Spiel mit dem Feuer
Call of Duty: World at War - Article - Spiel mit dem Feuer
Call of Duty: World at War
16.11.08 14:57 Test
Nicht nur an Flammenwerfern und Molotowcocktails kann man sich verbrennen, auch bei wiederholten Szenarien wie dem Zweiten Weltkrieg kann es mächtig brenzlig werden.
Beim neuesten Teil der Call of Duty Reihe "World at War" werden die Meinungen ebenso unterschiedlich ausfallen, wie die beiden voneinander getrennt verlaufenen Missionen des Singleplayers. Dort muss man sich jeweils einmal auf russischer Seite gegen deutsche Soldaten erwehren, sowie als ein gewisser Privat Miller des amerikanischen Marine-Raider-Batallions kleine Japaner von den Bäumen südpazifischer Inseln pflücken. So ähnlich sieht es auch bei den Anhängern der beliebten Shooter-Serie aus. Der preisgekrönte Vorgänger Modern Warfare hat mit seinem Sprung zur heutigen Zeit nämlich nicht nur Jubelschreie in der Community ausgelöst, sondern auch für einige Enttäuschungen gesorgt. Wie das "Call" zum "Duty", gehört für viele auch das schon tausendmal totgesagte WW2-Szenario einfach zu dieser Spielreihe dazu. Ebenso viele hätten sich aber auch eine Weiterführung des Kampfes in der Gegenwart gewünscht, anstatt sich nun zum wiederholten Male in den Zweiten Weltkrieg begeben zu müssen. Somit wird sich das Lager abermals in Befürworter und konsequente Gegner spalten.

Einen Preis für Innovation wird World at War Entwickler Treyarch mit seinem Weltkriegs-Hintergrund sicherlich nicht abgreifen. Dieses mag ja in nicht wenigen Bewertungs-Richtlinien eine wichtige Rolle spielen, sagt aber letztendlich nichts über dem alles entscheidenden Spielspass aus, welcher doch an oberster Stelle aller Spieler rangiert. Für unsere Review stürzen wir uns deshalb mal ganz unbefangen von irgendwelchen Richtlinien in das neue Call of Duty Abenteuer. Da wir uns natürlich nicht gerne als oberflächlich bezeichnen lassen, nehmen wir euch einfach mal mit in jeweils eine der zwei oben angedeuteten Missionen.

Das Elend von Stalingrad
Stalingrad, 17. September 1942. Der Himmel ist rauchverhangen.Die Frisur dürfte nicht mehr gut sitzen, denn wir liegen Inmitten eines zerstörten Brunnens, umgeben von gefallenen russischen Kameraden. Kaum haben wir die Situation erkannt, nähert sich ein deutscher Panzer, der aber leider nicht allein unterwegs ist. Im Schlepptau hat dieser auch noch einige schießwütige deutsche Soldaten, die gerne auf Nummer sicher gehen, wenn diese auf am Boden liegende Gegner treffen. Es könnte ja eventuell der ein oder andere nur den Schlafenden vortäuschen. In dieser Situation meint es das Schicksal anscheinend gut mit uns, da die Wehrmacht-Rambos ihre Sorgfaltspflicht etwas vernachlässigen und schnell weiterziehen. Wie wir erst jetzt merken, sind wir nicht der einzige Überlebende. Einige Meter entfernt meldet sich ein gewisser Sgt. Reznov zu Wort, der in uns die Chance sieht, seinen Sniper-Auftrag doch noch zu erfüllen. Gesprochen wird dieser im Original vom britischen Schauspieler Gary Oldman, was in der deutschen Fassung auch von der Synchronstimme übernommen wurde. Ähnlich prominent sieht es bei der japanischen Mission aus, wo wir bei unserem Sergeant die Stimme von Kiether Sutherland wiedererkennen. Vorerst befinden wir uns aber noch im zerstörten Stalingrad, wo sich nun herausstellt, das Reznov seit einigen Tagen versucht den deutschen General Heinrich Amsel auszuschalten, der für nicht wenige Massaker auf russischem Gebiet verantwortlich sein soll. Da sich unser Kamerad eine Verletzung an der Hand zugezogen hat, werden wir kurzerhand zum Abschuss-Bevollmächtigen ernannt. Mit Reznov an unserer Seite geht es nun durch und auf die Ruinen der Stadt, auf der Suche nach einer idealen Position für den finalen Schuss. Dieser Auftrag birgt, wie man vielleicht erwarten würde, aber keine ruhigen Schleichpassagen. Hier fliegen einem eher alle paar Meter entweder Kugeln, Scherben oder brennende Balken um die Ohren. Untermalt wird das Ganze, wie man es von der CoD-Reihe kennt, wieder mit einem orchestralen Sound. Die manchmal ertönenden E-Gitarren sind zwar etwas unpassend für den WW2-Hintergrund, treiben das Spiel aber wiederum gut voran. Auch das Finale dieser Sniper-Mission wird nicht durch leises Verhalten und Verstecken entschieden.



...alles muss versteckt sein
Peleliu, 16. September 1944. Szenenwechsel. Wie bei allen beginnenden Kampagnen, werden wir auch hier durch eingespielte Zwischensequenzen auf unseren Einsatz vorbereitet. Dieses wird uns in Form von alten schwarz/weiß Dokumentationen, sowie durch einem teilweise recht bunten Comic-Look dargeboten. Als Pvt. Miller geht es nun mit unserem amerikanischen Raider-Battalion per Panzer, die man im Multiplayer von World at War sogar selbst steuern darf, quer durch den Dschungel der Pazifik-Insel. Wie in der gesamten japanischen Mission, ist es mit Ruhe hier aber nur selten bestellt. Mit den kleinen Japanern scheint in der Kindheit keiner verstecken gespielt zu haben, was diese nun anscheinend ausgiebig nachholen möchten. Es gibt kaum ein Areal auf der Insel, wo man jene nicht aus irgendwelchen Bäumen, Erdhöhlen oder sogar mitten aus einem Fluss springen sieht. Um dieser Plage her zu werden, hat uns das Entwickler-Team glücklicherweise mit einem Flammenwerfer ausgestattet, auf dem wir auch recht häufig zurückgreifen müssen. Diesen möchte man in manchen Situationen gerne durchgehend benutzen, was aber leider nur bedingt möglich ist, da jener immer nur kurz einsetzbar und nach jedem ausführlichem Gebrauch einige Zeit abkühlen muss. Wer in der Zwischenzeit gerne weiter kokeln möchte, kann ein weiteres neues Feature nutzen - den Molotowcocktail. Damit lässt sich ebenfalls das ein oder andere Nest der Gegner effektiv ausflambieren. Auch die weitere Waffenauswahl ist, wie man es von der Call of Duty Reihe her kennt, natürlich wieder recht üppig.
Wir fahren also gerade gemütlich auf dem Rücken eines Panzers durch den Dschungel und können uns schon denken was als nächstes passieren wird. Richtig, die Bäume bzw. Büsche bekommen auf einmal Beine und stürzen sich massenweise auf unsere kleinen Einheit. Unser Auftrag lautet Panzerabwehrstellungen der Japaner zu sichern. Nichts leichter als das. Nachdem wir 3mal das zeitliche gesegnet haben, haben wir dieses Ziel auch schon erreicht. Der nächste Auftrag folgt sogleich. Um Artilleriekanonen zu orten, müssen wir in die Höhle des Feindes eindringen. Nach gefühlten 50zig ausgeschalteten Gegnern erreichen wir endlich die Eingänge der gemütlichen Erdbehausung. Hier wartet unter anderem eine der zahlreich in World at War versteckten Todeskarten. Findet ihr eine dieser Karten, könnt ihr diverse Cheats bzw. Spezialfähigkeiten im Koop-Modus freischalten. Dazu zählen solch nette Sachen wie eine kugelsichere Weste und Schmerzmittel. Auch einen Berserker kann man durch solche Todeskarten entfesseln, was immer dieses auch zu bedeuten hat. Für den Gegner wird das auf jeden Fall nichts gutes zu bedeuten haben. Hiermit soll unser Ausflug zur japanischen Mission jetzt auch enden. Einschließlich der Russen-Kampagne erwarten euch im Singleplayer 15 actionreiche Solo-Einsätze.



Mehr Freu(n)de beim Spielen
Mit World at War haben jetzt auch PC-Spieler erstmals die Möglichkeit im Koop-Modus, mit bis zu vier Spielern, die Singleplayer-Kampagnen gemeinsam zu durchleben. Dies wurde obendrein noch mit einem speziellen Punktesystem ausgestattet, um so die erfolgreiche Teamarbeit auch entsprechend zu belohnen. Des weiteren hat man das schon für Call of Duty 4 angekündigte "Freunde-System" beim Mutliplayer endlich eingebaut, womit ihr nun die Option habt Freunde einzuladen und diese auf den von ihnen besuchten Servern zu folgen. Bei den Spielmodis hat man ebenfalls noch eins draufgepackt, oder besser gesagt zwei. Neben den beim Vorgänger enthaltenen Spielmodis, meldet sich auch der lang vermisste Gametype Capture the Flag wieder zurück. Welcher ja seit COD 2 nicht mehr zum Standard gehörte. Die andere neue Spielvariante nennt sich Krieg und kommt dem Gametype Herrschaft sehr nahe. Zum Austragen diverser Online-Partien bringt der Titel von Hause aus gleich 13 Standard-Maps mit, was aber garantiert noch um einiges erweitert werden wird. Natürlich hat World at War auch das von CoD4 bekannte umfangreiche Paket an Spezialfähigkeiten, sowie dem Rangsystem und die im Spiel freischaltbaren Herausforderungen mit im Gepäck, inklusive einiger kleinen Neuheiten. Ob der Mehrspieler das Zeug zum erfolgreichen Ligaspiel aufweist, was das Gameplay und die Balance betrifft, wird sich erst noch zeigen. Für Fungamer und Lanpartys dürfte dieser aber schon jetzt 1. Wahl sein.

Fazit
Wie gesagt, einen Preis für Innovation wird man den Entwicklern von Call of Duty: World at War sicherlich nicht verleihen. Aber mal ganz ehrlich, muss denn jeder neue Spieletitel immer nur so strotzen vor neuen Ideen. Ab und an wollen wir doch auch auf Nummer sicher gehen und uns einfach nur garantierten Spielspass gönnen. Wie dem auch sei. Eine Auszeichnung für intensive Action und fesselnde Atmosphäre sollte diesem Titel aber schon zugestanden werden.
Ein Wort zur Grafik wollen wir natürlich auch noch loswerden. Für alle die einen Blick auf die Beta geworfen haben sei gesagt, das man bei der Kaufversion einiges mehr erwarten kann. Im Großen und Ganzen kann World at War diesbezüglich mit dem Vorgänger Modern Warfare mithalten. Das Fazit lässt sich auch in einem Satz zusammenfassen. Entweder ist man dem Weltkriegs-Szenario noch nicht überdrüssig und bekommt so einen erstklassigen Shooter dieses Genres serviert, oder man kann dem gar nichts mehr abgewinnen und macht eh einen großen Bogen um Spiele mit solchem Hintergrund.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

KommentareInhalt:Kommentare

Sisko16.11.08 16:29
Huhu Lido

Stimme in fast allem zu !!!!

Nuuur : Der Waffensound ist wirklich mies und die Foren sind voll mit Softwareproblemen .

Ansonsten saugut geschrieben und ich bin auch hellauf begeistert vom Game ;-)
cahoo16.11.08 17:47
jup lido respekt.
sehr gut geschrieben.

ich finde das game top, da ich sowieso nen WWII freak bin.
allerdings der sound sollte wirklich mal schnell gepatcht werden
Overthon16.11.08 22:43
die tompson klingt wirklich albern ...

aber die MP Maps, aller erste sahne !
nilius20.11.08 21:14
wenn es COD 4 und COD 2 nicht gegeben hätte, würde ich sagen ein guter Singleplayer, aber das war nur entäuschend, schade denn es war ansich alles gut gemacht, nur eben seelenlos und ohne jegliche Spannung, quasi belanglos...wirklich schade, und die KI war sowas von blöde, Licht aus, ja klar war aber helliger Tach und so viele Sachen, vom Sound brauch man gar nicht reden, der Type gehört gefeuert...also von mir gibt es nur eine 6/10 beim SP.
NOVA28.11.08 03:10
Das Game bekommt von mir 5/10 Sp hm schon besseres gespielt.
Mp ist nicht schlecht.
Vorausgesetzt das Game geht mal habe immer wider Freze dann Bluescren und zurzeit bekomme ich keine Verbindung zum Onlineservice mehr.
Na mal abwarten mein urteil ich bleib bei Cod4.
Ot-To28.11.08 22:18
Mir gefällt das Game sehr - naja sowieso die ganze CoD-Reihe.
Seid gestern endlich mein neuer PC mit Direct x10 GraKa - einfach nur herrlich die Optik.
Sisko29.11.08 14:25
@SW[NOVA*

Aktualisier mal DirektX , Grafik- und Ethernettreiber ! Hat bei mir auch fast alle Probs beseitigt !
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Erstellt von LidoKain
Zuletzt online: 8 Jahre 8 Monate
Kategorie:
Test
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16. 11. 2008 um 14:57
16. 11. 2008 um 14:57
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