The Next Generation in Sachen Offroad-Simulation - Leider nicht sehr perfekt
SnowRunner - Article - The Next Generation in Sachen Offroad-Simulation - Leider nicht sehr perfekt
SnowRunner
07.05.20 16:55 Test
Eine zwei Wochen Testphase liegt hinter mir und in dieser ausführlichen Review berichte ich dir, was SnowRunner besser und gleichzeitig schlechter macht als seine Vorgänger.
Knapp über zwei Jahre mussten Offroad-Fans auf einen neuen Spintires Titel warten… ach oh weh! Nein doch nicht, sondern ein SnowRunner erschien uns. Als ich den Namen zum ersten Mal hörte, dachte ich an ein großes Addon für MudRunner, doch was Saber Interactive hier nun als neuen Teil veröffentlichten ist eine neue Generationsstufe dieses Franchise! Bessere Grafik, größere Regionen mit über 200 Missionen und eine fette Palette an Offroad-Zugmaschinen, sowie Scouts. Zum Großteil sogar lizenziert! In meinem neusten Test zeige ich dir, was dich in SnowRunner erwartet und warum gerade dieser Titel ein wirklich großer Wurf ist. (Mit gewissen Abstrichen natürlich)

Eine ganz andere Nummer

Wer hätte gedacht, dass man die alte Generation von Spintires und MudRunner so aufbohren würde? Wer die alten Teile kennt und besorgt ist, das SnowRunner nur ein einfacher Ableger derer ist, den kann ich beruhigen. Saber Interactive haben an fast eine komplette Neuerung des Titels vorgenommen. Von der Schnellkopplung der Seilwinde (es genügt nun nur die Blickrichtung und Tastendruck F) bis hin zur Wahl der richtigen Bereifung und Upgrades. Doch alles auf Anfang. Was ist die generelle Aufgabe in diesem Spiel? Im Grunde bin ich der Chef eines aufstrebenden Transportunternehmens und helfe drei großen Industriefirmen, fern ab von der großen Zivilisation. Sicherlich gibt es, zum Beispiel in Michigan, eine kleine Stadt, doch in keiner der Regionen gibt es Aufräumkommandos, geschweige eine Straßenwacht. Auch diese Tätigkeiten muss ich übernehmen, damit ich meine Transportgüter besser ans Ziel bekomme. Für alle Missionen und Aufgaben bekomme ich Erfahrungspunkte und Geld. Im Gegensatz zu den Vorgängern bestimme ich vor dem Start nicht mehr meine Fahrzeuge und werde nicht mehr durch Sternenpunkte an der Wahl gehindert, sondern muss sie mir mühevoll erspielen. Und wahrlich… Die erste Region hat es wirklich in sich, da der GMC untermotorisiert und eine ungenügende Bereifung für die hinteren Bereiche der Karte hat. Zugegeben, der Einstieg wird einem nicht wirklich leicht gemacht. Das Tutorial führt einem am Anfang allerdings in eine bestimmte Richtung. Es zeigt wunderbar, wie ich neue Fahrzeuge finden und freischalten, sowie ich Ladung aufnehmen und zum Ziel transportieren kann. Weiter geht es mit dem Auffinden einer Werkstatt, die dann beim Erreichen zu meiner wird. Sie ist Dreh- und Angelpunkt meiner zukünftigen Einsätze, da auf mehreren Slots meine Lastwagen untergebracht werden können und ich sogar eine unbegrenzte Zahl “Abstellen“ kann. Das Tutorial endet im Grunde mit einer Reise zur Alaska-Region. Das Spiel stellt mir hier frei, ob ich nun dort auch weitermachen will oder doch lieber zurückreisen möchte.

Und genau für dieses Reisen haben die Entwickler die Garagenfunktion “Abstellen“ eines Fahrzeugs verbaut. Klicke ich darauf, so wird mein Fahrzeug in ein Lager verschoben und ich kann dieses in einer anderen Region bei einer Werkstatt einsetzten. Fahrzeuge die auf der Karte oder nur im Slot innerhalb der Werkstatt abgestellt wurden, reisen nicht mit. Du musst also schon die gewünschten Fahrzeuge “abstellen“ um mit ihnen zu Reisen. Nach dem Tutorial ist es eigentlich egal, wo du nun anfängst, denn überall wird es einem nicht leicht gemacht. Wenn du mich nach Rat fragen möchtest: Erkunde eine Region und hole dir die freischaltbaren Fahrzeuge und Upgrades. 17 Fahrzeuge können insgesamt im Spiel freigeschaltet werden. Manche können durch Aufklärung, also einfach durch das Erreichen dieses Fahrzeugs, freigeschaltet werden. Für andere müssen gewisse Reparaturen mit dem Serviceanhänger oder Module vorgenommen und der Auftrag abgeschlossen werden. (Betanken nicht vergessen!) Sobald das Fahrzeug freigeschaltet ist, gehört es automatisch mir. Die gefundenen Upgrades schalten mir nicht nur neue Tuningteile frei, sondern eine Einheit des Upgrades gibt es sogar GRATIS! Ideal um seinen Anfangs-Fuhrpark weiter aufzubauen.

Hierbei darf ich aber nicht vergessen, das die gefundenen Upgrades auch wirklich nur Fahrzeugen der Region zur gute kommen. Davon einmal abgesehen, das du für das Erreichen der Wachtürme, einnehmen der Upgrades und freischalten der Fahrzeuge Erfahrungspunkte bekommst. Auch abgestellte Auflieger oder Anhänger bringen eine kleine Menge an Erfahrungspunkten, welche wiederum neue Teile und Fahrzeuge im Truck-Shop freischalten. Dein genereller Upgrades-Fokus sollte im Übrigen auf den Reifen und der Motorleistung liegen. Die überarbeitete Physik des Spiels duldet nur begrenzt eine Nachlässigkeit bei den Upgrades an den Fahrzeugen. Insgesamt darfst du dich auf 215 Missionen und viele Aufgaben freuen. Während man bei den Missionen auf umfangreiche Lieferungsketten trifft (Im Bezug auf mehreren Lieferungen mit unterschiedlichen Gütern), sind Aufgaben recht schnelle “Einmal-Jobs“. Was ich etwas schade finde, ist die Tatsache, dass man alle Jobs und Missionen nur einmal bespielen kann. Sind sie abgeschlossen, werden sie auch aus der Liste genommen oder bei den Missionen abgestrichen. Achja… Und die großen Firmen mit den umfangreicheren Missionen zahlen natürlich große Summen an Geld und bringen viele Erfahrungspunkte.

Die kleinen versteckten Annehmlichkeiten

Keine Frage, dass das neue SnowRunner an vielen Ecken neue Möglichkeiten bietet und somit wahrlich besser ist, als seine Vorgänger. Von der Schnellfunktion für die Winde, über das “Aufteilen von Treibstoff“ bis hin zu einem richtigen Schadensmodell, Schmutzflecken und direkten Schäden an einzelnen Fahrzeugkomponenten. Letzteres schließt auch mit ein, das ein kleiner Teilekofferaufbau am Scout zum Beispiel nicht mehr alles reparieren kann. Habe ich kein Ersatzrad dabei, so kann ich zum Beispiel einen Reifenschaden nicht reparieren, selbst wenn ich im Serviceport Reparaturteile habe. Es braucht also wirklich einen Ersatzreifen. Was ebenfalls für diesen Titel steht, sind die vielen vielen kleinen Details. So fehlt auch wirklich das Ersatzrad in seinem ursprünglichen Aufbewahrungsort, sobald ich diesen genutzt habe. Starke Schäden an der Aufhängung wirken sich sowohl auf das Fahrverhalten, als auch auf die Neigung des Fahrzeugs auf. Eine Offroad-Aufhängung ist in diesem Titel auch keine Show! Spätestens auf den Routen in Russland, wo viel Geröll und Wurzeln sich knapp über dem Boden befinden, brauchst du schon etwas Höhe, sonst gibt es an allen Stellen immer wieder Schaden oder das Fahrzeug setzt auf. Natürlich ist auch die Verformung des Untergrunds wieder einmal klasse gelungen. Diesmal speichert der Titel jedoch zum Teil die gefahrenen Routen und somit die Verformungen der einzelnen Untergründe. Generell unterscheidet man zwischen Asphalt, Schnee, Frostboden, Schlamm, Offroadstraßen und das unwegsame Gelände außerhalb der eigentlichen Routen. (Wie du deine Ziele erreichst, ist in diesem Titel egal. Hauptsache du kommst an.) Bleibst du komplett Stecken und wirklich nichts hilft mehr raus, so kann man sich jederzeit Bergen lassen.

Diesmal ohne einen Preis zahlen zu müssen. Bei einer Bergung wird das Fahrzeug sofort zurück zur nächsten Werkstatt transportiert, wo es auch repariert und betankt wird. Übrigens: Auch das kleine “Funktion“ Menü ist wieder dabei. Dieses kannst du jederzeit aktivieren, allerdings muss dein Fahrzeug dazu stehen. Mit den “Funktionen“ kannst du deine Seilwinde manuell an Zurrpunkten festmachen, den Motor starten oder abstellen, die Reparaturen oder Betankung anordnen oder auch die Fahrzeuge wechseln. Die letzten beiden Funktionen können nur ausgeführt werden, wenn sich das andere Fahrzeug in direkter Nähe befindet. Weiterhin freute ich mich darüber, dass es Autonome Seilwinden zu kaufen gibt. Diese benötigen keinen laufenden Motor mehr und können somit überall eingesetzt werden. (Der Motor wird ja beim Umkippen des Fahrzeuges bekannter Weise abgewürgt. Somit ist bei der Standardversion die Seilwinde nicht anwendbar.) Und wo ich bei neuen Teilen bin, schaue ich doch gleich bei der Individualisierung vorbei. Innerhalb der Werkstatt kann ich bei meinen Trucks mehr als nur neue Accessoires verbauen oder gar die Lackierung ändern. Ich spreche hier von neuen Teilen kaufen oder verbauen. Zugegeben… Jene Sachen, die ich in den Regionen finde, sind nur wenige kostenlose Teile. (Pro Fahrzeug vielleicht 1-2)

Mehr kann ich mir innerhalb der des Shops kaufen, doch da kommt auch schon die nächste Hürde: Die wirklich sinnvollen und hilfreichen Dinge wie Schlammreifen oder Offroad-Aufhängungen, werden durch die Levelstufen blockiert. Es gibt sogar Kombinationen die einen einfachen Verbau verhindern. Zum Beispiel greife ich das Thema Reifen erneut auf. Manche Reifengrößen passen zum Fahrzeuggestell, andere wieder nicht. Und gerade für diese effizienten Reifen brauche ich eine Offroad-Aufhängung – ABER! Diese schaltet sich erst ab Level 12 frei. Und so ging es mir bei fast jedem Laster im Spiel, bis ich mir ein paar russische Fahrzeuge holte, welche auch entsprechend gut ausgerüstet waren. Übrigens kannst du nicht alle Fahrzeuge aus einer Region heraus kaufen. Für russische Fahrzeuge musst du schon in die entsprechende Region reisen. Das gilt ebenfalls für die amerikanischen Trucks. Sobald ich die gekauft habe, ist es egal wo ich sie einsetze. Das Geld macht einem im Grunde nicht immer so viel sorgen, denn Tuning-Gegenstände und freigespielte Fahrzeuge kann ich auch verkaufen. Doch die Erfahrungspunkte, sowie die angesetzten Stufen zum Freischalten, bringen dem Titel eine extreme Würze, die vielleicht viele Spieler bereits in den ersten Stunden recht schnell frustriert.
Drei Regionen mit eigenen Hindernissen

Schroff, gnadenlos und dennoch wunderschön. So kann ich dir die drei Regionen des Titels kurz beschreiben. 30 km² an Abenteuer warten auf dich. (Bei MudRunner bildeten alle Karten eine Fläche von nur 8,25 km²) Es gibt diesen bekannten Abschnitt in einem Trailer, wo Saber Interactive zeigt, in welchem Vergleich alle Karten von MudRunner zum neuen SnowRunner von der Fläche her stehen. Zugegeben: Diese Darstellung machte wirklich Eindruck! Doch wie bekommt man so viele Quadratkilometer nun gut unter? Das Geheimnis ist eine Verbindung zu weiteren Karten der Region durch Tunnel. Natürlich muss ich diese erst finden und gegebenfalls von Hindernissen befreien, doch letztendlich gibt es richtig viel zu tun. In meinem Guide zu allen Karten habe ich dir alles aufgelistet, was du wissen solltest. (Links folgen auf der letzten Seite!) Nicht auf jeder Karte ist eine Werkstatt oder gar eine Tankstelle vorhanden, sodass ich als Spieler erneut gefragt bin, einen guten logistischen Ablauf zu planen. Der eigentliche Kampf durch unwegsames Gelände ist nun nicht mehr der Einzige im Spiel. Egal ob USA Michigan, Alaska oder Taymyr in Russland. Jede Region hat ihre eigenen geografischen Besonderheiten, eigene Texturen und auch einen gewissen Hang zur Ölindustrie.

Kein Wunder das man nun auch mit einem entsprechenden Aufbau, für die Suche nach Erdöl, umherfahren kann. Aufbauten müssen im Übrigen auch freigekauft werden und dienen dazu bis zu zwei Einheiten einer Ladung aufzunehmen. Ladung mit vier Einheiten auf einmal, sind meistens Großgeräte (Schwerlasttransporte). Große Ladung braucht da nicht selten große Fahrzeuge. Ebenfalls neu sind auch die Aufbauten mit Kran. Innerhalb jeder Karte wird es Missionen geben, bei dem ein Kran eingesetzt werden muss. Größere Ladung über 2 Einheiten müssen mit einem großen Kran absolviert werden. Kleinere Güter können mit einem mobilen Ladekran verladen werden. Hierfür bietet das Spiel sogar eine Funktion zum “Fracht verladen“ (da wird die Ladung gesichert), “Fracht entladen“ (hier wird die Ladung von der Sicherung befreit) und “Fracht entfernen“. (Hier wird die Ladung einfach vernichtet.) So kannst du auch einzelne Ladungsgüter (Beschrieben als 1x Einheit) auch mit dem Ladekran auf- und absetzten. (Der Titel bietet sogar die Option an, eine Mixladung mitzunehmen. Zum Beispiel Serviceteile und Nahrungsmittel. Jeweils natürlich 1x Einheit, da eine Pritsche nur 2 Slots besitzt.) In der Praxis gestaltete sich das als sehr ordentlich programmiert und sogar sehr fehlerfrei.

Die Steuerung wird dank der HUD genau angezeigt und funktioniert sehr gut. Gerade bei solchen Sachen fallen bei Simulationen immer wieder typische Fehler auf. Bei SnowRunner ist das aber nicht der Fall. Doch zurück zu den Karten, denn jede ist auf ihre Art besonders. Verschneite Passagen und eine prachtvolle Winterlandschaft mit vereisten Teichen und Wasserstellen in Alaska, ein sehr wässriges und schlammiges Michigan mit ein paar schönen Bergregionen und Wasserläufen oder sehr schroffes und hügeliges Land mit Wurzeln und große Steinbrocken auf der Straße. Von allen drei Regionen empfand ich die Russische als die Härteste. So viele stark geneigte Wege, Wurzeln, Steine die das Fahrwerk beschädigen und ein sehr schlechtes vorrankommen - Das ist wahrlich nicht mehr lustig. Diese Region ist wirklich überaus hart. Bedenkt man, dass ich bereits Michigan am Anfang schwer fand, so öffnete mir die russische Region erst wirklich die Augen. Dennoch… Der Reiz zur Erkundung ist da!

40 Trucks und Scout-Fahrzeuge warten auf dich

Bereits ohne DLCs bietet der Titel eine Fülle an verschiedensten Trucks und Scout-Fahrzeugen. Sicherlich musst du 17 Fahrzeuge in allen drei Regionen freispielen, um wirklich alle zu besitzen, dennoch sind einigen vom Start weg kaufbar. Die dicksten und effektivsten unterliegen leider dann doch der Stufensperre. Ab Stufe 20 wird es richtig Interessant. Bei den russischen Fahrzeugen lassen sich weniger als eine Handvoll ohne große Levelstufen kaufen, allerdings sind sie recht teuer. Was mich begeistert ist die Tatsache, dass alle Trucks ihre Stärken und Schwächen haben, sowie über ein eigenes Schadensmodell und Schmutzdarstellungen verfügen. Beim Kauf eines neuen Fahrzeugs muss man halt gewisse Prioritäten setzten. Kaufe ich den mit Dauerhaften Differenzial und Allrad oder doch nur zuschaltbar? Ist der Kraftstoffverbrauch und die Leistung in dem Rahmen, den ich letztendlich brauche? Die Entscheidung für ein richtiges Fahrzeug fällt da einem wahrlich nicht leicht. Die Tuning-Teile für jeden Truck sind da nur noch die Sahnehäubchen auf der Torte. (Wenn auch sehr effektive Häubchen.) Im Test empfand ich aber vor allem die russischen Trucks als sehr effektiv im Kampf gegen steinige Straßen und Schlammlöcher. Was du im Übrigen noch bedenken solltest: Ziehe wenn möglich keinen Anhänger ohne selbst Gewicht auf dem Laster zu haben! Als Lastkraftwagenfahrer bekommt man dies schon in der Fahrschule oder in der Lehre vorgebetet. In der Realität viel mehr, wegen der Stabilität des Zuges an sich. Keiner möchte, dass bei einer Vollbremsung der vollbeladene Anhänger einen überholt. Bei SnowRunner ist das ähnlich. Ohne genügend Gewicht bekommt der Laster kaum die Kraft auf den Boden. Es kommt spätestens bei kleineren Schlammlöchern zur Situation, das der Anhänger einsinkt und ich ihn mit dem Truck nicht mehr herausbekomme.

Da kann der Truck auch noch so viel PS haben. Besser geht es halt immer, mit Ladung auf dem Zugfahrzeug. (Oder mindestens einen mobilen Kran.) Das zeigte mir auch wieder, wie stark die allgemeine Physik des Spiels eingestellt ist. Weiterhin hilft es in verfahrenen Situationen mit einem zweiten Truck anzurücken und via Seilwinde als Zug zu agieren. Wenn die Kombination gut arbeitet, gibt es im Grunde kaum noch große Hürden. Mir fiel auf, das dem Titel eine Art Einstellungsoption für Hardcore- oder Softcore-Modus fehlt. Bei den Vorgängern konnte man frei wählen, ob nun mit Schaltschäden und Bergungssperren oder nicht. Saber Interactive haben sich dagegen für einen gesunden Mix entschieden. Zum Beispiel kannst du beim Rollen das Differenzial einschalten ohne Schaden zu erleiden. Auf den Screenshots kannst du gut erkennen, dass auch die Anzeige des Getriebes sich geändert hat. Nun gibt es Automatik, den Lastengang, den Rückwärtsgang und Neutral. Durch Upgrades am Getriebe werden noch ein H-Gang und eine Untergruppierung des Lastenganges hinzugefügt. Bei SnowRunner zählt schließlich nicht Geschwindigkeit, sondern das Vorankommen im schwierigen Gelände. Es ist schon interessant zu sehen, wie gut man vorankommt, wenn Differenzial mal nicht eingeschaltet ist oder der Lastengang vollständig genutzt wird.

Ich kann dir sagen: Jeder Gang und jede zuschaltbare Funktion wirkt sich auf das Vorankommen im Gelände aus – Ohne Ausnahmen! Dies gilt auch für Teile und die Fahrzeugart. In diesem Bezug haben Saber Interactive wieder eine tolle Leistung vollbracht. Weiterhin ist auch die Darstellung des Fahrers und die klare Darstellung der Rückspiegel lobenswert. Letztere zeigen gestochen scharf alles, was hinter einem passiert. Es hat schon etwas von einem Trucksimulator. Auch das vollständig animierte Cockpit jedes Lastwagens weiß zu überzeugen. Und dann fiel mir noch auf, dass selbst die Bewegungen des Fahrers, vor allem beim Rückwärtsrangieren, sehr realistisch dargestellt wird. Denn er blickt ständig nach rechts oder links in die Spiegel, solange sich der Laster rückwärts bewegt. Und wer noch weiter auf die Details achtet, der wird erkennen, das sowohl die Form der Reifen sich verändert (unter Last zum Beispiel) als auch die Lichtstärke der Abblendlichter durch einen erweiterten Lichterbaum umso einiges heller wird. Bei einigen Fahrzeugen ist sogar eine Verzögerung der zusätzlichen Lichtstärke bemerkbar. Einfach nur Klasse diese vielen feinen Details!
Der nicht ganz so faire Kooperativ

Ein matschiges Abenteuer ohne Freunde ist wie ein Radwechsel mit einem Radkreuz. Es erfüllt zwar den Zweck, sodass ich mein Reifen wechseln kann, aber mit einem Schlagschrauber würde es schneller gehen. Und so in etwa kann man das auch mit dem Kooperativmodus sehen. Allerdings dämpfte folgende Tatsache die Vorfreude, das wieder einmal der Host vom Aufdecken und freischalten der Fahrzeuge profitiert. Bleibe ich doch gleich dabei. Generell spielen alle drei weiteren Mitspieler auf dem Speicherstand des Hosts. Das bedeutet: Alles was durch die Wachtürme freigeschaltet wird und jedes freigeschaltete Fahrzeug begünstigt nur den Host. Zwar wird der Lohn für absolvierte Missionen/Aufgaben gleichwertig und vollständig an alle ausgezahlt und die Erfahrungspunkte im selben Umfang verteilt, jedoch geht sonst alles auf den Host. Außerdem schreibt das Spiel vor, für den Kooperativmodus Fahrzeuge abzustellen. Ohne ein abgestelltes Fahrzeug, kann ich keine Lobby betreten. (Somit verhält sich das System so, als würde man in eine andere Region reisen.) Wer übrigens daran scheitert, seinen Kumpel aus dem Morast zu ziehen, weil keine Freigabe für das Anbringen einer Winde gegeben wurde, der sollte doch einfach mal in die Sitzungseinstellungen gucken.

Dort muss man den anderen Spielern eine Art “Nutzungserlaubnis“ erteilen. Es ist ein Feature, was man nicht so schnell findet. Weiterhin fiel mir auf, dass die Wegpunkte meiner Mitspieler nicht angezeigt werden. Lediglich meine eigenen werden mir angezeigt. Dies macht ein effektives Zusammenspiel wahrlich schwerer. Achja… Und eine Zeitbeschleunigung gibt es innerhalb des Kooperativspiels auch nicht. Im Einzelspieler ist es möglich, über die Übersichtskarte jederzeit um sechs Stunden vorzuspringen. Im Kooperativmuss man darauf verzichten. Allerdings sollte dies kaum stören, da man mit Freunden eh seinen gewissen Spaß hat. Was mich sehr positiv überraschte, war die Tatsache, dass sowohl das Licht als auch die Bewegungen des Fahrers, das Schadensmodell und die Dreckspuren am Fahrzeug von anderen Spielern gut wiedergegeben werden. Dies war bei dem Vorgänger nicht der Fall, sodass die Koop-Kollegen mehr oder weniger statisch Dargestellt wurden. Das jetzt alles so angezeigt wird, wie man es in der Realität auch hat, ist für mich ein dicken Pluspunkt wert! Die Sitzungen können im Übrigen als Privat mit Freunden oder Öffentlich gespielt werden. Bei allen Einstellungen verlief der Verbindungsaufbau recht fix und sauber.

Savegame Bug und weitere Bugs – Zurzeit mehr Krampf als Kampf

SnowRunner ist auch über eine Woche nach dem Release noch nicht wirklich fehlerfrei. Zumindest was die PC-Version angeht. Schwebende Stöcke und Objekte, gezogene Fahrzeuge helfen nicht beim heraus ziehen mit (trotz volle Betankung und vollständiger Reparatur durch ein Service Fahrzeug, verhält sich der gezogene Laster wie ein Stein. Für gewöhnlich helfen die Fahrzeuge mit.) und dann schwebt da noch der gefährliche Savegame Bug über den Köpfen umher. Zu letzteren brauche ich nicht viel schreiben, da ich hierfür ebenfalls einen Guide angefertigt habe, der das Problem beschreibt und euch auf eine “vorsichtige“ Alternative hinweist. (Folgt am Ende des Artikels.) Wer den Titel über die letzten Tage sehr lange gespielt hat, der sieht generell immer wieder ein paar kleine Bugs. So schweben gelegentlich die Reifen 2cm über den Asphalt oder Äste an den Bäumen können ein Lastwagen beim Durchfahren hindern, NEIN sogar umwerfen! (So eine Szene siehst du auch beim beigefügten Kooperativ Gameplay-Video vom GamerMitBauch.) Und da war ja auch mal der Baum, welcher genau mittig in den Weg platziert wurde.

Man kommt also den Hang runter, kann eh schon kaum noch Bremsen und da steht ein Baum, mitten im Weg auf einer Schotterstraße. Weiterhin ist es auch ärgerlich, wenn ein umgestürzter Baum längs auf dem engen Waldweg liegt und ich nicht darüber hinwegkomme, weil die Spitze sich in meinen Kühler bohrt. Die Entwickler haben zwar schon versucht, dem System vorzuschreiben, das sperrige Objekte durch überrollen automatisch verschwinden, allerdings funktioniert das auch wirklich nur, wenn ich sie überrolle. Ach und wo ich gerade noch dabei bin: Wenn du die Karte durch den Tunnel verlässt und in die nächste Karte wechselst, dann Fahr dein Fahrzeug von der Spawnzone gleich weg, bevor du das nächste nachholst. Dies gilt auch für den Kooperativ Modus. Immer einer nach dem anderen, sonst erscheinen die Fahrzeuge ineinander und sie nehmen enormen Schaden. Richtig ärgerlich werden die Bugs dann, wenn sie zu einem Zeitpunkt zuschlagen, der nicht ungünstiger sein kann. Dies ist mir in der Praxis auch mehrmals passiert und war auch nicht wirklich schön. Ich hoffe für den Titel einfach, dass die Entwickler noch etwas Zeit in die Fehlerbehebung stecken und zumindest den extrem heftigen Savegame Bug auf die Schliche kommen. (Jener entfernt nämlich die Aufgaben aus dem Spiel, sodass du keine mehr aktivieren und absolvieren kannst.)

Epic und Mod.io entgegen einer besseren Alternative

Wer beim Thema Mods nach meiner offenen und unabhängigen Meinung fragt, der wird folgendes meistens zu hören bekommen: Der größte Fehler für Saber Interactive war es in meinen Augen, den Titel über den Epic Store zu vertreiben und das Mod-System via eine Drittseite zu vertreiben. Bis zum Abschluss meines Artikels verhinderte ein Fehler im Spiel, das ich mich mit der offiziellen Mod-Seite verbinden und ich mir Modifikationen herunterladen konnte. Für gewöhnlich fragt das Spiel beim Anklicken des Mod Reiters nach dem Login auf Mod.io. Dumm nur das er dies bei mir nicht macht. Im Grunde sollst du dann die Optionen Mods durchsuchen und Leitfaden angezeigt bekommen. Letzterer ist in Englisch und auch auf der Mod.io Seite zu finden. Mods durchsuchen bringt dich direkt auf die Seite mit den vielen tollen Modifikationen. Und bereits vor dem Release gab es ein paar wirklich coole. Die eigentliche Idee ist dann nun: Da ich eingeloggt bin, brauche ich der gewünschten Mod nur Folgen und schon installiert es sich automatisch. (Löschen natürlich auf dem gleichen Weg.)

Doch nachdem ich das Spiel zweimal Neuinstalliert habe und ich immer noch keine Login-Aufforderung bekommen habe, verzichtete ich darauf. Es fällt mir wirklich schwer, dieser Art einen Zuspruch zu geben. Um meine Meinung von oben abzuschließen: Man hätte wirklich bei Steam und dem vorhandenen Workshop bleiben sollen. Übrigens erinnert mich die Art der aktuellen Möglichkeiten von Mods an jene, aus den Tagen von Spintires. Damals konnte man sich die Files auch aus dem Forum herunterladen und unter den Eigenen Dateien einfügen. Diese alternative gibt es bei SnowRunner und Mod.io auch, allerdings fehlt auch hier eine genaue Beschreibung, wohin mit den Dateien. Ein Plus bekommt die Mod-Sektion von mir dann doch, denn Modder haben innerhalb des Spiels, in der Rubrik Mod, zwei Testgelände, wo sie ihre Werke auf Herz und Nieren prüfen können. Hat nicht jedes Spiel und ist auch für Laien recht interessant. Trotzdem… In meinen Augen ist das System zum Mods installieren ein Desaster und noch umständlicher für jene, bei denen der Login-Fehler ebenfalls auftritt.

Natürlich könnte ich dir am Ende des Artikels nun eines der offiziellen Trailer zum Spiel zeigen, doch warum nicht gleich ein Kooperativ-Lets Play mit dem GamerMitBauch und Fraggon? Weiterhin folgen hier jetzt die Links zu den jeweiligen Guides, in denen du dich weiter über die Inhalte des Spiels informieren kannst.


NACHTRAG 11.05.2020 zum Thema SnowRunner.mod.io:
Nach einer langen Zeit des Dataminings und Analysen aller Verzeichnisse habe ich nun einen Lösungsansatz zum Thema: Mods können über den herkömmlichen Weg nicht installiert werden. Hierfür verweise ich auf unseren neuen GUIDE.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
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Kategorie:
Test
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07. 05. 2020 um 16:55
11. 05. 2020 um 18:49
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