer nicht weit entfernten Zukunft

Nachdem ich, wie immer, alles aufgeschlüsselt habe geht es darum mit einem gewissen Fokus auf alles zu blicken. Ich habe bereits die Grafik und Effekte gelobt, als auch kritisiert. Zum Lob hinzufügen möchte ich noch das Schadensmodell aller Fahrzeuge, sowie deren Ähnlichkeiten mit bekannten Fahrzeugtypen. Der größte Knackpunkt ist die unberechenbare KI. Mal ist sie gut, dann mal wieder Stroh dumm. Ich weiß nicht ob es dafür ein Patentrezept gibt aber die Schwankungen der Cleverness ist öfters spürbar. Ganz anders gestalteten sich dagegen die nervigen und sehr hartnäckigen Cops. Habe ich erst einmal die dritte Fahndungsstufe überschritten und der Hubschrauber eilte heran, hatte ich so ziemlich meine Probleme diese abzuschütteln. Und das ganze trotz der verschiedenen sprengbaren Gullis und die Beeinflussung von Fahrzeugen. Manchmal trieben mich diese wirklich zur Weißglut. Nun... davon einmal ab macht der Titel keine schlechte Figur. Im Bezug auf den Sound passte sowohl die Synchronisierung der Stimmen als auch die Effekte und der Soundtrack für das eigene Radio. Einzig der Sound der Fahrzeuge und dessen Schaltvorgänge sind nicht das, was ich mir erhofft hatte. Weiter geht es mit der Steuerung die sich eigentlich wie jedes Actionspiel mit einer Open-World spielen lässt. Ungewohnt dürfte dabei die Belegung der Sprungtaste sein. Man legte diese direkt auf die hintere Schultertaste. Zudem springt Marcus erst immer an der Kante ab.

Ein freies Hüpfen auf der Straße ist leider nicht möglich. Besonders lobenswert ist die Vielfalt der Lenkfeedbacks von allen Fahrzeugen des Spiels. Kein Fahrzeug fährt sich wie das andere. Verlasse ich das Thema Steuerung und gehe auf das Gameplay zu. Dieses wird sich, so nehme ich an, kaum von dem des Vorgängers verändert haben. Aus der Sicht eines Spielers, welcher den ersten Teil nicht gespielt hat, kann das Gameplay voll überzeugen. Das gleiche kann ich auch vom Umfang und den möglichen Aktivitäten sagen. Trotz das die Entwickler auf eine sehr feste Storyline verzichtet haben, begeisterte mich der Titel. Die offene Wahl der kommenden Missionen, der gewisse Witz in den Dialogen zwischen den Charakteren und die vielen Nebentätigkeiten gefielen mir sehr. Nicht zu vergessen das sehr authentische und überaus große digitale San Francisco. Wer übrigens vor der Umständlichkeit und den ganzen Features des Spiels angst hat, dem kann ich versichern das man sowohl durch die allererste Mission als auch durch ausführliche und kurze Texte im Smartphone-Tutorial bestens eingeführt wird. Nun zu den Online-Features. Die drei Spielmodi (oder auch Features) bieten mir über eine gewisse Zeit viel Spaß, doch wer seine Ruhe haben will und vergisst diese Features abzuschalten, der kann durchaus genervt werden. Übrigens gestaltete sich die Konnektivität als überaus vorbildlich! Selbst während ich in meiner Spielwelt herum irrte, verband mich das Spiel mit einem anderen bei dem die Hacker-Invasion oder die Kopfgeldjäger zugeschaltet wurden. Dadurch wurde immer ein nahtloser Übergang geschaffen, was ich zusätzlich sehr begrüße.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
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Kategorie:
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01. 12. 2016 um 23:12
01. 12. 2016 um 23:12
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