Hollywood mit Überlänge - knapp 7 Stunden Kino zum anfassen
Call of Duty 4: Modern Warfare - Article - Hollywood mit Überlänge - knapp 7 Stunden Kino zum anfassen
Call of Duty 4: Modern Warfare
10.04.08 23:17 Test
Khaled Al Asad, das ist der Name der uns in den nächsten Stunden keine Ruhe mehr lassen wird. Denn selbiger ist verantwortlich, für all das Chaos rings um uns herum. Aber gut, wir haben eine Mission ...
Skeptiker mögen gezweifelt haben, als die ersten Infos zu Call of Duty 4 erschienen sind. Modern Warfare, kein zweiter Weltkrieg mehr? Kann das funktionieren? Doch viele waren auch der Meinung, dass das Dritte Reich nun oft genug bekämpft wurde, Zeit für etwas Neues und genau das bietet uns COD 4 mit seinen Neuzeit Locations.
Das es funktioniert, steht außer Frage, wenn die ersten Bilder auf dem Monitor erscheinen und man als Soap Mc Tavish seinem Chef, Captain Price gegenüber tritt. Vom ersten Augenblick an ist keine Zeit zum beschaulichen Ambiente Verweilen, immer überkommt einem das Gefühl "Ich muss jetzt etwas tun, nur was?" und genau da setzten die Entwickler zum richtigen Zeitpunkt das richtige Mittel ein. Nicht das der Gedanke einer linearen Storyführung hier unangenehm aufkommt, sicher auf eine gewisse Weise ist sie das natürlich, aber sie wird so gekonnt vertuscht, dass wir erst gar nicht solche Gedanken hegen. Denn genug Freiraum für kleine Extravaganzen bietet das Spiel allemal. Allerdings kommen wir erst gar nicht beim erstmaligen Durchspielen in diesen Genuss. Wir reihen uns ins Team ein und wollen um jeden Preis eine gute Figur machen. Befehle werden ohne nachzudenken ausgeführt, fieberhaft sucht man die Positionen die einem zugeordnet wurden. Man geht instiktiv in Deckung, sucht nach Möglichkeiten optimal den Feind auszuschalten. Das ist auch notwendig, denn die Künstliche Intelligenz ist gelegentlich sehr tödlich.
Vom ersten Augenblick an ist keine Zeit zum beschaulichen Ambiente Verweilen.
Das alles in dem Eifer einer gewaltigen Bilder-Kulisse mit einer erstaunlichen Anzahl an Details und Effekten, zumal die Kulisse mir nichts dir nichts an einem vorbei rauscht. Auf irgendeine Art wird also die Umgebung wahrgenommen, aber doch nicht richtig realisiert.

Das ist Hollywood und wir sind ein Teil dessen. Unglaublich was hier auf die Beine gestellt worden ist. Schon die Einleitung hätte kein Blockbuster besser inszenieren können. Nach der ersten kleinen Trainingsmission, bei der wir brisante Ware von einem Frachtschiff bergen sollen, das sich in schwerer Brake hin und her wirft und an dessen Ende wir vom sinkenden Kahn auf einen Helikopter springen müssen. Nur durch eine helfende Hand werden wir vor dem Absaufen in der schlecht Wetterfront bewahrt und fahren anschließend in einer neuen Sequenz als Präsident Yasir Al Fulani zum Schafott.
Diese drei Minuten auf dem Rücksitz des Wagens, wobei wir natürlich noch nicht wissen, dass es die letzte Fahrt sein wird, die wir je machen werden, sind so beklemmend und fesselnd das jetzt schon klar ist: Dieses Spiel ist nicht irgendein Spiel. Durch die Straßen fahrend sehen wir Szenen von Erschießungen, Terror, Plünderungen und einfach nur tumber gnadenloser Gewalt. Ohne an das eigene Schicksal zu denken, dass einem unmittelbar bevorsteht, sehen wir zu wie Menschenleben ausgelöscht werden, als seien es Kerzenlichter auf einer Geburtstagstorte eines Mitte Fünfzigers.



Monotones Gefasel des Diktators aus Lautsprechern ergänzt diese absurde Szenerie. Es ist kein Ort an dem wir freiwillig sein möchten. Am Zielort angekommen, bekommt man noch ein, zwei Tritte auf's Dach, so dass vorübergehend nichts bleibt außer Dunkelheit. Dann stehen wir in einem Hinterhof und das letzte was wir sehen dürfen, ist die Mündung einer Pistole. Schuß... Friede sei mit uns.

Das war jetzt schon sehr harter Tobak, will man meinen, aber weit gefehlt, das war erst der Beginn einer nicht endenden Ablaufkette von Ereignissen, die man so noch nicht erleben durfte.

Call of Duty 4 erinnert streckenweise stark an den Film von Ridley Scott: Black Hawk Down. Nicht nur die Farben in einigen Missionen spiegeln das Flair des Filmes wieder, so gibt es auch eine Sequenz, in der wir eine Besatzung eines DOWN gegangenen Helikopters bergen müssen.
Alle Missionen fügen sich zu einem spannungsgeladenen Blockbuster zusammen, der unterhält aber nicht belehrt. Man kann durchaus geteilter Meinung darüber sein, ob solche Spiele reflektieren sollten, Fakt ist jedoch das sogenannte Blockbuster in jedem Genre eine breitere Masse ansprechen, denn nur wenige sind bereit für knapp 50 Euro gleich ein politisches oder ethnisches Seminar durch zu führen, auch wenn es preislich gesehen ein Schnäppchin wäre.
Nach etwa 6-7 Stunden folgt dann der Abspann, der ruhig genossen werden sollte um sich zu erholen, denn es wird den meisten schwer fallen, den Beenden Button anzuklicken, eher folgt eine weitere Runde im härteren Modus.

Kommen wir nun zum Multiplayer Part von Call of Duty: Modern Warfare. Dieser wurde mit der gleichen Liebe zum Detail wie schon der Singleplayer umgesetzt. Es gibt ein Ranking System, Perks für die Waffen die man erst freischalten kann, wenn eine bestimmte Anzahl an erforderlichen Punkten erreicht worden ist.
Das Ganze hat schon einen kleinen Rollenspiel Charakter. Um auf Level 55 zu kommen wird ein durschnittlicher Spieler nicht länger als 15-20 Stunden benötigen, das ist für einen Shooter aber eine akzeptable Zeit, denn mit erreichen des höchst Levels gibt es noch viele andere Herausforderungen zu ergattern.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von nilius
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Aktualisiert
10. 04. 2008 um 23:17
10. 04. 2008 um 23:17
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