Auf zur Insel Gemea!
Yonder - The Cloud Catcher Chronicles - Article - Auf zur Insel Gemea!
Yonder - The Cloud Catcher Chronicles
17.09.17 20:38 Test
Zuerst auf Steam erschienen, folgte vor kurzem auch der Release auf der PS4. Wir dürfen dir diesen Titel vorstellen!
Yonder - The Cloud Catcher Chronicles ist das neuste Projekt des Entwicklerteams um Prideful Sloth und nimmt dich mit auf die Insel Gemea. Verpackt in einer einfachen Grafik mit vielen tollen Effekten erlebte ich über viele Stunden was die Insel und mein Charakter für Geheimnisse verborgen halten. Im Allgemeinen kann man dieses süße Spiel in das Genre eines Open-World Abenteuerspiels einordnen. Viele Medien Kollegen behaupten ja, dieser Titel ist wie eine Mischung aus Zelda und Harves Moon. Auf diesen Vergleich gehe ich am Ende des Artikels gerne noch einmal ein, doch ein 79-80 Wertungsschnitt bei den Steam Reviews verrät eigentlich schon, das dass Spiel kein schlechtes sein kann. Ich zeige dir in diesem Artikel was diesen Titel so besonders macht, welche Features es gibt und für welchen Spielertyp sich dieses Spiel eignet.

Gestrandet auf Gemea – Die Düsternis schlägt zu

Wie einfach sich Yonder eigentlich darstellt, sehe ich bereits im Hauptmenü. Es gibt keine besonderen Spielmodi oder Menüpunkte, nur halt die Optionen und ein neues Spiel, sowie Spiel laden. Beim Start eines neuen Spiels werde ich aufgefordert, einen Charakter anzulegen und kann dabei aus einer optimalen Anzahl an Möglichkeiten wählen. Nach diesem Schritt geht es direkt in das Spielgeschehen und das passiert sogar nach einer sehr kurzen Ladezeit. (Auf der Konsole) Mein Abenteuer startet auf einem Schiff, das mich zur mysteriösen Insel Gemea bringen soll. Sofort nachdem ich die Steuerung übernehme, informiert mich das Spiel kurz über den Besitz des Himmelskompass. Dieser ist wahrlich ein wichtiges Feature, denn es zeigt mir das Ziel zum nächsten oder aktuellen Quest an. Ich musste mich rasch daran gewöhnen, das man ziemlich schnell 6-10 Quests gleichzeitig bekommen kann. Doch bevor es richtig losgeht, bewege ich mich von Figur zu Figur und informiere mich. Generell ist es nie verkehrt in diesem Spiel so viele Leute wie möglich anzusprechen, auch wenn die elementarsten Personen ein Ausrufezeichen über den Kopf haben und auf der Mini-Map angezeigt werden. Nachdem ich nun den Captain anspreche, fragt dieser mich ob ich bereit sei. Natürlich bestätige und so taucht das Schiff in einen geheimnisvollen Nebel ein, welcher sich zugleich als Unwetter herausstellt. Wie sollte es auch anders sein, wird das Schiff von einem Blitz getroffen und im gleichen Augenblick landet mein Charakter vor seinem Schöpfer. Na gut... so schlimm ist es nicht, denn meine Heldin (Geschlecht kann natürlich frei gewählt werden.) landet direkt vor Aaerie.

Sie ist eine der oberen Himmelsgeister und führt meine Heldin in diverse Geheimnisse ein, denn nicht nur die Insel hat welche sondern auch sie selbst. Nach einem kurzen Dialog erwacht man in einer Höhle und sieht die Reste des Schiffs. Auf dem Weg nach draußen komme ich an einen leuchtenden Stein vorbei. Natürlich wurde ich darauf aufmerksam und aktivierte diesen. Kaum hat ihn meine Heldin angefasst, taucht ein Geist auf. Diese Geister sind im allgemeinen keine fiesen Wesen, sondern erkennen sofort was meine Heldin im verborgenen ist, ohne das sie es selbst weiß. Der Geist schließt sich mir nun an und nach ein paar weiteren Metern weiß ich auch warum. Der kleine Geist erklärt mir, das sich auf der Insel die Düsternis ausgebreitet hat und viele Wege, sowie auch Orte, versperrt wurden. Kein irdisches Wesen kann durch diesen lila Schleier hindurch, doch dank der Geister kann er aufgelöst werden. Im weiteren Verlauf des Spiels wird der Einfluss der Düsternis auf die Insel immer sichtbarer. Aus der Höhle heraus gelange ich zu einem kleinen lieblichen Dorf, wo ich die ersten Werkzeuge und Aufgaben bekomme. Von der Grafik her erinnert mich der Titel ziemlich an Zelda oder Harvest Moon. Eine einfache Engine mit so manchen Kanten, jedoch mit vielen tollen Effekten und überzeugenden Darstellungen.

Im komplette Spielverlauf gab es, bis auf ein paar kleine Tonaussetzer und der Tatsache, das fast alle Textpassagen nicht vertont wurden, keine (Grafik-)Fehler. Was die Schwächen und die Stärken des Spiels sind, dazu komme ich aber noch. Nachdem ich mich nun im ersten Ort umgesehen habe, werde ich mit den ersten Elementen vertraut gemacht. Wichtig für dich ist zu wissen, das man in diesem Spiel ein eigenes Spieltempo festlegen kann. Es bleibt dir und mir überlassen, ob du dich erst auf die Suche nach Geistern macht (um die Düsternis zurückzudrängen), die Storyline weiter beschreitet oder ob du dich einfach den Aufgaben eines kleinen Bauern widmet. Ja... es ist wirklich möglich einen oder mehrere Bauernhöfe zu übernehmen (oder von der Düsternis zu befreien) und Pflanzen, Gemüse, sowie verschiedene besondere Pflanzenarten anzubauen und zu ernten. Auch die Tiere der Spielwelt können gezähmt und auf dem eigenen Bauernhof untergebracht werden. Gerade die Groffle, büffelähnliche Tiere, können bei guter Pflege und Versorgung täglich Grofflemilch hervorbringen. Diese Milch ist wiederum so kostbar, das ich kaum Probleme hatte diese gegen andere Sachen beim Händler einzutauschen. Im Spiel selbst gibt es, außer Premium-Münzen für spezielle Stände, keine besondere Währung.

Alle Objekte können also bei jedem normalen Händler eingetauscht werden. Damit ich allerdings ein Bauernhof errichten kann, musste ich der Story ein paar Abschnitte folgen. Der Grund hierfür ist die Begegnung mit der ersten Gilde, die Schreinergilde. In dieser lernt meine Heldin wie aus Holz, Wasser und anderen Dingen diverse Konstruktionen gebaut werden können. Mir persönlich gefiel auch, das es sowohl Tageszeiten als auch verschiedene Wetterverhältnisse gibt. Gewitter, Nebel, Regen oder einfach ein bewölkter Tag. Das Wetter in diesem Titel ist sehr dynamisch und richtet sich zum Teil auch nach den Jahreszeiten. Ja... Auch an Jahreszeiten hat man gedacht, dabei bietet der Titel schon acht verschiedene Regionen mit verschiedenen Verhältnissen. Von den verschneiten Bergpässen über dichte Wälder bis hin zu Wüstenregionen bietet der Titel eine extrem große Palette an Regionen – kombiniert in einer riesigen Open-World. Übrigens verzichteten die Entwickler auf eine Schnellreise Funktion. Ich musste also alle Wege laufen bis ich mindestens zu einem großen Totem kam. Diese Totem können, sobald man ihre Rätsel löst, genutzt werden, um rasch von einer Region zur anderen zu springen.
Sammeln, herstellen und handeln

In Yonder: The Cloud Catcher Chronicles erwarten dich zwar keine direkten Kämpfe oder packende Duelle, dafür aber ein gut harmonierendes Adventure in einer zauberhaften Welt, welche man auch ruhig Kindern zeigen kann. Der Anteil an Gewalt läuft in diesem Titel auf fast Null hinaus. Die meiste Zeit verbrachte ich mit dem Erforschen der großen Spielwelt, dem sammeln, anbauen und ernten von verschiedensten Dingen und natürlich auch herstellen von Sachen. Dank eines netten kleinen Handelssystems kann es auch zu typischen Angebot/Nachfrage Situationen innerhalb der einzelnen Dörfer kommen. So fragte mich ein Bewohner: „Hast du gehört? Die Gerberei in Grasland benötigt dringend Pelze.“ Also mache ich mich auf den Weg und stelle Fallen auf, um letztendlich Pelze und Tierhäute zu ernten. Ich war sehr beeindruckt wie gut die Entwickler das Nachwachsen der Ressourcen mit dem Tag/Nacht Zyklus gekoppelt haben. Natürlich variieren die Wachstums- und Regenerationsphasen. Während eine Falle bereits nach einen Tag Beute beinhaltet, dauert es beim Wachstum von Bäumen oder abbaubaren Gesteinen etwas länger. Zusätzlich zu dieser Tatsache gibt es natürlich auch Ressourcen, welche sich nur in bestimmten Regionen befinden. Und gerade hier kommt die Düsternis ins Spiel, denn die komplette Spielwelt ist damit verseucht und nur mit einer genügend großen Anzahl an Geistern kann man alle auflösen. Übrigens tue ich mit dem Auflösen der Düsternis noch ein gutes Werk für die Inselbewohner und profitiere dann von verschiedenen passiven Eigenschaften jeder Region. Nun bin ich auf die Ressourcen und die verschiedenen Möglichkeiten eingegangen, doch was mache ich mit den gesammelten Ressourcen?

Wer direkt am Anfang die ersten Quests absolviert, der wird sogleich irgendwann der Schreinergilde beitreten. Innerhalb dieser Gilden lernt mein Charakter das Handwerk. Erst nachdem ich die Aufnahmeaufgabe erfolgreich absolviert habe, gibt es die ersten Blaupausen für verschiedene Objekte oder Gebäude. Der weitere Weg innerhalb der Gilde führt mich zu einer Meisterprüfung, welche sich durch eine bestimmte Wertmenge auszeichnet. Der Schreiner ist nur eines von acht verschiedenen Berufszweigen die man erlernen kann oder zum Teil auch erlernen muss. Bestimmte Questobjekte die hergestellt werden müssen, sind logischerweise nicht bei den Händlern erhältlich, sodass mein Charakter sie selbst herstellen muss. Da stellt man sich natürlich die Frage: „Wenn mein Charakter so viel herstellen kann, wozu denn eigentlich noch die Händler?“ Die Händler selbst sind eine optimale Ergänzung zu vielen Dingen. Im 1:1 Werttausch zwischen meiner Ware und dem des Händlers, kann ich sehr oft an regional typischen Ressourcen kommen. Wie bereits erwähnt gibt es in manchen Regionen auch nur bestimmte Ressourcen, die ich eventuell lange suchen müsste. Ein großer Vorteil für den Handel mit anderen ist natürlich der Besitz einer eigenen Farm mit Tieren, die auch etwas produzieren. Darunter zählen zum Beispiel der erwähnte Groffle, welcher bei einer guten Pflege und Führung des Bauernhofs auch ordentlich viel Milch abgibt. Diese Milch wiederum steht im Wert auf der ganzen Insel weit oben. Aber Achtung! Die Pflege und Versorgung der Tiere muss regelmäßig erfolgen und kann alternativ auch an eine Pflegeperson abgegeben werden.

Allerdings möchte diese Person zuerst auch überzeugt werden, was meistens nur mit Nahrungsmittel erreicht werden kann. Bei diesen Bauernhöfen muss ich übrigens selbst meine Gebäude bauen und dazu ist natürlich wieder das Schreinerhandwerk extrem wichtig. Zum Abschluss des gesamten Abschnitts noch ein weitere wichtiger Punkt zum Thema "Crafting". Prideful Sloth haben meinem Charakter eine breite Palette an Bastelmöglichkeiten verpasst, doch es wäre sicherlich langweilig gewesen, wenn der Held alles kann oder? Und genau hier kommen Gebäude wie das Sägewerk oder die Töpferei ins Spiel. Am Anfang musste ich mich immer mit dem Sägewerk anfreunden und das bedeutet: 10 Hölzer für einen Balken. Da einige Baupläne, gerade für die Gebäude vom Bauernhof, diese vorschreiben, bleibt ein kleiner Umweg zu diesem Sägewerk hin leider nicht aus. An dieser Stelle sollte ich erwähnen, das es von jedem dieser Gebäude es nur eins auf der Insel gibt! Ich fand also das Sägewerk auch wirklich nur an diesen einen Ort. Im Verlauf meiner Wanderschaft traf ich zu dem immer wieder auf verschiedene Questgeber, die sich nicht selten auch als Geister herausstellten. Daher sollte man tatsächlich jeden Quest sehr ernst nehmen, auch wenn es sich um einfache Sachen handelt, wie zum Beispiel: „Besorge warme Kleidung für die arme Dame.“ Betrachtet man nun, wie einfach man an die Geister kommen kann, so nimmt man doch gerne öfters solch einfache Aufträge an.

Die Freiheit das zu machen, was einem gefällt

Farmen, Fischen, Wandern, die Düsternis mit Geistern zurücktreiben und dadurch das Land wieder befreien. Zugegeben... Yonder toppt eigentlich die spielerische Freiheit bei weitem, auch wenn es dafür keine direkten Kämpfe gibt. Wer aber mit dieser Tatsache klarkommt und wirklich ein Adventure mit den Gegen Zelda und Harvest Moon sucht, der wird bei diesem Titel wahrlich fündig. Das eigentliche Ziel des Ganzen ist es, die Insel von der Düsternis zu befreien und zu verhindern, das sie sich überhaupt noch einmal ausbreiten kann. Nicht zu vergessen die Suche nach dem eigentlichen Ich, denn mein Charakter weiß nur, das er für etwas großes bestimmt ist, doch für was, ist am Anfang nicht bekannt. Wie ich in meinen Quests voranschreite spielt dabei übrigens keine Rolle. Grafik, Handlung, die Möglichkeiten... alles gut und schön, doch wie sieht es eigentlich mit der Steuerung und den Anzeigen aus? Wie du auf den Screenshots sehen kannst, gibt es eine Minikarte, das aktuelle Ziel und die Daten rund um den Tag, Uhrzeit, Jahreszeit und das Jahr selbst. Um aus verschiedenen Quests zu wählen, muss ich mit einem Tastendruck nur den Himmelskompass aufrufen. Hier wähle ich dann das nächste Ziel aus und der Kompass zeigt mir die ungefähre Richtung. Für ein direkteres Ziel kann ich auch einen Blick auf die Karte der Spielwelt werfen.

Diese deckt sich natürlich erst nach und nach auf, je nach dem wie weit ich bereits gelaufen bin. Eines der wohl wichtigsten Elemente des Spiels sind die Werkzeuge. Bequem über die Schultertasten des Controllers abrufbar, kann ich aus einer bestimmten Menge an Werkzeugen und platzierbaren Sachen wählen. Natürlich steht mir auch jederzeit das komplette Inventar mit einem weiteren Tastendruck zur Verfügung. Achja... und ja es gibt eine Begrenzung an Objekten im Rucksack. Alles was ich nicht mit schleppen will, kann ich aber beim Bauernhof in der Truhe lassen. Die Steuerung selbst ist in diesem Spiel recht einfach gehalten. Nur beim Springen und bei der Laufbewegung wirkt der Titel etwas schnell und ungenau. Nervig kann das vor allem dann sein, wenn ich mit meinem Charakter über einen schmalen Balken zu einer versteckten Kiste laufen will. Einen konkreten Tod gibt es in diesem Spiel nicht. Stattdessen setzt mich das Spiel wieder zur Ausgangsposition zurück. Bereits in den vorherigen Abschnitten hatte ich ja erwähnt, das die Grafik recht einfach gehalten wurde, jedoch die Effekte einiges herausholen. Sicher kann es nicht mit einer Highend Engine mithalten, aber das muss sie bei diesem Spiel auch nicht. Was mich etwas störte war der gelegentliche musikalische Leerlauf im Spiel und auch das Fehlen von vertonten Gesprächen. Stattdessen gibt es nur Texte.

Blicke ich über diese wenigen Kritiken hinweg, so stimmt das Gameplay und die Story. Kurioserweise verliert sich die Geschichte von Yonder: The Cloud Catcher Chronicles nicht im Haufen der vielen Quests. Bei vielen ähnlichen Spielen ist es meistens so, das man sich durch die Nebenquests aus der eigentlichen Storyline verliert. Vielleicht liegt das aber bei diesem Titel daran, das man sich keinen richtigen Kämpfen oder endlosen Dialogen stellen muss, sondern auch nur das macht, was der nächste Quest vorschreibt. Übrigens ist hier auch eine kleine Schwäche, denn eine direkte Hilfestellung wo nun das nächste Ziel ist, gibt es nicht. (Genauso wenig wie kleine Hilfestellungen.) An verschiedenen Stellen fühlte ich mich etwas allein gelassen. Warum? Nun... der Himmelskompass gibt in vielen Fällen lediglich die Richtung zum Questgeber an und nicht zu dem direkten Zielen der Aufgaben selbst. Abschließend muss ich noch erwähnen, das dieser Titel keinen Mehrspielermodus besitzt, dafür aber sehr wohl eine lange Spielzeit. Natürlich ist diese abhängig davon, was du alles machst und wie schnell du der Storyline folgen willst.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
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