Brennen wir das Regime nieder!
Wolfenstein: Cyberpilot - Article - Brennen wir das Regime nieder!
Wolfenstein: Cyberpilot
28.07.19 20:16 Test
Bewaffnet mit Controller und VR Brille geht es für mich in den Test. Was bietet der Titel für das Geld?
Zeitgleich mit dem erwarteten Wolfenstein: Youngblood brachten Bethesda, Arkane Studios und Maschine Games noch einen weiteren Titel, um die Spielwelt von Youngblood heraus. Mit Wolfenstein: Cyberpilot geht es allerdings nicht ohne VR-System in die Schlacht. Das reine VR-Spiel basiert auf fast die gleiche Spielwelt, wie bei Youngblood. Macht das den Spielspaß kaputt? Ich liefere dir Antworten darauf.

Eine Hackerin und ein Cyberpilot im Kampf gegen das Regime

Zeitgleich mit Wolfenstein: Youngblood erschien auch der VR-Titel Cyberpilot. Dementsprechend ist natürlich das Setting nun auch das vom Regime besetzte Paris der 1980iger Jahre. Allerdings ist dieser Titel viel mehr ein Spin-Off und hat nichts mit der Storyline der beiden Blazkowicz Töchter zu tun. Viel mehr geht es hierbei um die Tatsache, das man endlich die fetten Maschinen des Regime bedienen kann. Doch alles auf Anfang. Das VR-Spiel, von mir getestet auf der Playstation 4 Pro mit dem PS VR System plus zwei Move-Controller, wird im Grunde mit dem normalen Controller gespielt. Doch ich greife sehr gerne auf die Move-Controller zurück, mit einer deutlich besseren Spielerfahrung. Fakt für dich: Sowohl der DualShock Controller von Sony als auch die Move-Controller können in diesem Spiel genutzt werden. Auf die genauere Steuerung gehe ich später noch einmal ein. Starten tue ich, angebunden an einem Stuhl, in eine Art Fahrstuhl. Warum man angebunden ist, das hat zweierlei Gründe – Wovon sich eines erst zum Ende beantworten lässt. Maria, die zuständige Hackerin des Widerstands, führt mich in alles wichtige ein. Über sie erfahre ich auch, wo ich mich genau befinde: In einer infiltrierten Forschungsanlage des Regime. Ich als Cyberpilot werde in ein paar Missionen mein Können unter Beweisstellen. Dabei darf ich den Panzerhund, eine kleine Kampfdrohne und dann noch die mächtige Zitadelle mit Raketenwerfer und Minigun bedienen. Alle drei Einheiten haben nicht nur einzigartige Waffensysteme, sondern auch einen Panik-Notsystem (Dieser aktiviert für eine kurze Zeit eine besondere Funktion, um etwas Luft zu schaffen.) und Missionen. Im Grunde ist jede Mission genau für diese Einheit maßgeschneidert. Da der Geschichtsverlauf linear verläuft und vollständig von A nach B führt, ist ein Wechsel der Einheiten während der Missionen nicht möglich.

Und so sieht es in der Praxis aus: In einer Mission gilt es mit der Kampfdrohne sich einen dezenten Weg durch das schwer bewachte Forschungsareal des Bruderturms 3 zu bahnen. Große Kämpfe sind damit nicht drin, denn die Drohne hat kaum Panzerung. Lediglich eine kurzer, jedoch extrem starker, Elektroschocker muss zur Verteidigung auf kurzer Distanz reichen. Und so kann es vorkommen, das man durchaus einige Abschnitte mehrmals anfangen muss. Was ich sehr positiv notiert habe, war die Option seine Einheite selbst zu reparieren. Dafür werden kleine Reparaturdrohnen losgeschickt, welche den Gesundheitszustand der Einheit wieder auffrischt. Selbst während der Gefechte können sie gerufen werden, allerdings muss ich darauf achten, nicht zu doll unter beschuss zu stehen. Ab einen gewissen Punkt können die Drohnen den zugefügten Schaden an meiner Einheit nicht mehr kompensieren. Feuern ist zudem während der Reparatur nicht möglich. Weiter zur KI. Insgesamt muss ich sagen, das sich das Verlaufsmuster der Regime-Einheiten immer wieder ändert. Sind sie vor meinem erstmaligen Ableben noch eine Route A gelaufen, änderte sich diese beim Laden des letzten Kontrollpunktes. Der Titel verfügt über rund drei verschiedene Schwierigkeitsstufen. Bereits auf Normal hatte ich an einigen Stellen gelegentlich meine Probleme. So kam es, das ich des öfteren einen Abschnitt mehrmals neu starten musste.

Zum Glück wurden die Kontrollpunkte extrem fair verteilt. Zusammen mit Maria kämpfe ich mich nicht nur durch die Straßen von Paris und durch die Verteidigung des Regimes, sondern ich darf mich auch in Mini-Abschnitten der Story, außerhalb der Missionen, der Wartung und Umprogrammierung von eben diesen Kampfmaschinen widmen. Der Fahrstuhlsitz, an dem ich gefesselt bin, kann dabei von Stockwerk 4 (virtuelle Einsatzkabine) bis zum Keller (Wartungsbereich für die Kampfmaschinen) ein breites Spektrum an Abteilungen bieten. Leider – und das ist bei fast allen VR-Spielen so – wurden viele Ideen teilweise gut angesetzt, aber nicht vollständig ausgefüllt. Zum Beispiel darf ich kurz vor der Drohnen-Mission den Elektroschocker in der Werkstatt selbst zusammen basteln. (Ich weiß... mein Charakter ist gefesselt. Daher macht er alle Schritte direkt aus dem Sitzen heraus.) Speziell hier und da hätte ich mir mehr Mini-Aufgaben und vielleicht auch ein paar ansprechende Spielmodi gewünscht – Da wo ich mich vielleicht mal mit den mechanischen “Monstern“ richtig austoben könnte. Leider bleibt es bei den, sehr linear, geführten Missionen im Zentrum von Paris.

Nette kleine Geschichte mit bekannten VR-Schwächen

Die Allgemeine Geschichte von Wolfenstein: Cyberpilot gefiel mehr überaus gut und das es da noch ein paar Wendungen innerhalb dieser gibt, überzeugte mich der Titel noch mehr. Und so kommt es, das ich wieder einmal von einer bekannten VR-Schwäche sprechen muss. Denn auch wenn uns Arkane Studios und Maschine Games mit diesem VR-Spiel einen tollen Wolfenstein Titel liefern, so ist er auch recht kurz und glänzt leider kaum mit einer hohen Motivation zur Wiederbespielbarkeit. Lediglich die drei verschiedenen Schwierigkeitsstufen können den Ansporn liefern, bekannte Passagen noch einmal komplett zu spielen. Zumindest die Schwierigkeitsstufen sind spürbare Herausforderungen. Im Schnitt hatte ich für die gesamte Story rund 3-4 Stunden benötigt. (Mit einbezogen sind da 15-30 Minuten für Restarts ab Kontrollpunkte.) Da es bei diesem Spiel an zusätzlichen Modi fehlt, bleibt es leider auch nur bei diesem, ja doch etwas mageren, Umfang. Und an dieser Stelle kommt die bekannte “Schwäche“ von VR-Spielen mir in den Sinn. Es gibt, ja selbst nach mittlerweile drei Jahren des PS VR Bestehens und Start des VR Booms, nur wenige Titel die wirklich nach ihrer Hauptgeschichte lange für Unterhaltung sorgen. Darum für mich also eine bekannte schwäche. Da können leider auch kleinere Easter-Eggs und Anspielungen auf andere Titel der Entwickler das Ruder nicht herumreißen.

Sound, Steuerung, Grafik und Mechanik

Zugegeben, die Steuerung bei Cyberpilot ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig. Während Controller-Spieler den “Stick“-Vorteil beim Thema Drehung haben, musste ich bei den Move-Controllern die Drehungen mit X und O ausführen. Die Drehungen selbst basieren auf 8 Stückabschnitte um einmal die 360° zu haben. In der Praxis bedeutet dies, eine etwas unruhige Methode sich neu zu platzieren und zu bewegen. Eine flüssige Drehung gibt es bei beiden Steuerungsarten leider nicht. Die Lauffunktion und die Reaktion auf mein Peilung beim Zielen/Feuern ist dafür um so besser. Viel Zielen musste ich im übrigen nicht, da fast alle Waffen so schon recht effektiv sind. Natürlich wird das Regime mit allen verfügbaren Kräften versuchen mich am Durchbruch zu hindern – und ehrlich: Da kommen ein paar Hammer Gegner. Fakt ist, nur die Zitadelle besitzt zwei Zielsysteme. Eines ist für den Raketenwerfer und das Andere für die Mini-Gun. Und genau hier sind die Move-Controller wieder ein Vorteil, denn man kann deutlich präziser feuern als mit dem Controller.

DualShock Controller Spieler müssen sich darauf einstellen, beide Hände mit den Flankentasten R2 und L2 zu bedienen und die Ausrichtung lediglich mit der Haltung des Controllers vorzunehmen. Das wirklich beste Feedback und eine realere Spielerlebnis hatte ich eindeutig mit den Move-Controllern. (Dies betrifft nicht nur die Steuerung der Maschinen selbst, sondern auch bei den Mini-Aufgaben kommt ein unabhängiges Bewegungssystem durch die Move-Controller deutlich besser.) Komme ich zum Sound und der Grafik. Beide sind von gewohnt guter Qualität. Im Gegensatz zu Youngblood stimmt in diesem Titel die Einspielung der Musik zu den richtigen Momenten. Die Darstellung, die kurzen Tutorials im Simulator (um die Maschine kennenzulernen), die Animationen und nicht zu vergessen, die Details sind den Entwickler super gelungen. Ein besonderes “Wooow“ konnte mir der Titel bei den Explosions-Effekten entlocken. Fliegende Körperteile, Waffen, sowie vorbeihuschende Funken sind Standard im Spiel und untermalen noch einmal, das es sich hier um einen waschechten Wolfenstein-Titel handelt. Kritik gibt es letztendlich wirklich nur für die harkelige Drehung durch Tastendruck und den ziemlichen kleinen Umfang.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 1 Tag 8 Stunden
Kategorie:
Test
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Aktualisiert
28. 07. 2019 um 20:16
20. 09. 2019 um 19:40
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