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X-Blades
21.02.09 19:23 Test
Im Vorfeld der Veröffentlichung wurde die Heldin dieses Titels hervorragend in Szene gesetzt. Aber gutes Aussehen ist bekanntlich nicht alles. Was bleibt übrig wenn sich die Augen von der Hauptakteu ...
Um mal gleich das Klischee zu bedienen, beim neuen Actionspiel X-Blades von Gaijin Entertainment kommt auch mir als erstes sogleich das Wort Tanga in den Sinn. Nach der ersten halben Stunde Spielzeit schwirrte mir dann auch noch der Name Tomb Raider durch den Kopf, der aber leider nur als Kurzbesuch vorbeischaute. Irgendwie hatte ich Anfangs die Hoffnung hier doch etwas mehr aus dem Adventure-Genre vorzufinden. Eine Schatzjägerin auf der Suche nach verschollenen Artefakten auf Schauplätzen wie historischen Tempeln und verfallenen Ruinen ruft bei mir jedenfalls sofort Lara Croft auf den Plan, sprich Abenteuer-Genre. Ein kurzer Blick auf die Game-Info verriet mir dann, das es sich hier aber nun mal um ein reines Action bzw. Hack-and-Slay handelt, was mir nach einer weiteren halben Stunde Spielzeit dann auch gänzlich klar wurde. Vorerst noch ein paar Worte zu unserer wagemutigen und halbnackten Schatzjägerin Ayumi. Leider bekommt man zum Anfang nur wenig Hintergrundinfos zur Protagonistin geboten. In der ersten eingespielten Sequenz erzählt uns Ayumi nur das sie als erfolgreiche Schatzjägerin um den Weltball tingelt und dabei vor kurzem ein seltsames Relikt gefunden hat. Auf das passende Gegenstück dazu stößt sie bei einem Händler und ruft dabei mal eben die Mächte der Finsternis herauf, die nach ihrem kurzem Auftritt eine (Schatz)Karte hinterlassen. Danach geht es auch schon ans Eingemachte. Wer mehr über Ayumi in Erfahrung bringen möchte, muss schon zum beiliegenden Handbuch greifen. Darin erfahrt ihr unter anderem, das ihre Eltern nicht gerade glücklich sind über die "Berufswahl" ihrer jüngsten Tochter oder das sie als Kind schon wilder war als jeder Junge im Viertel. Was ihre Eltern dazu sagen, das Ayumi jetzt den lieben langen Tag nur im knappen Tanga durch die Gegend springt, wird uns dort aber leider nicht verraten.



In Rage
Wie bereits schon erwähnt, erwartet euch die erste Hack-and-Slay Einlage sofort nach Erhalt der mysteriösen Schatzkarte. Wir wissen zwar nicht wie es uns hierher verschlagen hat, aber wir befinden uns urplötzlich auf einem Schauplatz der sich "Die Ruinen I" nennt und sogleich als Tutorial fungiert. Wer meint hier erstmal eine ruhige Kugel schieben zu können, wird sich wundern. Kaum ist der Tanga zurechtgerückt, stürmen auch schon die ersten Wellen missgestalteter Bestien auf uns ein. Überraschenderweise geht die Steuerung recht einfach von der Hand, so das ihr euch auch ohne jegliche Vorkenntnisse der reichlich nackten Haut erwehren könnt. Mit der rechten Maustaste bedient Ayumi ihre beiden immer präsenten Klingen (die sogenannten Klingenpistolen), die sie mit der rechten Maustaste auch jederzeit als Schusswaffe einsetzen kann. Alles weitere bekommt ihr per Texteinblendungen recht verständlich mitgeteilt. Na gut, sagen wir mal besser fast alles. Das ihr zum Beispiel mitten im Spiel das Menü aufrufen könnt, um dort lebensverlängernde Maßnahmen vorzunehmen, muss man anscheinend schon selber herausfinden - oder der wissbegierige Gamer wird wieder das Handbuch hervorkramen. Eure zwei wichtigsten Ingame-Anzeigen sind die Lebens- und Rage-Skala, die sich zwar auch selbst regenerieren, jedoch schneller durch das zerschnetzeln von speziellen im Spiel verteilten Kristallen auffüllen lassen. Alternativ kann jederzeit durch die Escape-Taste das Menü geöffnet werden, wo eingesammelte Seelen gegen Heilzauber und Rage (Energie) eintauschen könnt. Besagte Seelen erhaltet ihr durch das Ausschalten von Gegnern, die ihr im weiteren Spielverlauf auch zum Erlernen neuer Fähigkeiten benötigt.



Ein Herz für Monster
Somit gilt es für euch fortan, um die oft nicht enden wollende Flut an Monstern und Bestien in den Griff zu bekommen, Seelen einzuholen wie die Hausfrau Wäsche vorm großen Sturm. X-Blades mag zwar reichlich Schwächen haben, auf die ich später noch genauer eingehen werde, hat bei den besagten Fähigkeiten jedoch einige ansehnliche und gut in Szene gesetzte Spezial-Attacken in petto. Mein persönlicher Favorit ist auch nach mehreren Spielstunden immer noch das schon anfangs verfügbare Erdbeben. Bei diesem steigt Ayumi in die Höhe, wobei sich alles in bester "Bullet Time" Manier verlangsamt, um dann mit voller Wucht wieder in Richtung Erdboden zu schnellen. Das Erdbeben ist sehr effektiv, sofern man zwischenzeitlich noch nicht sein Herz für Monster und Bestien entdeckt hat.
Obwohl X-Blades von der USK schon ab 12 Jahren freigegeben wurde, hinterlässt das Beben sowie auch einige andere Aktionen so manche Blutlache auf dem Schlachtfeld zurück. Während des Spielverlaufs lassen sich zwar zahlreiche Extras und Upgrades Freischalten, von denen ihr aber immer nur aktuell vier mit in den Kampf nehmen dürft. Diese müssen jeweils einem Actionslot und einer Taste zugewiesen werden. Das InterFace hält euch immer auf den laufenden, mit welchen auserwählten Actions-Slots ihr momentan in X-Blades unterwegs seid.

Dicke Backen
Weitere Pluspunkte kann sich die Schatzjägerin noch für ihren doch recht zeitgemäßen grafischen Auftritt gutschreiben. Dieser ist direkt im Spiel sogar mal besser umgesetzt als in den eingespielten und etwas blass daher kommenden kurzen Story-Filmchen. Aus anderen Spieletiteln kennt man jenes eher anders herum.
Genauso blass entpuppen sich nach einer gewissen Zeit auch die einzelnen Schauplätze der insgesamt über vierzig zu meisternden Levels. Richtet sich euer Blick anfangs garantiert nur auf Ayumis nackten Hintern, fällt es einem doch früher oder später wie Schuppen von den Augen, das sich die Protagonistin im gesamtem Verlauf entweder nur in einem historischen Tempel oder einer verfallenen Ruine ... oder einem historischen Tempel oder in einer verfallenen Ruine ... mit Scharen von Monstern herumschlagen muss. Da X-Blades keinen integrierten Multiplayer besitzt und somit ein reines Einzelspieler-Game ist, hätten die Entwickler doch etwas mehr Abwechslung ins Spiel bringen müssen. Die sporadischen Minispiele lassen euch die Eintönigkeit nicht wirklich vergessen. Etwas Licht ins Dunkel bringen lediglich die Bossgegner, welche sich glücklicherweise nicht ständig wiederholen. Bei Ihnen heißt es sogar mal etwas überlegt vorzugehen, um das Seelen-Konto nicht ständig durch in Anspruch genommene Heilungsprozesse strapazieren zu müssen. Ach ja, es gibt ja auch noch einen Mitstreiter auf den Ayumi im Laufe ihres Abenteuers trifft. Dieser hört auf den Namen Jay und soll uns mit seiner Fähigkeit der Lichtmagie unterstützend zur Seite stehen. Als wirkliche Hilfe kann man ihn aber nur selten bezeichnen. Warum er Ayumi nicht von der Seite rücken möchte, können wir uns auch ohne große Anstrengung ausmalen.
Bleibt noch der Sound der euch hier als ständiger Begleiter um die Ohren gehauen wird. Dieser wird zum größten Teil von Elektro-Gitarren getragen und passt hier und dort zum schnellen Gameplay des Titels. Nach einer längeren Spielzeit sehnt man sich dann aber doch nach etwas mehr Abwechslung oder einer etwas ruhigeren Soundkulisse.



Fazit
Wer sich als Spieler dem reinen Hack-and-Slay Genre verschrieben hat, darf sich hier voll und ganz der pausenlosen Monster-Schnetzelei hingeben. Obendrauf gibt es noch eine sexy Anime-Heldin die euch nicht nur stets ihren nackten Hintern auf den Bildschirm zaubert, sondern auch den ein oder anderen Hingucker bei ihren Spezial-Attacken für sich verbuchen kann. Wer mehr von einem Spiel dieses Genres erwartet, wird bei diesem Titel aber nicht glücklich werden. Die sich mehr oder weniger stets wiederholenden Schauplätze und Gegner tragen nicht gerade zu einem abwechslungsreichen Spielvergnügen bei. Kurz gesagt, wird X-Blades im groben wohl nur den Gelegenheitsspieler ansprechen. Dem wiederum erwarten im normalen Schwierigkeitsgrad dann im Schnitt etwa acht bis zehn Stunden Spielzeit bis zum Finale. Ein Vollpreistitel der ohne Multiplayer in den Handel kommt, muss heutzutage einfach mehr auffahren als eine hübsche Grafik, eine halbnackte Hauptdarstellerin und gute Performance.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von LidoKain
Zuletzt online: 8 Jahre 8 Monate
Kategorie:
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Aktualisiert
21. 02. 2009 um 19:23
21. 02. 2009 um 19:23
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